Dienstag, 31. Dezember 2013

Himmel und Erde gebacken

Himmel und Erde gebacken.
Auch wenn der Gatte gebürtiger Rheinländer ist: Blutwurst (oder auf Hamburgisch Grützwurst) geht bei ihm gar nicht. Dementsprechend gibt es bei uns selten Himmel un Ääd, was ich, obwohl gebürtige Hamburgerin, von Mudderns, die einen Teil ihrer Kindheit u.a. im Rheinland verbrachte, kennenlernte und sehr gerne mag.

Der Name "Himmel und Erde" rührt daher, dass die Kartoffeln in der Erde wachsen und die Äpfel in den Himmel. Als Kind hatte ich meine ganz eigene Erklärung: Kartoffeln und Apfel waren der Himmel, weil sie gelblich sind wie Sonnenlicht, und die rotbraune Grützwurst ist die Erde. Meine Erklärung gefällt mir besser als die landläufige. ´

Dieses Gericht ist wieder mal Resteverwertung: Von der Metro-Backherausforderung war noch violetter Senf übrig, vom provençalischen Rinder-Schmortopf Kartoffel-Sellerie-Stampf und vom herzhaften Bratapfel Grützwurst. Daraus wurde ein perfektes Sonntagsessen.

Himmel und Erde gebacken

Zutaten für 1 Portion:

4 EL Kartoffel-Sellerie-Stampf
1 Boskoop-Apfel
80 g Grützwurst
2 EL violetten Senf

Ab in den Ofen.
Zubereitung:

Kartoffel-Sellerie-Stampf in eine Auflaufform geben.

Apfel waschen und das Kerngehäuse entfernen (wenn Du keine Schale magst, kannst Du den Apfel auch schälen). Apfel halbieren. Beide Hälften auf den Stampf geben.

Grützwurst zerdrücken, mit dem Senf mischen und auf die Apfelhälften geben. Wenn Du nicht möchtest, dass die Grützwurst dunkel und knusprig wird, die Auflaufform mit Alufolie abdecken.

Bei 180°C (Umluft) im Ofen ca. 20 bis 25 Minuten backen.

Bananen-Espresso-Walnuss-Muffins

Bananen-Espresso-Walnuss-Muffin.
In der Küche waren mal wieder Bananen schwarz geworden - sobald Bananen nach Bananen schmecken, sind sie uns einfach zu mampfig.

Diese Muffins waren zudem eine Resteverwertung der restlichen Schokoladen-Espresso-Creme aus der Metro-Backherausforderung. Espresso- und Schokoladennote sind allerdings sehr dezent.

Bananen-Espresso-Walnuss-Muffins

Zutaten für 12 Muffins:

250 g Mehl
3/4 TL Backpulver
1/2 TL Natron
1 Prise Salz
1/2 TL gemahlener Zimt
110 g brauner Zucker
2 Eier
1/2 TL gemahlene Vanilleschote
80 ml Öl
2 EL Schokoladencreme mit Espresso
2 große reife Banane, püriert
120 ml Milch
50g gehackte Walnüsse plus 12 Walnußhälften als Deko

Muffins im Werden. Ich habe irgendwann mal zu große
Papierformen gekauft, deswegen sieht die Teigmenge
so wenig aus. 
Zubereitung:

Mehl, Backpulver, Natron, Salz, Zimt und Zucker in eine Schüssel geben und gut mischen.

In einer zweiten Schüssel Eier, Vanille, Öl und Milch miteinander verrühren, dann die pürierten Bananen dazugeben.

Mehlmischung zur Eiermischung geben und verrühren, dann die gehackten Walnüsse unterheben. 

Den Teig auf 12 Muffinformen verteilen und auf jede Form eine Walnusshälfe setzen.

Bei 180°C (Umluft) etwa 20 bis 25 Minuten backen (Stäbchenprobe). Auf einem Backgitter abkühlen lassen und servieren.

Inspiration: Cuisine Paradise

Kochbücher von Nigella Lawson / Affiliate links:

Käsekuchen mit Marzipan - Marzipan Cheesecake nach Cynthia Barcomi

Käsekuchen mit Marzipan.
Als ich im Warenkorb der Metro-Backherausforderung Weihnachten 2013 Frischkäse entdeckte, war klar, dass es einen Käsekuchen gibt. Den mögen wir. Den hatten wir lange nicht mehr. Ich überlegte verschiedene Varianten - mit Marzipanboden, mit Schoko-Espresso-Creme, mit Mango(-spiegel), entschied mich dann aber schließlich für dieses Rezept mit Marzipan in der Käsemasse.

Dann überlegte ich, den im Rezept verwendeten Orangensaft durch Mangopüree zu ersetzen, aber das sah schon bei den Kranbeeren-Keksen den Backofen und hatte sich somit eine Pause verdient.

Normalerweise kaufe ich keine fettreduzierten Produkte, schon gar nicht, wenn ich sie verbacken will. Weniger Fettgehalt wird meistens durch höheren Wassergehalt erreicht, was bei der Verarbeitung problematisch ist. La Faiselle Rians scheint aber, anders als fettreduzierte Frischkäsezubereitungen, keine Bindemittel oder ähnliches zu enthalten - ich habe die Verpackung entsorgt, ohne nachzuschauen. Die Konsistenz ist wie Joghurt - Frischkäse ist normalerweise stichfest -, also ließ ich den Käse über Nacht abtropfen und mischte ihn mit Frischkäse.

Ich finde, dieses Rezept ist ein ziemliches Gehühnere - was nicht an den Zutaten liegt.

Das Backen im Wasserbad ist mir viel zu umständlich. Das liegt auch daran, dass ich mir vor drei Wochen den Bauch verbrühte und seitdem eine zigrattenschachtel große Brandwunde zweiten Grades habe. Das Hantieren mit heißem Wasser auf Bauchhöhe ist also nichts, was mir gerade Spaß macht. Dementsprechend verspannt handhabte ich Wasserkocher und mit Wasser gefülltes Backblech. Vor allem das Herausnehmen des fertigen Kuchens war ziemlich schwierig. Aber danach war der Küchenboden wieder sauber - das heiße Wasser schwappte nämlich auf den Fußboden ...

Ich sparte mir außerdem das Eisweißschlagen in einer mit Essig und Salz ausgewischten Edelstahlschüssel. Wenn alles fettfrei und sauber ist, kann man sich das sparen. 

