Donnerstag, 30. Juli 2015

Kirschkuchen mit Quarkhaube (bei Bedarf gluten- und laktosefrei)

Nach der Lektüre des Buches "Die Weizenwampe" ist Kollegin II der Ansicht, sie sei glutenintolerant. Für laktoseintolerant hält sie sich schon lange. Normalerweise ignoriere ich solche Anwandlungen bei ihr, da sie Chubz und Fladenbrot, Sahneeis, Nudeln, Brötchen, Kekse und TK-Pizza verträgt, Vollmilch und Streuselschnecken angeblich aber nicht (außer, sie bedient sich an meiner Vollmilch im Gemeinschaftskühlschrank).

Kurz: Ich glaube nicht an ihre Gluten- und Laktoseintoleranz, sondern denke, es liegt eine Vollmilch- und Streuselschneckenintoleranz vor.

Da ich aber ihren vermeintlichen Intoleranzen gegenüber tolerant bin, wenn ich für das gesamte Team backen muss, gibt's zum Betriebsausflug extra für Kollegin II gluten- und laktosenfreien Kuchen - von dem sie übrigens kein Stück aß, weil sie dachte, der gluten- und laktosehaltige Kuchen, der daneben stand, wäre speziell für sie. Sie schlug da gut zu - ohne irgendwelche Folgen ...

Falls jemand meint, ich mokiere ich über Menschen mit Nahrungsmittelintoleranzen: Mitnichten. Nur auf Intoleranzen, die nach Lektüre eines populärwissenschaftlichen Werkes selbst diagnostiziert werden, reagiere ich intolerant.

Kirschkuchen mit Quarkhaube. Wie immer, wenn ich mit glutenfreiem Mehl backe, ist der Teig nach dem Backen sehr feucht ...
Kirschkuchen mit Quarkhaube (bei Bedarf gluten- und laktosefrei)

Zutaten für eine 26er Springform:
Für den Rührteig:
150g weiche Butter (ggf. laktosefrei)
100 g Zucker
1 EL abgeriebene Zitronenschale
2 Eier
100 g geschälte gemahlene Mandeln
125 g Mehl (ggf. glutenfrei)
2 TL Weinsteinbackpulver
4 EL Sahne (ggf. laktosefrei)
600 g entsteinte Kirschen

Für die Quarkhaube
250 g Quark (ggf. laktosefrei)
2 EL Zucker
Saft und Schale einer Biozitrone
2 Eier
2 EL Maisstärke
2 EL Zucker

Zubereitung:

Für den Rührteig die Butter mit dem Zucker schaumig rühren, die Eier und die abgeriebene Zitronenschale dazu geben und gut unter rühren.

Die Mandeln mit dem Mehl und der Sahne kurz unterrühren bis sich die Masse verbunden hat.

Die Masse in eine gefettete Springform streichen. Die entsteinten Kirschen darauf verteilen.

Für die Quarkhaube den Quark mit Zucker, Mondamin, Zitronensaft und abgeriebener Zitronenschale verrühren.

Die Eier trennen, Die Eiweiße steif schlagen, den Zucker dazu geben und weiter schlagen bis die Masse glänzt. Locker unter den Quark mischen und auf den Kirschen verteilen.

Im Backofen bei 160°C (Umluft) 60 Minuten backen. Zum Schluss ein Backpapier über den Kuchen legen, falls er zu dunkel wird.

Quelle: Trudels glutenfreies Blog

Dienstag, 28. Juli 2015

Wassermelonen-Bickbeeren-Eis am Stiel (ohne Eismaschine)

Wassermelone esse ich kaum noch. Ich trinke sie. Oder ich lutsche sie. Es gibt wenig Erfrischenderes. Hier kommt die Wassermelone mit Bickbeeren daher.

Eis vor Sommerhimmel.
Wenn Du nicht warten willst, bis das Eis in den Stieleisformen gefroren ist, kannst Du die Masse natürlich auch in die Eismaschine geben.

Das Eis ist kaum süß (zumindest, wenn man, wie ich , keinen weiteren Zucker zusetzt) und sehr erfrischend. Bleibt etwas von der Eismasse übrig, hast Du ein erfrischendes Getränk - das sind also zwei Rezepte in einem.

Hasenohren als Eis am Stiel.
Wassermelonen-Bickbeeren-Eis am Stiel (ohne Eismaschine)

Zutaten für ca. 1 Liter:

ca. 900 g Wassermelone, ohne Schale gewogen
250 g Bickbeeren (für Nicht-Norddeutsche: Blau- oder Heidelbeeren)
1 Limette, der Saft davon
ggf. Honig oder Zucker

Zubereitung:

Wassermelone pürieren und durch ein Sieb streichen, um die Kerne zu entfernen (das geht bei mir schneller, als die Kerne vorher rauszuprökeln).

