Sonntag, 30. Juni 2013

Szenen einer Ehe: Geh' nach Haus' und üb' noch mal

Sie, aufgeregt flötend: Duuuuhuuuu, Schatz, ich hab' einen ganz tollen Laden in der Nähe von Søndervig entdeckt. Da müssen wir das nächste Mal uuuuunbedingt hin!

Er: Aha. Was gibt's denn da?

Sie, augenrollend: Na, was wird's da wohl geben, wenn ich da unbedingt hin will?!

Er, wie aus der Pistole geschossen: Handtaschen!

Samstag, 29. Juni 2013

Rückblick: Wochenplan und Kühlschrank in KW 26

Blick in den Kühlschrank, der in der
letzten Woche 7,5 kg Wassermelone
verkraften musste.
Am Sonnabend schafften wir es endlich mal wieder gemeinsam auf den Markt und zum Schlachter. Dementsprechend gab's abends wunderbare Steaks mit Knoblauchbrot und Salat. Außerdem haben wir einen Vorrat an Grillwürsten für's Spontangrillen, denn der Schlachter verkauft die auch vakuumiert. 

Auf dem Markt erstanden wir Rhabarber, Spargel, Äpfel, Lammlachse und einiges für Schwiegermutter. Aus einem Teil des Rhabarbers machte ich mir Sonntag Abend einen Auflauf. Ein weiterer Teil wurde zu Eis, und zwei Stangen wanderten roh in einen Salat - Rezepte gibt es im nächsten Jahr, denn die Saison ist jetzt ja vorbei.

Mit dem Ende der Saison schwelgten wir Montag noch mal in Spargel. 

Dienstag war ich fremdessen.

Mittwoch bereitete der Gatte Lammlachse mit Schafskäsesauce nach Hanna Saliba zu - auch so ein Gericht, das ich mal bloggen müsste.

Grillen nach dem Besuch beim Schlachter.
Donnerstag gab's Würstchen mit Bratkartoffeln und gestern Nudeln mit Pesto.

Meine Büro-Ernährung klappte dieses Woche endlich mal besser, ohne Nutzung der Fressmeile. Ich versuche gerade, möglichst vieles aus dem Buch "Rohvolution" umzusetzen und tagsüber Rohkost zu essen.

Montag gab's den schon erwähnten Salat mit rohem Rhabarber, Dienstag Brot und Obst, Mittwoch einen Melonen-Feta-Salat. Donnerstag und Freitag gab's Melone und Rohkostsäfte.

Freitag, 28. Juni 2013

Wurzeln mit Couscous aus dem Bratschlauch und Minz-Limetten-Joghurt

Wurzeln mit Couscous und Minz-Limetten-Joghurt.
Seit dem Kochen mit Andreas C. Studer habe ich Bratschläuche zu Hause, die mir von Toppits zur Verfügung gestellt wurden. Bis dahin waren Bratschläuche für mich voll Siebziger. Die kannte ich aus der Küche meiner Mutter, habe ich mich damals schon gefragt, was man damit soll. Aber gut, jetzt habe ich welche, dann sollen sie auch verbraucht werden ...

Wurzeln mit Minz-Couscous sind ein schönes Sommergericht, schmecken aber auch, wenn einem der Winter zu lang vorkommt. Das Gericht schmeckt auch kalt, ist also ein prima Büromittagessen. Für mich ist es eine vegetarische Hauptmahlzeit, für Fleischesser wohl eher eine Beilage.

Ich habe das Originalrezept heruntergerechnet, um einen Rest Wurzeln zu verwenden, und die getrockneten Kirschen oder Cranberries  durch getrocknete Berberitzen ersetzt.Außerdem kochte ich den Couscous nicht seperat, sondern gab ihn mit in den Bratschlauch. Ich bin schließlich eine faule Hausfrau.