Schlussendlich wurde mir der Kuchen zu braun ... Aber geschmacklich ist er grandios!

Marzipan Cheesecake – Käsekuchen mit Marzipan
 nach Cynthia Barcomi

Zutaten für eine 26er Springform:

Für den Boden
30 g Mehl
30 g Stärke
½ TL Backpulver
1 Prise Salz
50 g gemahlene Mandeln
3 Eier, getrennt
70 g weißer Zucker für die Eigelb
Saft und abgeriebene Schale einer unbehandelten Orange
2 EL weißer Zucker für die Eiweiß

Zutaten für die Füllung:
500 g Frischkäse (im Original 750 g)
200 g Marzipan
150 g weißen Zucker
4 Eier
200 g saure Sahne
1 EL Stärke

Zubereitung:

Backform ausbuttern.

Mehl, Stärke, Backpulver, Salz und Mandeln in einer Schüssel mischen.

Eigelb in einer zweiten Schüssel mit einem elektrischen Mixer auf hoher Stufe 2 Minuten lang
verschlagen. Bei laufendem Mixer den Zucker einrieseln lassen, dabei immer weiterschlagen, bis sich dicke, hellgelbe Bänder bilden (etwa 5 Minuten). Dann Orangensaft und Schale hineinrühren. Mehl-Mandel-Mischung über die Masse sieben und mit einem Teigschaber einrühren.

Das Eiweiß mit einer Prise Salz schaumig schlagen. Die restlichen 2 EL Zucker hinzufügen und weiterschlagen, bis sich steife Spitzen bilden. Etwa ein Drittel des Eiweiß zum Auflockern in den Teig rühren, dann behutsam das restliche Eiweiß unterheben. Keine Sorge, wenn ein paar weiße Flecken bleiben. Das Eiweiß sollte nicht zusammenfallen.

Käsekuchen im Werden.
Den Teig in die Backform geben. Bei 180°C (Umluft) etwa 10 Minuten backen, bis die Mitte des Kuchens, wenn man leicht daraufdrückt, zurückfedert. In der Backform auf einem Rost abkühlen lassen.

Nachdem die Form abgekühlt ist, sie für das Wasserbad vorbereiten: Mit zwei Bahnen Alufolie kreuzweise von außen umwickeln und abdichten

Füllung: Den Ofen auf 180°C (Umluft) vorheizen. Frischkäse, Marzipan und Zucker mit einem Handmixer glatt rühren. Die restlichen Zutaten nacheinander hinzufügen.

Die Backform auf der mittleren Schiene des vorgeheizten Backofens auf ein tiefes Backblech stellen. 2 cm kochend heißes Wasser einfüllen. 50 Minuten backen. Der Kuchen wird noch etwas wackelig sein. Das ist richtig so! Die Alufolie entfernen, mit einem dünnen Messer am Rand des Kuchens entlangfahren, um ein Aufreißen zu verhindern.

2 Stunden auf einem Gitter abkühlen lassen, bis der Kuchen Zimmertemperatur hat, dann für 4 bis 6 Stunden in den Kühlschrank stellen (in meinem Fall verbrachte der Kuchen eine Nacht auf dem Balkon).

Quelle: Valentias Kochbuch

Affiliate links

Provençalischer Rinder-Schmortopf (Daube provençale)

Provençalischer Rinder-Schmortopf mit
Kartoffel-Sellerie-Stampf.
Den violetten Senf aus der Metro-Backherausforderung hatte ich zwar schon beim Bratapfel zu einer Sauce verarbeitet, aber mein persönlicher Ehrgeiz sah ja vor, dass alle Zutaten wenigstens einmal den Backofen gesehen haben sollten. Daher musste der Senf in den Ofen.

Senf ist ja nicht so meins, und violetten Senf kannte ich nicht, also bemühte ich Tante Google. Dabei stieß ich einmal mehr auf die Aalener Kochbären, die eine ganze Violetter-Senf-Rezeptesammlung haben - sehr praktisch!

Schmorgerichte jeglicher Art lieben wir. Sie lassen sich gut vorbereiten, auch, wenn viele Esser da sind, verzeihen es, wenn jemand zu spät kommt, und reichen lange - mit den passenden Beilagen lassen sie sich strecken. Aus den Resten lässt sich zudem prima Rundstück warm machen.

Zutaten für ein leckeres Essen.
Verwendete Zutaten aus der Metro-Backherausforderung waren neben dem violetten Senf Olivenöl und Zucker.

Provençalischer Rinder-Schmortopf (Daube provençale)

Zutaten für 6 bis 8 Portionen:

1,5 kg Rinderschulter
200 g geräucherter Speck
2 Zwiebeln
2 Wurzeln (Karotten)
2 Petersilienwurzeln
1 Bouquet garni (Rosmarin, Thymian, Lorbeerblatt)
2 Nelken
4 Wacholderbeeren, zerdrückt
4 Pfefferkörner
1 Liter Rotwein
100 ml Rotweinessig
Oregano, getrocknet
Salbeiblätter
Majoran, getrocknet
3 Knoblauchzehen
Olivenöl
2 - 3 TL violetter Traubensenf
400 ml Wasser oder Fleischbrühe
4 Mairübchen (Navets)
Salz
Pfeffer
Brauner Zucker

Das Fleisch darf 24 Stunden baden. 
Zubereitung:

Am Vortag das Fleisch parieren und in große Stücke schneiden. Für die Marinade eine Zwiebel grob würfeln. Die Wurzeln schälen, putzen und grob in Stücke schneiden. Das Fleisch zusammen mit der Zwiebel, den Wurzeln, Bouquet garni, Nelken, Wacholderbeeren und Pfefferkörnern in eine passende Schüssel geben, mit Rotwein und Essig begießen und zugedeckt etwa 24 Stunden (zumindest aber über Nacht) gekühlt stehenlassen. Der Rotwein muss das Fleisch bedecken, die Menge also ggf. erhöhen.

Am nächsten Tag die Fleischstücke aus der Marinade nehmen, abtropfen lassen und abtrocknen. Speck grob würfeln, die zweite Zwiebel und den Knoblauch schälen und grob zerteilen.