Bickbeeren pürieren und mit dem Limettensaft zur Melone geben. Umrühren, abschmecken, ggf. süßen und in Stieleisbereiter füllen. Gefrieren lassen und genießen.

Inspiration: HealthcareDIY

Donnerstag, 23. Juli 2015

Food Blog Day 2015 in Hamburg

Am vorletzten Sonnabend im Juni war Food Blog Day in Hamburg, organisiert von Burda und Connecting Companies. Mit dem Bericht dazu habe ich mir etwas Zeit gelassen. Zum einen war für mich irgendwie der atmosphärische Wurm drin, zum anderen war zu viel los neben dem Blog.

Kirsteen von Zwilling erklärt geduldig jedem einzeln die richtige Messerschärftechnik.
Zwei Tage vor dem Food Blog Day gab's 'ne Mail, man gehe davon aus, dass alle um 10 Uhr zur ersten Veranstaltung kommen. Da bekäme man dann auch die Tageskarte. Bis dahin wollte ich eigentlich erst eine Veranstaltung um 13 Uhr besuchen, weil ich mir bei solchen Veranstaltungen in der Regel nur die Themen aussuche, die zu mir passen, aber nun gut, trabe ich halt um 10 Uhr an.

Als ich um 10 Uhr ankam in der irrigen Annahme, dass es reicht, um 10 Uhr da zu sein, wenn eine Veranstaltung um 10 Uhr beginnen soll, war schon eine Mega-Hektik. Ich begriff: Ich hätte besser weit vor 10 Uhr da sein sollen.

Frau Herzelieb wetzt das Messer.
Von Veranstalterseite gab's ein atemloses "Herzlich willkommen! Schnell, der Herr Rach will anfangen. Hier dein Namensschild, musste noch was drauf schreiben, Vorname oder Nachname, egal, nur schnell, der Herr Rach will anfangen! Hier das Programm mit den Hashtags, aber schnell, der Herr Rach will anfangen! Ach, die Tageskarte brauchst du auch noch? Okay, hier, aber schnell, der Herr Rach will anfangen!"

Das war sicher alles nett und fröhlich gemeint, aber ich hatte noch nicht genug Kaffee intus, um hektisch zu sein. Für's nächste Mal bin ich vorgewarnt und komme deutlich vor Veranstaltungsbeginn.

Der Gatte am Wetzstahl.
Christian Rach sprach als Testimonial der Aktion "Mission Frische" von Emsa zum Thema "Lebensmittelverschwendung". Das ist ohnehin öfter Thema hier im Blog, deswegen wollte ich ursprünglich nicht zu diesem Vortrag. So gab's dann für mich neben der Erkenntnis, dass das Wissen um Mindesthaltbarkeitsdatum und Co. bei Foodbloggern noch immer erschreckend ausbaufähig ist, wenig Neues.

Zu den Neuigkeiten gehörte für mich die Aussage, dass die Mindesthaltbarkeitsdaten von den Discountern und Lebensmittelmärkten vorgegeben werden. So kommt es laut Rachs Bericht dazu, dass bei einem Joghurthersteller in ein und derselben Abfüllanlage der gleiche Joghurt mit unterschiedlichen Ablaufdaten hergestellt und herausgegeben wird. Stimmt das so, dann treibt das den MHD-Blödsinn nochmal auf die Spitze!

Nach dem Wetzstahl kommt der Schleifstein dran. Herr Vegetarian Diaries und Frau Herzelieb sind voll konzentriert dabei. 
Nach dem Vortrag wollte ich eines meiner Rach-Kochbücher signieren lassen, was nicht ging, denn "Der Herr Rach muss zum nächsten Termin. Der hat keine Zeit. Kommen Sie heute Abend!" Öhm, nöö, abends habe ich was anderes vor. Dann halt nicht. Mein Buch fühlt sich auch ohne Signatur ganz wohl.

Ich rede selten von mangelnder Wertschätzung gegenüber Foodbloggern, aber hier empfand ich das genau so. Ich fühlte mich bei diesem Auftakt wie Klatschvieh und nicht wohl. Ich weiß, ich bin alleine mit dieser Meinung, gibt es doch viele begeisterte Berichte über die Food Blog Days in Hamburg und anderen deutschen Großstädten. Wie gesagt: Für mich war atmosphärisch erst mal der Wurm drin. Sei's drum.

Der Gatte am Schleifstein.
Nach diesem hektischen Beginn war ich mau, ging erstmal frustshoppen im Asia-Markt und fuhr wieder nach Hause, um in Ruhe zu frühstücken Mein Tiefkühler ist jetzt gut gefüllt mit Edamame, Algen und Reispapier. Außerdem wollten noch Farnnudeln mit, warum auch immer. Kann mir zufällig jemand sagen, was ich mit den Dingern mache?!