Wurzeln mit Couscous aus dem Bratschlauch und Minz-Limetten-Joghurt

Zutaten für 1 - 2 Portionen:

350 g Wurzeln (Möhren)
100 g Couscous
24 g Ingwer
60 ml Orangensaft
100 ml Wasser
2 EL Öl
35 g Pistazien
10 g Berberitzen
Salz
Pfeffer
Zimt
Muskat
50 g griechischen Joghurt (je nach Gusto auch mehr)
etwas Limettenschale
ein paar Minzblätter

Im Bratschlauch, auf dem Weg in den Ofen.
Zubereitung:

Wurzeln schälen und längs halbieren. Je nach Dicke der Wurzeln längs in Scheiben schneiden. Ingwer schälen und fein hacken. Pistazien hacken.

Etwa 40 cm Bratschlauch abschneiden und nach Packungsanweisung  vorbereiten. An einer Seite verknoten. Den Couscous hineingeben und die Wurzeln darauf legen.

 Orangensaft und Wasser mischen und den Ingwer hineingeben. Anschließend das Öl darunter mischen, mit den Gewürzen abschmecken und die Mischung in den Bratschlauch geben. Pistazien und Berberitzen dazu geben.

Die andere Seite des Bratschlauchs zubinden. Den Bratschlauch auf ein Backblech setzen, ob ca. 1 cm einschneiden und bei 180°C Umluft ca. 20 bis 30 Minuten (je nach Dicke der Wurzeln) garen.

Für den Minz-Limetten-Joghurt Minzblätter fein hacken, dann mit dem Joghurt und der Limettenschale verrühren. 

Den Bratschlauch aus dem Ofen nehmen, etwas ruhen lassen, dann vorsichtig öffnen und den Inhalt auf eine Platte geben. Zusammen mit dem Joghurt servieren.

Quelle: essen & trinken 9/2012


Mittwoch, 26. Juni 2013

Küchentricks: Aufbewahrung von Erdbeeren

Anfang Mai gab's von Aylin von "Zum Backen verführt" einen Tweet, in dem sie bedauerte, dass ihren Erdbeeren über Nacht Fell wuchs und sie entsorgt werden müssen. Das Problem mit schimmelnden Erdbeeren hatte ich auch lange, bis ich Folgendes lernte:
  • Erdbeeren möglichst nicht in Plastikschalen kaufen, sondern in Pappschalen. Da siehst Du leichter, ob die Schale trocken ist. Ist sie feucht, sind schon mulschige Erdbeeren drin, die leicht schimmeln und die anderen anstecken. 
  • Bekommst Du Erdbeeren nur in Plastikschalen, gucke, wie der Boden der Schale aussieht, um sicherzugehen, dass die Schale trocken ist. Achtung, nicht die Schale umdrehen, sondern hochheben und drunter gucken ;o)
  • Erdbeeren möglichst frisch kaufen. Ich bevorzuge den Direktverkauf, wo ich sicher sein kann, dass die Früchte früh morgens gepflückt wurden. Um Ware, bei der ich nicht weiß, wie lange sie schon liegt, mache ich einen Bogen. Und natürlich kaufe ich Erdbeeren bevorzugt saisonal und regional.
Am Besten isst Du die Beeren am gleichen Tag oder wäscht, putzt, viertelst sie und stellst sie in den Kühlschrank. Ist das nicht möglich oder hast Du mehr gekauft, also Du sofort verarbeiten kannst, hilft Folgendes:

Ein großes Tablett oder ein Backblech mit einem sauberen, trockenen Handtuch auslegen. Die ungewaschenen Erdbeeren darauf ausbreiten. Dabei darauf achten, dass die einzelnen Früchte getrennt voneinander liegen. Was mulschig ist oder zu schimmeln beginnt, gleich aussortieren.

Erdbeeren, zwischengelagert auf einem Backblech.
Die Früchte mit einem sauberen Tuch abdecken und an einem möglichst kühlen Ort aufbewahren. Ich träume von einem Kühlschrank, in den ein ganzen Backblech passt ... Bis dahin stelle ich die Erdbeeren meistens einfach auf den Hocker und schiebe beides unter die Küchenarbeitsplatte.

Die abgedeckten Erdbeeren. Und ja, ich bin eine heimliche Royalistin. Das Handtuch kaufte ich in London anlässlich der Hochzeit von Willi und Kate.
So aufbewahrt, überstehen die Erdbeeren sicher einen Tag, notfalls auch mal zwei.