Olivenöl in einem ofenfesten Schmortopf erhitzen und die Fleischstücke darin portionsweise scharf angebraten. Die Fleischstücke zur Seite legen, Zwiebel und Knoblauch leicht anbraten, Fleischstücke wieder zugeben, dann das Gemüse. Jetzt die Marinade mit allen Gewürzen aufgießen. Das Fleisch sollte gerade so bedeckt sein. Falls nötig noch mit Fleischbrühe aufgießen. Salzen und pfeffern.

Nun noch für ein paar Stunden in den Ofen, und
dann ist ein leckeres Essen fertig.
Das Ganze zum Kochen bringen und zudecken. Bei etwa 150 °C im Backofen ca. 4 Stunden schmoren lassen. Die Temperatur des Backofens wird so gewählt, dass das Schmorgut leise simmert - an der Oberfläche entsteht nur eine geringe Bewegung. Gelegentlich schauen, ob noch genug Flüssigkeit im Topf ist - andernfalls warmes Wasser oder warme Brühe angießen.

Nach vier Stunden prüfen, ob das Fleisch mürbe genug ist - falls nicht, noch etwas im Ofen lassen.

Ist das Fleisch gar, den Topf aus dem Ofen nehmen. Das Fleisch aus dem Topf nehmen. Die Sauce durchseihen und mit dem Fleisch wieder in den Topf geben. Die Mairübchen putzen, schälen, in Scheiben schneiden und in den Topf geben. In der Sauce garziehen lassen. Die Wurzeln aus dem Marinade mit in die Sauce geben. Vor dem Servieren die Sauce mit Salz, Pfeffer und braunem Zucker abschmecken.

Uns schmeckt dazu Kartoffel-Sellerie-Püree. Auf jeden Fall sollte die Beilage die Sauce gut aufnehmen können.

Quelle: Aaalener Kochbären

Espresso-Schoko-Muffins

Espresso-Schoko-Muffin in einer Espressotasse gebacken.
Die Metro-Backherausforderung Weihnachten 2013 bescherte mir auch eine Schokoladencreme mit Espresso - etwas, das ich mir normalerweise nicht gekauft hätte, denn auf Schokolade mit Kaffeegeschmack stehe ich nicht so (umgekehrt trinke ich Kaffee mit Schokoladennote ganz gerne - schon komisch).

Da ich aber in einem vernaschten Büro arbeite, dachte ich mir, ich beglücke die Kollegen mit etwas Süßem: Espresso-Schoko-Muffins. Für den Gatten und mich gab ich Teig in eine Tasse und buk den Teig darin, als Dessert nach dem Weihnachtsessen. Die restlichen Muffins wurden eingefroren und kommen nach Neujahr mit ins Büro.

In der Tasse backen die Muffins etwas länger - oder sie bleiben innen ein wenig flüssig, was auch schmeckt.

An Zutaten aus der Metro-Backherausforderung verarbeitete ich Olivenöl, Schokoladencreme mit Espresso, Zucker und Mehl. Ich hätte auch noch den Frischkäse verwenden können, denn er hatte eine Konsistenz wie Joghurt, aber er war für einen Käsekuchen mit Marzipan verplant.

Espresso-Schoko-Muffins

Zutaten für 12 Stück:

250 g Mehl
1 Ei
100 ml Olivenöl
2 TL Backpulver
1/2 TL Natron
200 g brauner Zucker
1/2 TL Vanillemark
Eine Prise Salz
4 EL Kakaopulver
120 g Naturjoghurt
3-4 EL Schokoladencreme mit Espresso

Zubereitung:

Die trockenen Zutaten Mehl, Natron, Backpulver, Kakaopulver, Vanillemark und Salz in eine Schüssel geben und verrühren.

In einer zweiten Schüssel schlagen Ei und Zucker schaumig schlagen, Öl, Schokoladencreme mit Espresso und Joghurt einrühren. Mit den trockenen Zutaten mischen.

Ein Muffinblech mit Papierformen auslegen und den Teig auf die Förmchen verteilen.

Bei 180°C (Umluft) ca. 20 Minuten backen (Stäbchenprobe), dann auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.

Inspiration: My everyday musing

Montag, 30. Dezember 2013

Die Metro-Backherausforderung Weihnachten 2013, Teil 2

Der Warenkorb der Metro-Backherausfoderung. 
Zum ersten Mal ist mein kleiner Blog bei einer Metro-Herausforderung dabei, sieht man mal vom 9. Hamburg kocht!-Treffen ab, das uns unverhofft die Teilnahme an einer Metro-Challenge bescherte (nachzulesen hier und hier).

Die Regeln so einer Metro-Herausforderung sind einfach: Die Zentrale des Großmarktes stellt ein Paket mit allerlei Zutaten zusammen, die Du zum Zeitpunkt der Bewerbung nicht kennst und aus denen Du dann was zaubern musst. Hinzufügen ist erlaubt, weglassen hingegen nicht. Diesmal war eine zusätzliche Vorgabe, dass alle Zutaten verbacken werden mussten - allerdings nicht in einem Rezept, was den Gatten aufatmen ließ, als er sah, was uns da ins Haus flatterte. Außerdem sollen alle Rezepte bis zum 31.12.2013 gebloggt sein.

In den beiden Hamburger Märkten, zu denen ich wegen der Backherausforderung Kontakt hatte, gab es viel Gelächter, als meine Ansprechpartnerinnen hörten, dass ich die Zutaten verbacken solle. "Backen? Oha! Was wollen Sie denn daraus bloß backen?!" lautete die entsetzte Frage. Meine gelassene Antwort: "Keine Ahnung. Ich weiß ja nicht, was ich bekomme." "Na, da bin ich ja gespannt! Ich muss mir unbedingt den Link zu Ihrer Seite auf Wiedervorlage legen. Das Ergebnis will ich sehen!"

Bitte sehr, hier ist der zweite Teil des Ergebnisses. Den ersten bloggte ich letzten Donnerstag. Die Rezepte für den zweiten Teil folgen morgen über den Tag verteilt und werden dann jeweils unter den Fotos verlinkt.