Der Gatte freute sich auf den abendlichen Messerschleifkurs bei Zwilling, so dass ich ihm zuliebe wieder mit in die Stadt fuhr. Alleine hätte er sich nicht getraut, schon gar nicht, als er erfuhr, dass unter den Teilnehmerinnen tatsächlich Fans der Rubrik "Szenen einer Ehe" waren. Der Gatte ist doch so schrecklich schüchtern, und die Freude angesichts seiner leibhaftigen Präsenz fand er schlichtweg spooky.

Der Gatte hat ein neues Hobby und will einen Schleifstein. Wie gut, das bald Geburtstag ist.
Der Workshop unter Leitung von Kirsteen war sehr gut und effektiv, genau das, was sich der Gatte wünschte. Wir lernten das Messerschärfen mit Hilfe von Wetzsteinen und -stäben.

Herzlichen Dank an Kirsteen und Zwilling für den tollen Workshop, an Christian Rach für seinen inspirierenden Vortrag sowie an Burda und Connecting Companies für die tolle Organisation der Food Blog Days! Von dem in meinem Fall etwas unglücklichen Beginn abgesehen, war die Veranstaltung nämlich wirklich perfekt organisiert.

Sicher ist: Es wird im nächsten Jahr eine Wiederholung geben. Mal schauen, ob ich mich dann wieder akkreditiere. Auf jeden Fall bin ich schon vorgewarnt, dass es hektisch wird und zu signierende Kochbücher besser zu Hause bleiben.

Dienstag, 21. Juli 2015

Pfirsich-Melba-Sirup

Wenn der Sommer seinen Zenit erreicht und es vor reifen Früchten nur so wimmelt, mache ich besonders gerne Sirup. Es ist eine wundere Möglichkeit, den Geschmack des Sommers für die langen Herbst- und Wintertage zu konservieren.

Pfirsich-Melba-Sirup, mit Wasser verdünnt.
Oft haben Sirupe auch noch wunderschöne intensive Farben wie dieser aus Pfirsichen und Himbeeren. Sie sind bringen dann auch noch Farbe in Herbst und Winter und sind ein wunderbares Geschenk aus der Küche.

Pfirsich-Melba-Sirup.
Dieser Sirup schmeckt auch wunderbar in Sekt.

Pfirsich-Melba-Sirup 

Zutaten für ca. 4 Liter Sirup:

1 kg sehr reife Pfirsiche, gewaschen, entsteint und grob gehackt gewogen
250 g Himbeeren (frisch oder gefroren)
1 Vanilleschote, das Mark davon
2 kg Zucker
2 Liter Wasser
40 g Zitronensäure

Zubereitung:

Für den Sirup alle Zutaten außer der Zitronensäure in einem Topf bei geringer Hitze erwärmen, dabei unter Rühren den Zucker auflösen. Die Hitze wirklich gering lassen, damit der Zucker nicht braun wird - das verändert den Geschmack ins Bittere.

Ist der Zucker aufgelöst, die Mischung zum Kochen bringen, einmal aufkochen lassen, den Topf vom Herd ziehen und die Zitronensäure einrühren. Den Topf wieder auf den Herd schieben und bei ausgeschalteter Platte ein paar Stunden oder über Nacht ziehen lassen. Dabei sollten die Früchte komplett zerfallen.

Ist der Topf erkaltet, den Inhalt ggf. pürieren (falls die Früchte nicht komplett zerfielen) und durch ein feines Sieb gießen. Den Sirup aufkochen und heiß in sterilisierte Flaschen füllen.

Quelle: The British Larder

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Donnerstag, 16. Juli 2015

Himbeerriñha - Caipirinha mit Himbeeren

Himbeerrinha - Caipirinha mit Himbeeren.
Eigentlich wollte ich einen Himbeer-Mojito machen, wie ich ihn im Quán đό trank, aber wir hatten keinen weißen Rum - der Gatte hatte unlängst den Barschrank sehr gründlich ausgeräumt und vieles verschenkt.

"Nimm doch Cachaça*", meinte der Gatte. "Davon haben wir noch genug."

Hm, warum eigentlich nicht?!

Heraus kam ein leichter, fruchtiger Sommerdrink, der auch jetzt im Spätsommer schmeckt und sich notfalls mit tiefgekühlten Früchten zubereiten lässt.

Himbeerriñha - Caipirinha mit Himbeeren

Zutaten für 2 Gläser:
125 g Himbeeren
1 Limette
Rohrzucker - Menge nach Geschmack
Eiswürfel oder Crushed Ice
Cachaça - Menge nach Geschmack (für mich nur einen Schuss, für den Gatten gerne mehr)
Wasser, still oder sprudelnd

Zubereitung:

Ein paar von den Himbeeren zur Deko beiseite legen. Den Rest pürieren.