Am nächsten Tag sieht es dann so unter dem Handtuch aus:

Erdbeeren am nächsten Tag.
Die Erdbeeren vom Handtuch nehmen, mulschige oder schimmelige Früchte dabei aussortieren. Den Rest waschen und wie gewohnt verarbeiten.

Die Fotos machte ich von anderthalb Kilo Erdbeeren, die ich am Freitag Abend am Büdchen kaufte und am späten Sonnabend Nachmittag, also gut 24 Stunden nach dem Kauf, verarbeitete. Von den anderthalb Kilo habe ich zwei Früchte entsorgt, weil sie schimmelten, und drei oder vier, weil sie schon sehr mulschig waren.

Diese Methode klappt auch bei Brombeeren und Bickbeeren (Heidelbeeren). 

Montag, 24. Juni 2013

Orangen-Aperol-Eis oder Aperol Spritz zum Löffeln

Orangen-Aperol-Eis.
Nachdem der Gatte fleißig das gekaufte Fertigeis aufgefuttert hat, habe ich nun genügend Dosen, um mein eigenes Eis einzufrieren - die Fertigeisdosen kamen nämlich in die Spülmaschine und wurden erneut gefüllt.

Gleichzeitig hatten wir eine ungeplanten Orangenvermehrung. Der Gatte schlug vor, dass ich Sirup daraus mache, aber mir gingen die Flaschen aus. Aber ich habe ja doch seit letztem Jahr eine Eismaschine - da müsste sich doch was machen lassen!

Also wuchtete ich die Eismaschine aus dem Schrank, wo sie im Winter wohnt, in die Küche, guckte nach einem Rezept, bei dem praktischwerweise auch noch ein Rest Mascarpone verwertet werden konnte, und legte los. Beim Abschmecken fehlte mir irgendwie der Pfiff, also kam Aperol ins Spiel. 

Das Eis schmeckt lecker alleine oder in Sekt, mit einem Schuss Aperol.

Orangen-Aperol-Eis mit Sekt aufgegossen
vor der hauseigenen Orangenplantage.
Orangen-Aperol-Eis

Zutaten für ca. 750 ml Eis:

5 Orangen
125 g Mascarpone
4 - 5 EL Puderzucker
1 guter Schuss Aperol
ggf. 100 ml Orangensaft
ggf. Orangenfilets, Aperol und Sekt zum Servieren

Zubereitung:

Eine Orange heiß abwaschen, abtrocknen und die Schale abreiben.

Alle Orangen filetieren, dabei den Saft auffangen und die Orangenreste ausdrücken. Das sollte 100 ml Orangensaft ergeben - falls nicht, mit Orangensaft auffüllen.

Orangensaft, -schale und -filets mit Mascarpone in einen hohen Becher geben und pürieren. Mit Puderzucker und Aperol abschmecken.

Prost!
In die Eismaschine geben und gefrieren lassen.

Inspiration: Für jeden Tag 3/2011


Sonntag, 23. Juni 2013

Szenen einer Ehe: Er gehört zu mir

Er: Wenn es wirklich klappt mit deinem freien Tag, können wir nach Dänemark fahren. Dann fahren wir richtig früh los, so mit Picknickkorb und allem.

Sie: Schöne Idee! Wir haben auch noch den Einweggrill aus dem letzten Urlaub. Den können wir mitnehmen.

Er, nach kurzer Bedenkzeit: Wir haben doch jetzt das große Auto. Da können wir auch den Weber mitnehmen.

Samstag, 22. Juni 2013

Rückblick: Kühlschrank und Wochenplan in KW 25

Blick in den Kühlschrank der letzten Woche.
Seit ich wieder vollzeit arbeite, merke ich immer wieder: Für mehr als die kulinarische Grundversorgung habe ich keine Kraft. Abends was für den nächsten Tag vorzubereiten, ist auch nur selten drin. Da macht sich dann immer noch das dusselige Burn Out bemerkbar.

Dementsprechend versorgte ich mich in der Mittagspause meistens in der Fressmeile des Einkaufszentrums. Momentan genieße ich auch die Erdbeerbude, die am U-Bahnhof steht, und hole mir morgens oder abends mindestens ein Pfund.