Für die Metro-Backherausforderung erhielt ich:

  • Violetten Senf
  • Olivenöl
  • Getrocknete Kranbeeren
  • Mild gesalzene Butter
  • Frischkäse
  • Salzstangen
  • Marzipanrohmasse
  • Schokoladencreme mit Espresso
  • Vache de Chalais
  • Mehl
  • Mangopüree
  • Rohrzucker

  • Nun könnte ich zwar versuchen, möglichst viele Zutaten in möglichst wenig Rezepten unterzubringen, aber ich wollte möglichst alle Zutaten zu ihrem Recht kommen lassen. Also überlegte ich, wie sie besonders gut zur Geltung kommen könnten. Ich hoffe, das ist mir gelungen. Außerdem ist es ja eine Backherausforderung, was für mich heißt, dass alles aus dem Warenkorb irgendwie einmal den Backofen gesehen haben sollte. Ich denke, zumindest das ist mir gelungen.

    Käsekuchen mit Marzipan, im Werden.


    Provençalischer Rinder-Schmortopf.

    Espresso-Schoko-Muffin.
    Außerdem stand noch Resteverwertung auf dem Plan - ich kann ja keine Lebensmittel wegwerfen, und nicht alles hält sich. Aus den letzten Esslöffeln der Schokoladencreme mit Espresso wurden Bananen-Espresso-Walnuss-Muffins.

    Bananen-Espresso-Walnuss-Muffin.
    Das Mangopüree ist im Tiefkühler - demnächst wird daraus mit Braunen Kuchen, die noch von Weihnachten übrig sind, ein Kuchen. Ich hätte ihn auch schon jetzt machen können, aber der Tiefkühler quillt vor Kuchen über. Wenn ich am Ende des Urlaubs alles mit ins Büro nehme, fragen sich die Kollegen bestimmt, ob ich noch was außer Backen machte ...

    Himmel und Erde gebacken.
    Die restliche Marzipanrohmasse ist bei den Backzutaten eingelagert, ebenso die übrigen getrockneten Kranbeeren. Wobei: Das Marzipan nascht der Gatte sicher so weg. Er kennt es aus Dänemark und war ganz begeistert, als er es im Warenkorb entdeckte.

    Der Mandelanteil ist höher als bei der deutschen Marzipanrohmasse, die wir sonst haben (aktuell eine mit 54% - die dänische hat 63%) und weniger süß. Wird bestimmt nachgekauft! Sofern es sie regulär in der Metro gibt, denn ich kann mich nicht daran erinnern, die da schon mal gesehen zu haben ...

    Die Salzstangen wird sicher der Gatte verknuspern.

    Das Olivenöl verbraucht sich so.

    Der restliche Senf landete in Himmel und Erde gebacken. 

    Samstag, 28. Dezember 2013

    Rückblick: Wochenplan KW 52

    Die zurückliegende Woche verlief kulinarisch einigermaßen planvoll.

    Sonntag widmete ich mich der Metro-Backherausforderung 2013. Abends gab's Bratapfel.

    Montag wollten wir abends eigentlich Käsefondue essen, aber nachdem wir den Tag in der Stadt verbrachten und dort aßen, gab's abends Brote

    Dienstag reduzierte ich das geplante Menü um zwei Gänge - es gab nur den Hauptgang: Rehrücken im Filoteig. Der Gatte war dafür dankbar - Menüs überfordern ihn, zumal er dazu neigt, sich bei jedem Gang sattzuessen.

    Der erste Feiertag gehört den Müttern: Vormittags geht's mit Mudderns zum Brunch, abends geht's zum Mehrgänger zu Schwiegermutter.

    Am zweiten Feiertag wurde geschlafen. Normalerweise hätten wir einen Spaziergang gemacht, aber der Gatte, der ja schon seit April gesundheitlich angeschlagen ist, kann kaum laufen. Wir hoffen auf eine Lösung im neuen Jahr. Neben einem ausgiebigen Frühstück gab's abends einen provenzialischen Schmortopf, Daube provençale.

    Gestern gab's die Reste vom Filet Wellington, das Schwiegermutter machte.

    Heute Abend gibt es nochmal den Schmortopf. Der Rest wird eingefroren. Eine Portion wird wie bei solchen Gerichten üblich für Mudderns abgezweigt und eingefroren.

    Eigentlich könnten wir heute mal wieder auf den Markt. Als ich letztens das Plastik vom Supermarktgemüse entsorgte, fiel mir auf, wie viel mehr Müll wir haben, wenn wir weniger auf dem Markt einkaufen - und wie viel weniger Genuss wir haben, denn im Supermarkt gibt es bei weitem nicht so viel Wintergemüse wie auf dem Markt. Mir fehlt die Vielfalt auf unserem Speiseplan!

    Nächste Woche steht neben einem üppigen Silvestermenü auf jeden Fall Resteverwertung an. Das Gemüsefach ist voll, wir haben zu viel Filoteig, und der Tiefkühler im Keller muss leer werden, damit der in der Küche abgetraut werden kann.

    Freitag, 27. Dezember 2013

    Szenen einer Ehe: Kranbeeren-Kekse (Cranberry Cookies)

    Kranbeeren-Kekse.
    Am ersten Weihnachtstag, beim Frühstück.

    Er: Die Kekse, die du gestern gebacken hast, waren lecker. Aber die Rosinen hättste ruhig weglassen können. Die Kekse schmecken auch ohne Rosinen.

    Sie: Was für Kekse? Was für Rosinen?

    Er: Na, die auf dem Couchtisch, im Körbchen mit der Weihnachtsserviette.

    Sie: Du meinst die Kekse, die ich für meine Mutter gebacken habe? Die mit den Kranbeeren?

    Er: Ach, das waren Kranbeeren? Hab' mich schon gewundert, warum die Rosinen so schön weich sind.

    Sie: Ja, und die Kekse waren für meine Mutter! Die wollte ich ihr nachher mitbringen!

    Er: Wieso stellst du denn Kekse, die du verschenken willst, im Körbchen auf den Couchtisch?! Das ist gefährlich! Das darfst du nicht tun! Die könnte doch jemand essen!

    Sie, nicht schreiend: DU WILLST MIR NICHT SAGEN, DASS DU GESTERN NOCH 30 KEKSE GEGESSEN HAST?!

    Er: Ach, abgezählt sind die auch noch?!

    Nein, mein hauseigenes Keksmonster hat es doch nicht geschafft, nach dem Weihnachtsessen noch alle Kranbeeren-Kekse zu verputzen. Es blieben noch welche für Mudderns übrig.