Die Limette heiß abwaschen, abtrocknen und achteln. Je vier Viertel in zwei Gläser geben und mit einem Holzstampfer andrücken. Rohrzucker darüber geben und die Gläser zur Hälfte mit Eis füllen.

Das Himbeerpüree auf die beiden Gläser verteilen.

Cachaça in die Gläser geben, mit Wasser auffüllen und mit einem Löffel für die Früchte servieren.

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Montag, 13. Juli 2015

In Hamburg um die Welt: Peking / China - Miss Yang

Wir sollten öfter verzweifelt essen gehen, scheint's, weil wir dann wohl gute Restaurants entdecken.  Das "Ducky's" in Bad Nauheim war jüngst so ein Fall. Jetzt führte uns eine Reihe von Zufällen zu Miss Yang.

Shao Mai, gedämpfte Teigtaschen, mit Hack gefüllt.
Shao Mai von oben.
Was als Notlösung anfing, entpuppte sich als Geheimtipp: Binnen einer Woche waren wir gleich zwei Mal bei Miss Yang, und zwei Wochen später prompt wieder - und das, wo der Gatte ausgesprochen ungern essen geht.

Guo Tie, gebratene Teigtaschen mit Hackfüllung.
Xudong Yang hat ein klares Konzept: Sie bietet Küche ohne Schnickschnack an. Dementsprechend klein (im Vergleich zu anderen China-Restaurants) ist ihre Speisekarte. Was nicht aus dem (großzügig ausgelegten) Großraum Peking kommt, was in ihren Augen nicht authentisch ist, kommt nicht auf die Karte. Basta.

Die Speisekarte.
Blick ins Lokal. Vieles von der Einrichtung wurde vom Vormieter übernommen.

Die Speisen kommen ohne zusätzliches Glutamat aus. Der hauchdünne Teig für Wan Tan und Dim Sum ist selbstgemacht, genau wie die Saucen und die anderen Speisen - eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber heute ja leider nicht mehr. Als Dessert gibt es keine frittierte Banane oder Dosenlitschis, sondern gebackenes Eis, ein Klassiker der asiatisch-europäischen Küche der 1990er Jahre, der es irgendwie nie in deutsche China-Restaurants schaffte.

Noch ein Blick ins Lokal. Rechts geht's in den zweiten Gastraum.
Im Vergleich zu anderen China-Restaurants sind die Portionen klein, aber absolut ausreichend. Wir aßen sonst immer zu viel, weil wir das Bedürfnis hatten, die Mengen schaffen zu wollen - ist doch schade, wenn was umkommt.

Frühlingsrollen.
Wann immer wir zum ersten Mal in ein China-Restaurant gehen, isst der Gatte Schweinefleisch süß-sauer. Das ist für ihn ein Testessen, das über die Güte des Lokals entscheidet. Bei Miss Yang meinte er nach den ersten paar Bissen begeistert, endlich habe er ein Lokal gefunden, in dem das Gericht so schmeckt, wie es seiner Meinung nach schmecken soll.

Kung Pao - Huhn mit Erdnüssen und scharfer Chilisauce, für Mädchen wie mich "nur deutsch scharf".
Und auch mich begeisterte das Schweinefleisch süß-sauer, weil nicht verschiedene 0815-Fertigsaucen zusammengekippt wurden. Die Sauce schmeckte frisch und fruchtig, das Fleisch war hauchdünn mit genau richtig viel Panade.

Schweinefleisch süß-sauer.
Unser Tipp sind Wan Tan, Dim Sum und Frühlingsrollen sowie Miss Yangs Spezialtee - und natürlich das Schweinefleisch süß-sauer und das Dessert und ... ach, am Besten, Du isst Dich einmal durch die Karte!

Schweinefleischstreifen nach Peking Art mit ... 
... Pfannkuchen. Daraus werden ... 
... handgerollte Köstlichkeiten, die auch mit der Hand gegessen werden. 
Miss Yang übernahm die Einrichtung vom Vormieter, denn in der weißen Villa an der Autobahnauffahrt Bahrenfeld, in der sie ihr Zuhause gefunden hat, wechseln die Lokale schneller, als man gucken kann. Dementsprechend sind noch viele Elemente vom mediterranen Vormieter erhalten. Dafür fehlen Brunnen, Buddhas, Aquarien und der sonst übliche Asien-Deko-Kitsch.

Miss Yangs Spezialtee: Grüner Tee, Gojibeeren, Orange, Honig, Ingwer. Heißwasser wird auf Wunsch immer nachgefüllt. 
Zu den Dingen, die vom Vormieter übernommen wurden, gehört auch defektes Kartenzahlungsgerät. Deswegen ist momentan nur Barzahlung möglich (notfalls ist ein ATM an der Tankstelle gegenüber).