Für die nächste Woche habe ich mir vorgenommen, abends was für den nächsten Tag vorzubereiten- Ich lese nämlich gerade "Rohvolutuion" von Chantal-Fleur Sandjon, mache bei der Lovelybooks-Leserunde mit und möchte einiges aus dem Buch ausprobieren.

In der vergangenen Woche kochte dann auch im Wesentlichen der Gatte. Wobei: Sonnabend war ich ganz phantastisch fremdessen: Im Yoshi im Alsterhaus. Unbedingte Empfehlung!

Das Lokal liegt versteckt im hintersten Winkel der "Fressetage", hat aber auch einen eigenen Zugang per Lift in der Poststraße 8. Das Ambiente ist modern-asiatisch, und es gibt eine schöne Terrasse. Meine Freundin E. wollte gerne zum ersten Mal Sushi probieren, und da wusste, dass es im Shiawase sehr gutes Sushi gibt, dachte ich, das wird auch im Yoshi so sein - die Inhaberin ist die Gleiche, und die beiden Küchenchefs kommen aus den Nobu-Restaurants. Das Essen war genial!

Ausbeute eines Wochenendes:
10 l Fliederbeerblütensirup und
2,5 l Fliederbeerblütensekt

Wir begannen mit einem Gruß aus der Küche. Dann gab's eine große Portion Edamame. E. testete sich mit Spargel-Tempuragarnelen-Inside-Outs an das ungewohnte Essen heran und bestellte Lachs nach, während ich gleich in die Vollen ging und einen Mix-Teller bestellte.

Wir saßen an der Bar, so dass wir den Sushi-Meistern zusehen konnten, und einer, der Deutsch sprach, beantwortet auch gerne E.s Fragen, hatte ein Auge auf uns. Der Service war perfekt - ein rundum gelungener Abend! Wie gesagt: Unbedingte Empfehlung! Das nächste Mal komme ich mit Kamera - bei diesem Besuch war die Stimmung nicht nach Fotografieren.

Während ich fremdaß, genossen der Gatte und Schwiegermutter Spargel und neue Kartoffeln, was es bei uns eigentlich am Vortag geben sollte, was mangels Kochlust aber ausfiel. 

Ansonsten stand ich am Wochenende fast nur in der Küche - Fliederbeerblütensirup und -sekt ansetzen, Rhabarbersirup abfüllen, Fliederbeerblüteneis machen, Orangen-Aperol-Eis machen usw. usf. Abends hatte ich dann keine Lust mehr zu kochen, aß schlichtweg Zwieback und Eis.

Montag machte der Gatte eines unserer Lieblingsrezepte: Königsberger Klopse nach Ralf Zacherl, und wieder mal fiel mir auf, dass ich das Rezept unbedingt mal bloggen muss, weil es eine schöne, leichte, sommerliche Variante ist. Da der Gatte gleich ein Kilo Hack verarbeitete, reichten die Klopse für zwei Tage (und für seine Büromahlzeiten).  

Mittwoch und Donnerstag wollte ich fremdessen, aber bei dem Tropenwetter streikte mein Kreislauf, also machte ich früh Feierabend und sank ins Bett, unter den Deckenventilator.  Mittwoch unterrichtete ich den Gatten fernmündlich von meinen geänderten Plänen, so dass er nach Feierabend hektisch einkaufte, damit ich auch ja was zu essen habe. Ich hatte eigentlich keinen Hunger, aber wenn er sich so viel Mühe gibt, kann ich natürlich auch nicht Nein sagen. Am nächsten Tag war er überrascht, dass ich zu Hause war und ganz verzweifelt, dass er nichts für mich zu essen hatte. Dass ich keinen Hunger hatte, kam wieder nicht bei ihm an. Also bekam ich von seiner Pizza ab.

Gestern aßen wir ganz pragmatisch bei Ikea. Der Gatte räumt nämlich mal wieder seit zwei Wochen die Wohnung um, brauchte schnell noch ein paar Ivarbretter, und ich kam mit, zum Bummeln. Muss ich sagen, dass es nicht bei den beiden Brettern blieb?!


Freitag, 21. Juni 2013

Fliederbeerblütenessig und -öl / Holunderblütenessig und -öl

Fliederbeerblütenessig. Die schönen Flaschen
verschenke ich, die mit den Etikettresten behalte ich ...
Aromatisierte Essige und Öle sind schöne Mitbringsel - ich jedenfalls freue mich immer darüber.