    Da Mudderns gerne getrocknete Kranbeeren knabbert, versuche ich immer, ihr ein kulinarisches Geschenk mit Kranbeeren mitzubringen, wenn ich sie besuche. Es ist schwierig, ihr etwas zu schenken - außer Zeit, was natürlich ein kostbares Geschenk ist. Aber 'n büschen Schnobkram ist ja auch nett, zumal Mudderns seit Vadderns Tod so dünn geworden ist, dass man kaum glaubt, das wir miteinander verwandt sind.

    Zu Weihnachten sollte Mudderns eigentlich Kranbeeren-Pralinen bekommen, aber dann kam der Warenkorb der Metro-Backherausforderung, in dem auch Kranbeeren waren. So bekam Mudderns dann Kekse. Die Pralinen laufen ja nicht weg.

    Aus dem Warenkorb kamen neben den Kranbeeren mild gesalzene Butter, Rohrzucker, Mehl und Mango-Püree zum Einsatz. Durch die Verwendung des Pürees ist der Teig nicht so flüssig und lässt sich gut mit den Händen formen.

    Das werden Kranbeeren-Kekse.
    Kranbeeren-Kekse (Cranberry Cookies)

    Zutaten für ca. 30 Stück:

    250 g Mehl
    1/2 TL Backpulver
    1/2 TL Natron
    1 Prise Salz
    200 g weiche, mild gesalzene Butter (oder ungesalzene Butter und 1 Prise Salz)
    150 g brauner Zucker
    2 TL Vanillezucker
    1 Ei
    3 EL Mango-Püree (oder Orangensaft)
    100 g getrocknete Kranbeeren

    Zubereitung:

    Mehl, Backpulver, Natron (und Salz, falls Du keine gesalzene Butter verwendest) in einer Schüssel mischen.

    Butter, Zucker und Vanillezucker in einer zweiten Schüssel schaumig rühren. Das Ei unterrühren. Die
    Mehlmischung und das Mango-Püree kurz unterziehen. Die getrockneten Kranbeeren unterheben.

    Mit den Händen kleine Kugeln formen und auf zwei mit Backpapier belegte Backbleche setzen.

    Im Backofen bei 160°C (Umluft) in etwa 15 Minuten goldbraun backen. Die Kekse sind dann noch sehr weich. Jetzt die Kekse aus dem Backofen nehmen und mit dem Backpapier vorsichtig auf einen Kuchenrost ziehen. Auskühlen und aushärten lassen.

    Inspiration: Küchengötter

    Salzstangen-Karamell-Schokoladen-Krokant

    Salzstangen-Karamell-Schokoladen-Krokant.
    Als ich die Salzstangen bei den Zutaten der Metro-Backherausforderung sah, ging meine Idee gleich in Richtung Brittle, also Krokant. Ich glaube, in den englischsprachigen Ländern ist Krokant als eigenständige Süßigkeit bekannter als bei uns. Es kann aber auch an mir liegen - ich nehme es jedenfalls meistens nur als Nusskrokant und als Deko wahr.

    Süßer Krokant schmeckt gerade mit Salzigem sehr gut, also war klar, was aus den Salzstangen werden sollte.

    Dieses Rezept ist zudem noch eine schöne Resteverwertung. Du hast Dich an Weihnachtsmännern / Osterhasen satt gegessen? Oder im Schnobkramschapp sind angebrochene Schokoladen? Du magst die geschenkte Weihnachtsschokolade mit Zimt und Koriander nicht? Zerhacken und einschmelzen! Du hast von der letzten Fete altbackene Salzstangen oder Brezel übrig? Ab an den Herd!

    Zutaten aus der Metro-Backherausforderung: Salzstangen und Rohrzucker (brauner Zucker).

    Schokoladenreste gehackt. 
    Salzstangen-Karamell-Schokoladen-Krokant

    Zutaten für ein Backblech:

    125 g Salzstangen
    225 g ungesalzene Butter
    225 g brauner Zucker
    340 g Schokolade (was gerade da ist und weg muss)
    ggf. Meersalz

    Zubereitung:

    Backblech mit Backpapier auslegen. Die Salzstangen grob zerbrechen und darauf verteilen.

    In einem kleinen Topf bei mittlerer Hitze Butter und braunen Zucker schmelzen, dabei miteinander verrühren. Wenn die Mischung zu blubbern beginnt, für etwa 3 Minuten sanft köcheln lassen

    Das wird lecker, ganz sicher!
    Die Butter-Zucker-Mischung über die Salzstangen gießen. Dann die Salzstangen mit einem Spachtel oder Teigschaber so verschieben, dass alle mit der Butter-Zucker-Mischung bedeckt sind.

    Für ca. 5 Minuten bei 190°C (Umluft) backen. In der Zeit die Schokolade fein hacken.

    Backblech aus dem Ofen nehmen und die Schokolade über die Salzstangen-Butter-Zucker-Masse streuen. Sie sollte von selbst schmelzen. Ist das nicht der Fall, das Blech noch kurz in die Restwärme des Ofens schieben.

    Die geschmolzene Schokolade mit einem Spachtel oder Teigschaber verteilen. Nach Geschmack Meersalz darüber streuen.

    Krokant abkühlen lassen und in Stücke brechen.

    Inspiration: Home is Where the Cookies Are

    Bratapfel, gefüllt mit Grützwurst und Vache de Chalais, an violettem Senfschaum und mit karamellisierten Walnüssen

    Bratapfel, gefüllt mit Grützwurst
    und Vache de Chalais, an violettem
    Senfschaum und mit
    karamellisierten Walnüssen.
    Die Metro-Backherausforderung bescherte mir Zutaten, die ich so noch nicht kannte: Den Käse Vache de Chalais und violetten Senf. Also arbeitete ich mich durchs Netz, um herauszufinden, wie der Käse schmeckt (okay, da hätte ich probieren können, aber dann wäre er angeschnitten und womöglich hätte ich ihn dann gleich aufgegessen) und wozu menschen violetten Senf isst (ich esse wenig Senf, der Gatte am liebsten den aus der Tube von der Firma, die fast so heißt wie er).

    Violetter Senf wird gerne mit Blutwurst, norddeutsch Grützwurst, gegessen. Vache des Chalais ist ein französischer Weichkäse aus der Rhône-Region und traditionell in Weißwein getränkte Kastanienblätter verpackt. Er passt zu Apfel und ist kräftig genug, um sich gegen Grützwurst und Senf zu behaupten. Werden Käse und Grützwurst in einen Apfel gefüllt und in den Ofen geschoben, ist auch die Aufgabe des Backens erledigt.