Gebackenes Eis mit Früchten.
Wir hoffen, dass Miss Yang lange hier bleibt! Deswegen: Hin da und essen, hopp, hopp!

Nach Japan reisen wir kulinarisch nach Peking. Mal schauen, wohin unsere kulinarische Weltreise als nächstes geht. 

Freitag, 10. Juli 2015

Aperol-Gelee

Aperol Spritz ist ein Klassiker im Sommer, mit dem ich gerne experimentiere, wie Du hier sehen kannst. So kam das Aperol-Gelee gleich auf meine Nachkochliste, als ich es in einer meiner virtuellen Kochgruppen entdeckte. So, wie wir es letzten Sonnabend zubereiteten, war's aber nicht so ganz unser Fall: Uns schmeckte das Gelee viel zu sehr nach Alkohol.

Morgen Abend haben wir wieder Gäste, da werde ich das Aperol-Gelee nochmal machen, aber mit Orangensaft statt mit Weißwein. Ich denke, der Aperol-Geschmack kommt dann auch besser zur Geltung.

Aperol-Gelee mit Erdbeeren.
Aperol-Gelee

Zutaten für 4 Portionen:

50 ml Aperol
30 g Gelatinepulver (Sofortgelatine)
450 ml Weißwein oder Sekt
5 g Zitronensäure

Zubereitung:

Aperol und Gelatine mischen und kurz quellen lassen.

Weißwein und Zitronensäure erwärmen. Die Gelatinemischung darin auflösen. Die Flüssigkeit in eine Form stellen und über Nacht bzw. ein paar Stunden kaltstellen.

Ich servierte das Gelee mit Erdbeeren, die ich in Orangensaft und Zucker marinierte und mit etwas geraspelter weißer Schokolade versah.

Inspiration: Rons Kochlabor

Donnerstag, 9. Juli 2015

Hähnchenbrustfilet mit Aprikosen-Chili-Thymian-Kruste nach Holger Stromberg

Für unseren mediterranen Terrassenabend war auch ein Hauptgericht vorgesehen, nämlich dieses. Dann allerdings war's schlichtweg viel zu heiß, um viel zu essen. Als wir vor zweieinhalb Wochen den Abend planten, war es noch so kühl, dass ich froh war um die Terrassenheizung. Letzten Sonnabend dann erwog ich, einen Ventilator auf die Terrasse zu stellen ...

Hähnchenbrustfilet mit Aprikosen-Chili-Thymian-Kruste.
Im Sommer, wenn alle Zutaten Saison haben, ist das hier schnelle Feierabendküche voller Aromen.

Das Originalrezept stammt von Holger Stromberg und wird mit Heilbutt zubereitet, aber da keiner außer mir Fisch mochte, gab's Huhn.

Hähnchenbrustfilet mit Aprikosen-Chili-Thymian-Kruste.
Hähnchenbrustfilet mit Aprikosen-Chili-Thymian-Kruste

Zutaten für 2 Portionen:

2 Hähnchenbrustfilets
Rapsöl
6 Aprikosen, entkernt und fein gehackt
1 Chilischote, fein gehackt
2 - 4 Thymianstängel, die fein gehackten Blätter davon
30 g Semmelbrösel
1/4 Limette, die Schale davon
4 - 6 Cocktailtomaten
4 EL Olivenöl
80 g Butter
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
2 Sternanis
1 TL Fenchelsamen
200 g Babyspinat, gewaschen
1 Prise gemahlene Vanille
Salz
Pfeffer

Zubereitung:

Hähnchenbrustfilets in etwas Rapsöl in einer ofenfesten Pfanne von beiden Seiten anbraten.

Während das Filet gart, für die Kruste Aprikosen, Chili, Thymianblättchen, Limettenschale und Semmelbrösel vermischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Über die beiden Filets geben und im Backofen bei 160°C (Oberhitze/Grill) bräunen.

Währenddessen Butter in einem Topf zerlassen. Die Tomaten waschen, halbieren und mit Olivenöl, Knoblauch, Sternanis, Fenchelsamen und gemahlene Vanille in einen Topf geben. Bei mittlerer Hitze zugedeckt im eigenen Saft schmoren lassen. Am Ende der Garzeit den Spinat dazugeben und garen, bis er leicht zusammengefallen ist.

Gemüse und Hähnchen mittig auf einer Platte anrichten und servieren.