Normalerweise ist die Herstellung ziemlich einfach und erfolgt durch Mazeration. Einzig das Warten, bis die Aromastoffe in Essig oder Öl übergegangen sind, dauert. Aber da stehe ich ja nicht dabei und schaue zu.

Während ich aromatisierten Essig gerne auf Vorrat und ich größeren Mengen herstelle, mache ich vom aromatisierten Öl lieber kleinere Mengen - es wird mir sonst ranzig. Die Essige halten sich aber lange, wenn man sauber arbeitet. Die Flaschen auf dem Foto sind von 2011, und die letzte habe ich jetzt im Anbruch. Zeit also, neuen anzusetzen.

Fliederbeerblütenessig oder -öl nehme ich gerne für Salate, die eine fruchtige Komponente bekommen und sommerlich schmecken sollen, beispielsweise anstelle von Apfelessig. Der Essig schmeckt aber beispielsweise auch im Matjes-Erdbeer-Tatar.

Generell gilt übrigens: Aromatisierten Essig mit neutralem Öl kombinieren und umgekehrt. 

Fliederbeerblütenessig

Zutaten für ca. 1 Liter Essig:

1 Liter milder Essig
10 - 15 Fliederbeerblütendolden

Zubereitung:

Die Dolden von den dickeren Stielen befreien (zarte Stiele können bleiben) und in eine Schüssel geben. Den Essig darüber gießen und die Blüten mit einem Löffel nach unten drücken. Die Dolden müssen ganz vom Essig bedeckt sein. Die Schüssel abdecken und kalt stellen. Etwa 14 Tage ziehen lassen. Dabei die Schüssel gelegentlich schütteln / bewegen und auf Schimmel kontrollieren.

Ich habe die Schüssel im Gemüsefach des Kühlschranks geparkt. Das wird täglich mindestens einmal geöffnet, so dass die Mischung regelmäßig durchgerüttelt wird.

Zur Schimmelvermeidung kann der Essig auch erhitzt werden, bevor er über die Blüten kommt. Allerdings werden die Blüten dann braun (was beim Herstellen von Sirup merkwürdigerweise nicht passiert), und ich finde, sie verlieren auch an Aroma.

Fliederbeerblütenöl

Zutaten für ca. 250 ml Öl:

250 ml Öl (ich mag da gerne neutrales wie Sonnenblumenöl, aber es ist spannend, mit unterschiedlichen Ölen zu experimentieren)
5 - 10 Fliederbeerblütendolden

Zubereitung:

Die Dolden von den dickeren Stielen befreien (zarte Stiele können bleiben) und in eine ausreichend große Schüssel geben. Das Öl darüber gießen und die Dolden mit einem Löffel herunterdrücken. Die Dolden müssen ganz mit Öl bedeckt sein. Die Schüssel abdecken und kalt stellen. Etwa 14 Tage ziehen lassen. Dabei die Schüssel gelegentlich schütteln / bewegen.

Ich habe die Schüssel im Gemüsefach des Kühlschranks geparkt. Das wird täglich mindestens einmal geöffnet, so dass die Mischung regelmäßig durchgerüttelt wird.

Wie bei der Herstellung des Essigs auch kann das Öl vorher erhitzt werden, um Schimmelbildung zu vermeiden. Nach meinen Erfahrungen reicht es aber, wenn die Blüten in der Flüssigkeit eingeschlossen sind und kühl stehen.

Nach zwei Wochen wird der Essig bzw. das Öl durch ein mit einem Handtuch ausgelegtes Sieb abgeseiht  und in vorbereitete, sterilisierte Flaschen gefüllt. Kühl und dunkel aufbewahren, um die Haltbarkeit zu verlängern.