    Für ein wenig zusätzlichen Crunch sorgen karamellisierte Walnüsse. Ich hätte auch ein paar getrocknete Kranbeeren nehmen können, aber mit denen hatte ich anderes vor. Geschmacklich passen sicher auch karamellisierte Maronen, aber die hatte ich nicht da.

    Das Gericht eignet sich als Vorspeise in einem deftigen Menü oder als schnelles winterliches Abendbrot.

    Verwendete Zutaten aus der Metro-Backherausforderung: Vache de Chalais, Rohrzucker, violetter Senf.

    Vache de Chalais.
    Bratapfel, gefüllt mit Grützwurst und Vache de Chalais, an violettem Senfschaum und mit karamellisierten Walnüssen

    Zutaten für 2 Portionen:

    Für den Bratapfel:
    2 Boskoop-Äpfel
    ca. 80 g Vache de Chalais (Menge ja nach Größe der Äpfel)
    ca. 80 g Grützwurst (Menge ja nach Größe der Äpfel)
    2 Prisen Thymianblätter, gerne frisch (getrocknet geht aber auch)
    1 Handvoll Walnüsse
    1 TL Rohrzucker

    Für die Sauce:
    100 ml Rosé oder Rotwein (z.B. Rotling)
    2 Eigelb
    2 EL violetten Senf
    2 EL Sahne
    Salz
    Pfeffer

    Zubereitung:

    Bratapfel, gefüllt mit Grützwurst
    und Vache de Chalais,
    an violettem Senfschaum
    und mit karamellisierten Walnüssen
    Äpfel waschen und das Kerngehäuse mit einem Apfelausstecher vorsichtig, aber gründlich entfernen. Dann die Äpfel in eine ofenfeste Form setzen

    Grützwurst in die beiden Äpfel geben, dann den Thymian und zum Schluss den Käse.

    Bei 180°C (Umluft) ca. 30 Minuten im Ofen backen.

    Kurz bevor die Äpfel fertig sind, Walnüsse fein hacken und Zucker in einer Pfanne karamellisieren lassen. Walnüsse dazu geben und rühren, bis alle mit dem Karamell bedeckt sind.

    Dann für die Sauce Wein, Eigelb und Senf in einem Topf unter ständigem Quirlen sanft erhitzen. Wenn sich die drei Zutaten miteinander verbunden haben, die Sahne unterrühren und die Sauce mit Salz und Pfeffer abschmecken.

    Die Bratäpfel aus dem Ofen nehmen, auf Teller verteilen, Walnüsse darüber streuen und mit dem Senfschaum servieren.

    Donnerstag, 26. Dezember 2013

    Die Metro-Backherausforderung Weihnachten 2013, Teil 1

    Der Warenkorb der Metro-Backherausforderung
    Weihnachten 2013.
    Zum ersten Mal ist mein kleiner Blog bei einer Metro-Herausforderung dabei, sieht man mal vom 9. Hamburg kocht!-Treffen ab, das uns unverhofft die Teilnahme an einer Metro-Challenge bescherte (nachzulesen hier und hier).

    Die Regeln so einer Herausforderung sind einfach: Die Zentrale des Großmarktes stellt ein Paket mit allerlei Zutaten zusammen, die Du zum Zeitpunkt der Bewerbung nicht kennst und aus denen Du dann was zaubern musst. Hinzufügen ist erlaubt, weglassen hingegen nicht.

    Diesmal war eine zusätzliche Vorgabe, dass alle Zutaten verbacken werden mussten - allerdings nicht in einem Rezept, was den Gatten aufatmen ließ, als er sah, was uns da ins Haus flatterte.

    Außerdem sollen alle Rezepte bis zum 31.12.2013 gebloggt sein. Dann wählen Leserschaft und Redaktion des Metro-Blogs jeweils einen Gewinner - sonst wäre es ja keine Herausforderung.

    In den beiden Hamburger Märkten, zu denen ich wegen der Backherausforderung Kontakt hatte, gab es viel Gelächter, als meine Ansprechpartnerinnen hörten, dass ich die Zutaten verbacken solle. "Backen? Oha! Was wollen Sie denn daraus bloß backen?!" lautete die entsetzte Frage. Meine gelassene Antwort: "Keine Ahnung. Ich weiß ja nicht, was ich bekomme." "Na, da bin ich ja gespannt! Ich muss mir unbedingt den Link zu Ihrer Seite auf Wiedervorlage legen. Das Ergebnis will ich sehen!"

    Bitte sehr, hier ist das Ergebnis - zumindest schon mal der erste Teil. Der zweite folgt Montag.

    Für die Metro-Backherausforderung erhielt ich:

  • Violetten Senf
  • Olivenöl
  • Getrocknete Kranbeeren
  • Mild gesalzene Butter
  • Frischkäse
  • Salzstangen
  • Marzipanrohmasse
  • Schokoladencreme mit Espresso
  • Vache de Chalais
  • Mehl
  • Mangopüree (das sich übrigens prima einfrieren lässt, falls Du nicht alles auf einmal verbrauchen kannst)
  • Rohrzucker

  • Nun könnte ich zwar versuchen, möglichst viele Zutaten in möglichst wenig Rezepten unterzubringen, aber ich wollte möglichst alle Zutaten zu ihrem Recht kommen lassen. Also überlegte ich, wie sie besonders gut zur Geltung kommen könnten. Ich hoffe, das ist mir gelungen. Außerdem ist es ja eine Backherausforderung, was für mich heißt, dass alles aus dem Warenkorb irgendwie einmal den Backofen gesehen haben sollte. Ich denke, zumindest das ist mir gelungen.

    Sonntag, 22. Dezember 2013

    Szenen einer Ehe: Der Weihnachtsbaumkauf

    Das weihnachtlich geschmückte Lokal "Zur Eiche".
    Mit dem Gatten zog auch wieder der Weihnachtsbaum in mein Leben ein. In den sechzehn Jahren zwischen Auszug aus dem Elternhaus und Zusammenzug mit dem Gatten kam ich sehr gut ohne aus. Also, ohne Weihnachtsbaum. Okay, ohne Gatten auch, denn ich wusste ja noch nicht, dass es ihn gibt.