Quelle: Holger Stromberg, Das Kochbuch der Nationalmannschaft*

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Mittwoch, 8. Juli 2015

Muhammara nach Holger Stromberg

Muhammara ist ein scharfer roter Paprika-Dip, der ursprünglich aus dem syrischen Aleppo kommt. Er ist in der ganzen Levante und in der Türkei bekannt, teilweise auch unter dem Namen "Acuka". Die Zutaten sind simpel, der Dip ist schnell gemacht.

In das Originalrezept kommen neben Paprika getrocknetes Brot, gemahlene Walnüsse, Olivenöl, gerne auch Knoblauch und Zitronensaft, vor allem aber frischen oder getrockneten Aleppo Pepper, eine spezielle fruchtige Chili-Sorte, die eher mild als scharf ist und nur in dieser Gegend Syriens wuchs - genau, wuchs, denn durch den syrischen Krieg ist es nicht mehr möglich, Aleppo Pepper zu bekommen. Der Krieg fordert nicht nur Menschenleben, sondern zerstört auch Gewürze, Traditionen und Kulturen.

Die türkische Variante des Aleppo Pepper ist Pul biber* - den bekommst Du im gut sortierten Gewürzregal oder beim "Türken" um die Ecke. Alternativ kannst Du auch Harissa*, Zhug* oder eine andere fruchtig-scharfe, orientalische Gewürzmischung nehmen.

Muhammara, wörtlich "rötlich", eine fruchtig-scharfe Paprikapaste.
Muhammara nach Holger Stromberg

Zutaten für 1 Portion:

3 rote Paprika, im Backofen gegart und gehäutet
1 Handvoll Walnüsse, in einer Pfanne ohne Fett geröstet
6 EL Olivenöl
2 Knoblauchzehen
Harissa, Pul biber, Zhug oder was Du halt bekommen kannst
Salz
Pfeffer
Semmelbrösel
Limettensaft

Zubereitung:

Alle Zutaten bis auf Gewürze, Semmelbrösel und Limettensaft in einen Blender geben oder mit dem Stabmixer pürieren.

Mit den Gewürzen und dem Limettensaft abschmecken, ein paar Semmelbrösel unterheben, so dass die Masse eine leichte Bindung hat, und servieren.

Quelle: Holger Stromberg, Das Kochbuch der Nationalmannschaft*

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Oliventapenade nach Holger Stromberg

Die Oliventapenade ist einer von vier Dips, die Holger Stromberg für das Pfannenbrot empfiehlt.

Oliventapenade.
Uns sagte die Konsistenz nicht so zu. Wir würden sie beim nächsten Mal eher als Creme servieren, also pürieren.

Oliventapenade nach Holger Stromberg

Zutaten für 1 Portion:

160 g schwarze Oliven, fein gehackt
1/2 Chilischote, entkernt und fein gewürfelt
1 TL frische Thymianblättchen
1 TL Sesam
1 TL Olivenöl
Meersalz nach Geschmack
Limettensaft nach Geschmack

Zubereitung:

Alle Zutaten in eine Schüssel geben und gut vermengen.

Quelle: Holger Stromberg, Das Kochbuch der Nationalmannschaft*

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Pfannenbrot nach Holger Stromberg

Das Wetter an unserem Kochabend war ideal für Hefeteig: Heiß und dampfig. Dementsprechend ging der Teig für das Pfannenbrot in Rekordzeit hoch.

Schmeckt auch zum Frühstück: Pfannenbrot mit Oliventapenade. 
Mich hat das Rezept beim Lesen etwas verwirrt, denn Hefe, Backpulver, Joghurt und Ei in einem Brotteig waren mir irgendwie zu viel. Aber da ich ein Brotback-DAU bin, hielt ich mich genau an das Rezept. Letztlich war mir der Teig zu hefig - ich werde es sicher noch mal mit der Hälfte und ohne Backpulver versuchen -, aber das Brot war schön fluffig-leicht.

Pfannenbrot in voller Schönheit.
Pfannenbrot nach Holger Stromberg

Zutaten für 1 Brot:

150 ml warme Milch
25 g Zucker
35 g frische Hefe
500 g Mehl (im Original Dinkelmehl, ich nehme immer Dinkel. und Weizenmehl im Mischungsverhältnis 1:1)
Meersalz
1 TL Backpulver
2 EL Olivenöl plus etwas Olivenöl zum Gehen
150 g Joghurt
1 Ei, leicht aufgeschlagen
Butter
Currypulver, zum Beispiel Madras oder Pondichéry
Schwarzer Sesam*

Der Teig für's Pfannenbrot nimmt
ein Sonnenbad.
Zubereitung:

Milch, Hefe und einen halben Esslöffel vom Zucker in eine Schüssel geben und verquirlen. An einem warmen Ort etwa 20 Minuten ruhen lassen, bis die Mischung schaumig wird.