Mittwoch, 19. Juni 2013

Fliederbeerblüteneis / Holunderblüteneis

Fliederbeerblüteneis.
In diesem Jahr sind die Fliederbeerblüten ganz besonders prächtig, finde ich. Richtig schön große Dolden, die anscheinend außer Schwiegermutter und mir niemand haben möchte. So habe ich zum ersten Mal, seitdem ich sammle, einen Überfluss an Blüten und genügend Plätze für den Herbst, um auch noch die Beeren zu sammeln. Schwiegermutters Sammelfieber musste ich sogar schon bremsen, denn das Vorratsregal ist immer noch gut gefüllt mit Gelee, Likör, Essig und Öl aus den letzten beiden Jahren (und die Rezepte sind noch immer nicht gebloggt ...)

Einzig der Sirup ging schnell zur Neige, seitdem Schwiegermutter Hugo als Sommerdrink für sich entdeckte. Dementsprechend stehen auf dem Balkon 10 Liter Fliederbeerblütensirup und ziehen. Schwiegermutter hat für sich auch noch welchen angesetzt. Für dieses Jahr sind wir also gut versorgt - hoffe ich ... Eine Flasche Sirup habe ich als eiserne Reserve gebunkert, da ich nicht warten wollte, bis der neue fertig ist. Sobald der Fliederbeerblütenduft in der Luft liegt, bekomme ich einfach Lust darauf und mag nicht warten.

Die Fliederbeerblüten ziehen in der Milch-Sahne-Mischung.
Auf der Suche nach Verarbeitungsmöglichkeiten für meine fette Beute kam mir der Gedanke an Eis. Ich warf ein paar Rezepte zusammen und legte los. Die Eismasse erwies sich als so lecker, dass ich gleich einen zweiten Topf ansetzte.  

Fliederbeerblüteneis / Holunderblüteneis

Zutaten für ca. 1 Liter:

400 ml Sahne
600 ml Milch
ca. 6 Fliederbeerblütendolden
4 Eigelb
3 EL Puderzucker
1 - 2 EL Fliederbeerblütensirup
1 Schuss Wasser

Zubereitung:

Fertigeispackungsrecycling.
Die Blüten in eine Schüssel geben. Sahne und Milch darüber gießen. Abdecken und über Nacht in den Kühlschrank stellen.

Am nächsten Tag die Masse mit den Blüten in einen Topf geben und vorsichtig erwärmen - nicht zu heiß werden lassen, nur einmal aufwallen, dann etwas abkühlen lassen.

Eigelb und Puderzucker schaumig rühren.Die Milchmasse durch ein Haarsieb in die Eiermasse gießen. Das Sieb abschütteln, einen Schuss Wasser über die Blüten im Sieb geben, nochmals schütteln. Mit dem Fliederbeerblütensirup abschmecken.

Die Masse zurück in den Kochtopf gießen und bei geringer Hitze unter ständigem Rühren einkochen lassen, bis die Masse leicht dicklich und schaumig wird und sich zur Rose abziehen lässt. Abkühlen lassen und für ein paar Stunden (oder über Nacht) in den Kühlschrank stellen.

Wenn die Masse durchgezogen ist, in die Eismaschine geben und gefrieren lassen.

Das Eis passt sehr gut zu Erdbeeren.

  

Montag, 17. Juni 2013

Rezension und Produkttest: Die Avantgarde der deutschen Winzer und Riesling-TBA von Melsheimer

Die Avantgarde der deutschen Winzer - Slow Wine und seine Erzeuger im Porträt. (Front-Cover)Es war auf irgendeinem Flug, ich weiß nicht mehr, wohin, als ich einem Bordmagazin von zwei jungen Winzern las und davon, wie sie ihre Weine entwickeln, welche Gedanken sie sich um den Standort ihrer Reben machen, wie sich der Boden auf den Geschmack der Trauben auswirkt usw.

Der Artikel beeindruckte mich, aber es dauerte lange, bis ich mich intensiver mit Wein beschäftigte und bis zu meiner ersten Weinprobe. Bei der allerdings hatte ich längst meinen eigenen Weingeschmack entwickelt, und binnen eines halben Jahres lernte ich mehr von Wein, als dem Gatten lieb sein konnte. Wobei: Über „Lecker!“ und „Nicht lecker!“ bin ich immer noch nicht hinaus.

Inzwischen habe ich mein eigenes Weinregal, aus dem sich allerdings auch der Gatte immer öfter bedient, und eine Handvoll Winzer, bei denen ich hin und wieder bestelle. Maßstab ist dabei immer, ob’s mir schmeckt, und es ist spannend für mich, zu beobachten, wie sich mein Geschmack verändert.