    Ähm, wo wollte ich noch gleich hin?!

    Ach ja, der Weihnachtsbaum.

    Der Gatte besteht auf einem Weihnachtsbaum. Und er besteht darauf, einen Brauch aus seinem Elternhaus weiterzuführen: Spätestens am 23. Dezember wird der Baum gemeinsam geschmückt. Dabei wird Champagner getrunken.

    Inzwischen haben wir die perfekte Arbeitsteilung: Ich sitze halb liegend auf dem Sofa und trinke den Champagner, während der Gatte den Baum schmückt. Er ist nämlich ein Weihnachtsjunkie. Wenn er könnte, wie er wollte, sähe es bei uns aus wie in "Schöne Bescherung". Apropos: Der Film ist natürlich auch weihnachtliches Pflichtprogramm.

    An den Restaurantwänden erinnern Malereien an die Geschichte der Region. Hier: Die Besetzung durch die Franzosen und der damit einhergehende Bau der Chaussee (heute B75) nach Harburg. 
    Aber ich drifte schon wieder vom Baum ab.

    Weihnachtsbaum. Nicht unserer. 
    Den Baum besorgen wir in der Nordheide. Das hat den Vorteil, dass wir Mudderns einsammeln können, damit sie mal an die frische Luft kommt, oder dass wir hinterher mit Kuchen zum Kaffee bei ihr vorbeischauen können.

    Bauernfrühstück.
    In diesem Jahr sammelten wir Mudderns ein und fuhren vor dem Baumkauf mit ihr zum Essen, "nach Stöver", wie das Hotel und Restaurant "Zur Eiche" seit Jahrzehnten bei uns heißt. Hier aß ich schon als kleine Deern, wenn Vadderns mal wieder Geschäftspartner einlud und Mudderns und ich mit mussten. Damals aß ich meistens Roastbeef mit Bratkartoffeln. Das gab's zu Hause nämlich nicht, sondern nur im Restaurant. Weil man Roastbeef nicht selber machen kann, behaupteten Elterns.

    Grützwurst mit Bratkartoffeln und Apfelmus.
    Heute gibt es hier regionale, saisonale Landhausküche mit gelegentlichen Ausflügen in die Ferne - ehrliche Küche, wie ich sie mag! Wie früher suche ich mir etwas aus, das es zu Hause nicht bzw. nur selten gibt: Grützwurst mit Bratkartoffeln und Apfelmus. Der Gatte bestellt sich Bauernfrühstück und überlegt, sich einen anderen Tisch zu suchen, einen, an dem er nicht sehen kann, wie Mudderns und ich Grützwurst essen. Vor Grützwurst ekelt er sich nämlich.

    Der Gatte legt Hand an. 
    Nach dem Essen geht's weiter zum Weihnachtsbaumkauf. Wenn wir unter den ausgestellten keinen finden, der des Gatten Ansprüchen genügt, geht's hinaus auf's Feld zum Selberschlagen. Vorher müssen Mudderns und ich natürlich den Hofladen genauestens inspizieren. Mudderns trifft außerdem Hinz und Kunz und muss natürlich mit jedem 'ne Runde schnacken. Der Gatte verzieht sich genervt zum Pfeiferauchen nach draußen. Im Zweifelsfall findet er sich an der Würstchenbude wieder an.

    Fette Beute.
    Wenn Weihnachtsbaum und Mudderns im Auto verstaut sind (was wesentlich weniger abenteuerlich ist, seitdem wir das große schwarze Auto haben), geht's zurück nach Hause - den Weihnachtsbaumständer suchen. Der liegt zwar 50 Wochen im Jahr unter dem Bett, aber das ist für den Gatten immer wieder eine Überraschung.

    Weihnachtsbaum.
    Dann erwartet uns regelmäßig eine weitere Überraschung, wenn der Baum aus dem Transportnetz befreit ist. Im Wald sah der Baum so klein und handlich aus. Und jetzt ist auf einmal das riesige Wohnzimmer voll. Das kann doch nicht mit rechten Dingen zugehen! Der Baum muss im Auto doch noch gewachsen sein!

    Steht der Baum dann endlich in voller Pracht, kommen Schwiegermutter und Tante, um ihn zu bewundern. Außerdem geht die Diskussion los, wie lange der Baum stehen bleiben darf. Meistens setze ich mich durch: Nach Heilige Drei Könige kommt er raus, nicht früher. Beim Abtransport ist er übrigens wesentlich handlicher als beim Kauf.

    Weihnachtsbaum als Bausatz.
     Ich wünsche Euch fröhliche, genussvolle Feiertage!

    Samstag, 21. Dezember 2013

    Rückblick: Wochenplan KW 51

    Diese Woche verlief weitgehend geplant.

    Montag gab's für den Gatten Grünkohl, während ich auf der Büroweihnachtsfeier war.

    Dienstag gab's für uns beide Grünkohl.

    Mittwoch gab's Baked Corned Beef Hash.

    Donnerstag gab's für mich Grünkohl, während der Gatte auf der Büroweihnachtsfeier war.

    Gestern sollte es eigentlich einen Resteauflauf aus Kartoffeln, Paprika und Käse geben, aber der Gatte brachte Pizza mit. Also gibt es den Auflauf heute - ergänzt um eine Handvoll Hack, das noch im Tiefkühler schlummerte.

    Für die nächsten beiden Wochen stehen Kochen, Putzen, Backen, Lesen, Basteln und Schlafen auf dem Programm - wir haben beide Urlaub. Außerdem gibt es natürlich viel Besuch, gehen wir essen oder laden zum Essen ein.


    Freitag, 20. Dezember 2013

    Produkttest: Käse von Fromage Frères

    Langres aus der Fromagerie Schertenleib.
    Wie bei Heike auch fragte Frank von Fromage Frères bei mir an, ob ich Lust hätte, ihren fanzösischen Käse zu testen.

    Hatte ich!

    Zwar habe ich auf dem Wochenmarkt einen Käseonkel, der sein Sortiment kennt, aber ich wiederum kenne das Meiste seines Sortiments aus dem Großmarkt.

    Außerdem kam ich über Wochen weder zum Wochenmarkt noch zum Großmarkt, so dass bei mir ein gewisser Käsenotstand herrschte. Und einen Käseladen habe ich schon gleich gar nicht in meiner Nähe. 

