Montag, 13. Februar 2012

Beiruts Nächte im Hamburger Westen: Abendessen im Hala

Der Scharf-Modus meiner Kamera meinte,
es sei mal wieder Zeit für eine Pause ...
Amuse zu den Beiruter Nächten
im Hala: Kleine Pizza, im Gegensatz
zum Foto schön scharf.
Die Wahl eines geeigneten Lokals für den Sonntag Abend unseres Verwöhnwochenendes gestaltete sich schwierig, denn sonntags haben relativ wenig Lokale auf, jedenfalls von denen, die Bushcook "abarbeiten" wollte, das Programm für den Tag stand erst spät fest und ich wusste auch nicht, wie es mir geht, ob ich überhaupt einen ganzen Tag durchhalten würde. Nach einigem Hin und Her fiel meine Wahl schließlich auf das Hala am Beseler Platz, unweit des Othmarschener Bahnhofs. Wir haben die Wahl nicht bereut.

Einen Tag nach den persischen Köstlichkeiten libanesisch essen zu gehen, mag auf den ersten Blick ein wenig viel Orient auf einmal scheinen, aber beide Küchen sind durchaus unterschiedlich. In Persien kocht man bodenständig, würzt viel mit Kurkuma und Safran, ist von der indischen Küche beeinflusst, ohne die Schärfe zu übernehmen, kombiniert vermeintlich einfache Zutaten zu köstlichen Gerichten. Die libanesische Küche ist feiner, vielfältiger, beeinflusste das gesamte osmanische Reich und ist bis heute wesentlicher Bestandteil der syrischen, jordanischen und israelischen Küche. Für mich ist es ein kulinarisches Nachhausekommen.

Die Begrüßung im Hala ist freundlich. Das Lokal ist winzig und ungünstig geschnitten - den schönsten Platz nimmt die Treppe ins Untergeschoss ein - aber die Besitzer haben das Beste daraus gemacht, es in warmen Braun-, Rot- und Goldtönen eingerichtet. Übrigens lohnt der Weg ins Untergeschoss: So einen liebevoll gestalteten Garderoben- und WC-Bereich sieht man selten. Durch den ungünstigen Schnitt des Lokals fehlt ein Windfang, so dass es bei diesen Temperaturen ein bisschen schnatterig sein könnte, aber erstaunlicherweise zieht es nicht so sehr - das hatten wir am Vormittag im Café Paris schon anders erlebt, trotz Windfangs.

Wir entschieden uns für das Menü Beiruts Nächte.

Mazza, gemischte Vorspeisenplatte, u.a. mit Bohnensalat, frittiertem Blumenkohl, Olivensalat, Tabbouleh, Baba Ghanoush, Rote Bete-Salat und einigem Leckeren mehr.
Schärfer als meine Kamera erlaubte: Falafel und hausgemachte Lammwürstchen.
Schawarma: Maispoularden-Stückchen in Wein und Kardamom mariniert.
Lammfilet auf Schafskäse-Basilikum-Sauce mit gedünstetem Gemüse und Basmatireis (noch nicht auf dem Teller).
Süße libanesische Verführung (frittierter Mozzarella) mit Mango-Sorbet, unscharf geknipst.
Wir schlossen mit einem Grappa für Bushcook und mit einem Arak für mich - über meine besondere Beziehung zu dem Anisschnaps libanesischen Ursprungs habe ich ja hier schon geschrieben. Und endlich konnte ich auch mal aus fachkundiger Quelle hören, dass meine Suche nach Arak in Hamburg kaum von Erfolg gekrönt sein wird: Es gibt hier nämlich keinen. Der Arak im Hala wird aus Frankreich importiert, steht nicht offiziell auf der Karte, und ich hatte Glück, dass gerade welcher da war.

Das Menü war rundum gelungen. Die Küche ist für mich durchaus mit der im immer noch geschlossenen Saliba in Bahrenfeld vergleichbar (das Saliba in den Alsterarkaden ist für mich kein adäquater Ersatz, da bleibe ich zickig). Wer also sehr gut orientalisch essen gehen möchte, ist im Hala sehr gut aufgehoben. Es war sicher nicht mein letzter Besuch dort.

Das Verwöhnwochenende im Überblick:

Freitag: Abendessen im Sgroi
Sonnabend: 8. Hamburg kocht!-Treffen
Sonntag: Frühstück im Café Paris
Sonntag: Abendessen im Hala
Montag: Portugiesisches Frühstück in der Schanze
Montag: Mittagessen in der Curry Queen
Montag: Abendessen im Ono

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