Mehl in eine große Schüssel geben, Meersalz und Backpulver untermischen, dann die Hefemilch, 2 EL Olivenöl, Joghurt und das Ei dazu geben. Alles gut miteinander verkneten, bis der Zeig glatt und geschmeidig ist. Etwas Olivenöl über den Teig geben und die abgedeckte Schüssel an einem warmen Ort zugedeckt etwa eine Stunde stehen lassen, damit der Teig gehen kann.

Wenn sich das Teigvolumen verdoppelte, den Teig nochmals durchkneten. Sollte er zu feucht sein, etwas Mehl hinzufügen, ist er zu trocken, etwas Öl dazu geben. Den Teig so teilen, dass er Pfannengröße hat.

Eine beschichtete Pfanne vorheizen und den Teig bei schwacher bis mittlerer Hitze von beiden Seite etwa 4 bis 6 Minuten backen (ggf. portionsweise, je nach Pfannengröße), dabei mit Butter und Curry bestreichen. Zum Schluss schwarzen Sesam über das Brot streuen.

Quelle: Holger Stromberg, Das Kochbuch der Nationalmannschaft*

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Sabzi als fruchtiger Salat

Das klassische Sabzi ist kein Salat im europäischen Sinne, sondern eine Platte mit Radieschen und Kräutern, die man einfach so mit den Fingern isst. Sanam von "My Persian Kitchen" erklärt das hier sehr anschaulich.

Salat nach Sabzi-Art.
So nett Kräuter ohne alles sind: Mit 'nem Dressing sind sie weniger drüch und mir lieber. Durch die Nektarine kam 'n büschen mediterranes Flair in den Salat. So kreierten wir dann mal eben ein neues Gericht.

Normalerweise sind die Kräuter für Sabzi festgelegt: Persischer Basilikum, Minze, Koriander, Estragon, persische Brunnenkresse, Lauchzwiebeln, Schnittlauch und Radieschen. Da nicht immer und überall alle Kräuter zu bekommen sind, wird improvisiert. So auch bei uns.

Sabzi-Salat im Detail.
Sabzi als fruchtiger Salat

Zutaten für 4 Personen:

Für den Salat:
1 Bund Lauchzwiebeln
1 Bund Radieschen
1 Bund Oregano, Liebstöckel oder Estragon
1 Bund Minze
1 Bund glatte Petersilie
2-3 vollreife Nektarinen
1 kleine Handvoll geröstete Walnüsse

Für das Dressing, Mengen nach Gefühl:
Zitronensaft
Olivenöl
Salz
Pfeffer
Fliederbeerblütensirup

Zubereitung:

Alle Salatzutaten bis auf die Walnüsse waschen und putzen und in feine Scheiben oder Streifen schneiden. Wenn Du Radieschen aus eigener Ernte hast, kannst Du auch das Radieschengrün mit verwenden. Alles auf einer Platte anrichten.

Die Walnüsse in einer Pfanne ohne Fett anrösten, bis sie duften, etwas abkühlen lassen und über den Salat geben.

Alle Dressingzutaten in ein Schraubdeckelglas geben und schütteln, bis sie emulgieren. Abschmecken, ggf. nachwürzen.

Sabzi und Dressing servieren. Dazu schmeckt Pfannenbrot oder Fladenbrot.

Dienstag, 7. Juli 2015

Limonade mit Zitronenmelisse (Old-Fashioned Lemon Balm Lemonade)

Im Garten wucherte die Zitronenmelisse das Hochbeet zu. Dieses Jahr war gut für die Zitronenmelisse und den Waldmeister - die anderen Kräuter schwächeln. Am vorletzten Wochenende war's mir dann zu viel: Ich schnitt die Zitronemelisse großzügig ab und stellte die Stiele in eine Blumenvase, bis ich wusste, was daraus werden sollte - Limonade zum Beispiel.

Limonade mit Zitronenmelisse.
Es lohnt sich, von dem Limonadenansatz gleich mehr herzustellen und im Kühlschrank parat zu halten, denn an hießen Sommertagen ist das Getränk sehr erfrischend. Das Schöne: Wenn Dir die Limo zu süß ist, kannst Du sie mit Wasser einfach weiter verdünnen.

Statt Zitronen kannst Du auch gut Orangen oder Limetten nehmen. Die Zubereitung ist die selbe.

Limonade mit Zitronenmelisse 
(Old-Fashioned Lemon Balm Lemonade)

Zutaten für ca. 1 Liter Limonade
4 Zitronen
8 Stängel frischen Zitronenmelissenblätter (plus ein paar zur Deko der Gläser)
100 g Zucker
900 ml Wasser

Lecker Limo.
Zubereitung:

Die Zitronen heiß abwaschen und abtrocknen. Die Schale dünn abschneiden (ohne das Weiße). Die Früchte beiseite legen.