    Mit meiner Vorliebe für "exotische" Käsesorten stehe ich bei uns im Haushalt weitgehend alleine da, also gehörte das silberne Käsekästchen auch mir ganz alleine. Zwar wollte ich mit den Kolleginnen, die kräftigen Käse lieben, und Schwiegermutter, die Blauschimmelkäse liebt, teilen, aber für die Kolleginnen war der Käse zu kräftig, während Schwiegermutter beschied, sie äße generell keinen französischen Käse.

    Sprachs und schob sich ein Stückchen Roquefort in den Mund.

    Sainte Maure de Touraine, ein Rohmilchkäse aus Ziegenmilch, zur besseren Stabilisierung mit einem Strohhalm versehen.
    Gut, wenn die alle nicht wollen, bleibt mehr für mich!

    Ich futterte mich vergnügt durch die französische Käsewelt jenseits von Camembert und Roquefort. Zwar sind meine Fotos bei weitem nicht so schön wie die von Heike, aber vom Käse bin ich genauso überzeugt wie sie.

    Perfektes Büro-Mittagessen: Brie des Malherbes (links) und Tomme de Savoie (gewürfelt)
    mit Sesamcrackern und Apfel-Thymian-Chutney (noch nicht auf dem Teller)
    Drei Käse blieben mir besonders im Gaumengedächtnis und werden sicher nachgekauft: Sainte Maure de Touraine, ein Rohmilchkäse aus Ziegenmilch, zur besseren Stabilisierung mit einem Strohhalm versehen, und Brie des Malherbes, der in der Konsistenz ein wenig an Parmesan erinnert, aber viel intensiver schmeckt, sowie Langres, ein Rotschimmelkäse mit recht kräftigem Geschmack. Großartige Entdeckungen!

    Herzlichen Dank an Frank für das Käsepaket und die zuverlässige Lieferung trotz Xaver-Hindernissen.

    Donnerstag, 19. Dezember 2013

    Brunch auf der Cap San Diego

    Starter: Garnelen mit Mango (als Salat),
    Lachs-Zander-Terrine, Gänsebrust,
    Wildschweinwürfel
    und Hirsch-Baumkuchen,
    außerdem gefüllte Mini-Tomate
    und Mini-Paprika.
    Große Ereignisse wie das kommende Kochtreffen, das uns nach Korea führt, werfen ja bekanntlich ihre Schatten voraus, und so trafen wir uns zum vorweihnachtlichen Brunch auf der Cap San Diego, um in die erste Feinplanung zu gehen.

    Die Cap San Diego ist ein 1961 für die Reederei Hamburg Süd erbauter Stückgutfrachter, das letzte noch erhaltene seiner Baureihe, der sogenannten Cap San-Klasse. Zwanzig Jahre lang verkehrte das Schiff zwischen Hamburg und Südamerika.

    Aus Hamburg wurden zum Beispiel Maschinen, Chemikalien und Automobile, aber auch lebende, trächtige Kühe in Richtung Südamerika transportiert. Auf dem Rückweg hatte das Schiff Kaffee, Fleisch, Textilien, Süßöle und Fruchtsaftkonzentrate geladen, oft ergänzt durch Kuhfelle, die einzeln in den unteren Laderäumen ausgebreitet und eingesalzen wurden.

    Durch die große Menge der zu verladenden Güter und die vor der Erfindung des Containers langwierigen Ladeprozesse betrugen die Liegezeiten in Buenos Aires bis zu vierzehn Tage.

    Die in Hamburg gebauten Schiffe der Cap San-Klasse trugen wegen ihrer eleganten Form auch den Beinamen "Die weißen Schwäne des Südatlantiks". Die Eleganz setzte sich auch an Bord fort. Die Luken und Arbeitsbereiche waren natürlich zweckmäßig gestaltet, aber die Cap San-Schiffe konnten auch Passagiere mitnehmen, und denen sollte es an nichts mangeln.

    Bibliothek im Salon
    Die Innengestaltung übernahm Cäsar Pinnau. Bekannt geworden durch die Gestaltung der "Führer"-Gemächer in Hitlers Neuer Reichskanzlei, machte er sich nach der Befreiung hauptsächlich einen Namen als "Einrichter der Reichen", verlegte sich auf die Innengestaltung von Villen, Schiffen und Yachten, zum Beispiel für die Reeder Oetker und Onassis. Hamburg Süd gehört zu Oetker, weshalb eine Beauftragung Pinnaus mit der Gestaltung des Passagierbereichs nahelag.

    Heute sind die von Pinnau entworfene Kabinen und der Salon im Stile der 1960er Jahre immer noch erhalten und behutsam restauriert. Bis zu zwölf Passagiere fanden an Bord Platz. Die sechswöchige Reise Hamburg - Buenos Aires kostete etwa 6.000 DM - das entsprach 1961 in etwa dem durchschnittlichen Jahresbruttoeinkommen. Die Kabinen können heute weiterhin für Übernachtungen gebucht werden (was sicherlich für den einen oder anderen Teilnehmer des nächsten Kochtreffens interessant ist).

    Im Salon mit Speisesaal und Bibliothek findet sonntags ein Brunch statt. Hier ein paar Impressionen.    

    Wildschweinlollies und Hirsch-Baumkuchen
    Verschiedene Salate. Rechts nicht etwa Tomate-Mozzarella, sondern Tomate-Wachtelei. 
    Fischplatte.
    Bresaola mit Pampelmuse, Orange und Bratpaprika.
    Blick auf das warme Büffet mit Knöpfle, Bratkartoffeln, Rotkohl, Hirschsteaks ...
    Ziegelkäsemousse mit Granatapfelspiegel.
    Dessertauswahl: Mousse au chocolat, Zimtmousse, Bickbeermousse. 
    Desserts im Detail: Zimtmousse (links) und Bickbeermousse.
    Vorweihnachtliche Deko.
    Das Brunch auf der Cap San Diego beginnt ab 11.30 Uhr und kostet 31,50 Euro pro Person. Neben dem wirklich leckeren und reichhaltigem saisonalen Büfett sind ein Glas Secco, Kaffee, Tee, Saft und Softgetränke so wie der Museumseintritt (7 Euro pro Person) enthalten. Reservierung erforderlich beim Hamburger Gastmahl, Tel. 040–431 79 46 11.