Zitronenschale, Zitronenmelissenblätter, Zucker und 250 ml Wasser in einen Topf geben und langsam zum Kochen bringen, bis der Zucker aufgelöst ist.

Dabei gut umrühren und währenddessen die Zitronenmelissenblätter zerdrücken, um ihr Aroma zu lösen. Die Mischung für mindestens 15 Minuten, aber am Besten bis zum Abkühlen ziehen lassen.

Die Zitronen auspressen und den Saft mit ein paar frische Zweige Zitronenmelisse in einen großen Glaskrug geben, dann den abgekühlten Sirup dazu geben. Den Krug mit dem restlichen Wasser füllen und bis zum Servieren kalt stellen. Auf Eiswürfeln servieren.

Quelle: Es gibt unzählige Rezepte im Inter-Netz, aber ich habe mich an dieses gehalten.

Pimm's - DER britische Sommercocktail

Pimm's - Obstsalat zum Trinken.
Pimm's ist ein klassischer britischer Sommercocktail, den ich durch Herrn London leben kennenlernte. Netterweise lieferte er auch gleich das Rezept und die Geschichte mit dazu.

Ein bisschen mussten wir improvisieren, denn Konstantin nimmt mit Schweppes Lemonade eine herbe Zitronenbrause. Die Sorte  bekam ich nicht (habe ich hier auch noch nie gesehen).

Ich habe mich daher für die Zitronenbrause von Fritz entschieden, damit wir 'n büschen Lokalkolorit haben. Schließlich ist Hamburg die britischste Stadt des Kontinents, da passt das dann schon. Wenn Du den Drink lieber süßer magst, nimm Ginger Ale.

Pimm's von oben.
Pimm's bekommst Du im Getränkefachhandel oder hier*.

Da ich keinen Krug habe, der einen Liter Flüssigkeit plus Obst fasst, habe ich die Pimm's-Brause-Mischung extra gemixt und den Teil, der nicht in den Krug passte, zum Nachfüllen kalt gestellt.

Pimm's von oben.
Pimm's

250 ml Pimm's
750 ml kalte, herbe Zitronenbrause
1 Orange
5 frische große Erdbeeren
1/4 Gurke
4 Stängel frische Minze

Zubereitung:

Die Orange heiß abwaschen.

Erdbeeren und Gurke waschen und putzen.

Die Früchte in mittelgroße Stücke zerschneiden und zusammen mit der Minze in einen Krug werfen. Pimm's dazugeben, mit Brause auffüllen und mit viel Eis in großen Gläsern mit Strohhalm und Löffel servieren.

Quelle: London leben

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Montag, 6. Juli 2015

Ein mediterraner Terrassenabend für vier oder: "Hurra, es ist Sommer!"

Blick auf den Terrassentisch.
Ab morgen ist beim Kaffeeröster alles für das heimische Finca-Feeling im Angebot. Dazu gibt es wieder eine Blog-Parade mit mediterranen Gerichten. Bei der wollten wir auch gerne mitmachen, nur blieben Geschirr und Deko, die Tchibo uns zur Verfügung stellen wollte, im Poststreik hängen.

Wo wir aber nun endlich mal drei Menschen terminlich unter einen Hut bekommen hatten (und der Gatte sich in sein Schicksal fügte), wollten wir auch kochen - 'n büschen was Mediterranes geben die heimischen Geschirrschränke ja auch her.

Also flugs Mudderns Tischdecke aus der Provençe samt passenden Servietten auf den Terrassentisch geworfen, die Keramik aus dem Italienurlaub entstaubt, Heidis Mallorca-Geschirr dazu gestellt und losgelegt.

Auf das Hauptgericht verzichteten wir kurzerhand - es war einfach viel zu heiß, um viel zu essen (im Laufe des Nachmittags zeigte das Thermometer 48 Grad im Schatten an, und abends erschien es uns nur unwesentlich kühler). Dafür gab's reichlich selbstgemacht Limonade.

Okay, unsere Gerichte sind sicher nicht im strengen Sinne mediterran, aber alle Zutaten sind in den Küchen rund ums Mittelmeer zu Hause.

Und das kam auf den Tisch:

Pimm's No. 1 - ein britischer Sommerklassiker.
Limonade mit Zitronemelisse.
Salat nach Sabzi-Art: Kräuter, Radieschen und Nektarinen.
Pfannenbrot mit Curry und schwarzem Sesam.
Nein, kein Vogelfutter, sondern Oliventapenade. 
Scharfe Paprikacreme aus Syrien: Muhammara.
Aperol-Gelee mit Erdbeeren
Betrunkener Wackelpeter aka Aperol-Gelee mit Erdbeeren.
Die Rezepte kommen wie üblich in den nächsten Tagen.