Da Wein zunehmend ein Thema für mich ist, freute ich mich sehr, als ich bei Bloggdeinbuch ausgewählt wurde, das Buch „Die Avantgarde der deutschen Winzer. Slow Wine und seine Erzeuger im Porträt“ aus dem Oekom-Verlag zu rezensieren und eine Flasche Wein von einem der vorgestellten Winzer zu verkosten. Die Weine wurden unter den teilnehmenden Blogs verlost.  

Die Autoren Ulrich Steger und Kai Wagner sind davon überzeugt, dass „jeder große Wein […] zuerst im Kopf entsteht.“ Der Wein werde geprägt durch Werte und Ziele der Winzer, ihr Können, ihre Erfahrungen und ihre Persönlichkeiten. Dabei spüren die Autoren den Fragen nach, was einen hochwertigen Wein auszeichnet, welche Rolle der Geschmack spielt, wie wichtig Anbau, Verarbeitung und Stil des jeweiligen Winzers sind. Das entspricht meiner Ansicht seit der Lektüre des oben erwähnten Artikels.

Das Buch ist in zwei Teile gegliedert. Der erste ist eine Einführung in die Welt von Slow Wine, im zweiten werden die Weine und ihre Macher vorgestellt. Hier hätte ich mir eine Gliederung nach Regionen gewünscht, aber die Autoren wählten eine Gliederung nach Zeitpunkt der Umstellung des jeweiligen Weingutes auf nachhaltigen Weinbau. So gibt es die „Bio-Pioniere“, die „Mentoren“, die, die eher „Slow als Öko“ sind, die „Unorthodoxen“, die „Quereinsteiger“ und die, welche die Autoren auf „Dem Weg nach ganz oben“ sehen. Zu guter Letzt werden Weingüter vorgestellt, denen die Autoren noch fünf Jahre Zeit geben möchten.

Steger und Wagner besuchten die vorgestellten Weingüter und verkosteten ihre Weine. Jeweils ein Wein wird als Empfehlung vorgestellt, was auch als Kaufempfehlung gesehen werden kann - ein guter Service für alle, die beginnen, Wein kennenzulernen, finde ich. Es ist spannend zu lesen, wie die jeweiligen Winzer ihren Wein entwickeln, wie sie ihn beurteilen und ausbauen.

Reiler Mullay-Hofberg
Riesling TBA 2010
Bei der Verlosung der Flaschen der vorgestellten Weingüter erhielt ich eine  Reiler Mullay-Hofberg Riesling Trockenbeerenauslese 2010 vom Weingut Melsheimer an der Mosel, das zu den Bio-Pionieren gehört und seit 17 Jahren Öko-Weinbau betreibt (das Weingut ist seit etwa 200 Jahren im Familienbesitz). Ganze fünfzig Prozent der elf Hektar des Weingutes sind Steillagen, also zum Teil sehr schmale, sehr steile Parzellen, die nur mit kraft zehrender Handarbeit bearbeitet werden können. Die kargen Schieferböden bringen überwiegend Rieslinge hervor.

Der Mullay-Hofberg wird erstmals 1143 erwähnt und ist laut Steger / Wagner eher eine Kletterwand als ein Weinberg (auf der Internetseite zum Riesling Molun von Melsheimer ist ein eindrucksvolles Foto, das klar macht, was Steillage heißt).

Meine Eltern reisten in den 1980er Jahren regelmäßig an die Mosel, um sich mit Wein einzudecken. Die Weine habe ich in schlechter Erinnerung. Zwar weiß ich, dass sich seitdem vieles änderte, aber dennoch war die Riesling-TBA von Melsheimer  der erste Moselwein, den ich nach Jahrzehnten wieder bewusst trank.

Im Glas ist die TBA golden, dickflüssig. Ich finde, er riecht zitronig, ein wenig nach Karamell und stark nach Apfel. Den Apfel nehme ich auch im Geschmack wahr. Beim ersten Probieren war mir die Säure zu dominant (ich habe bei dieser Kostprobe gelernt, dass ich säurearm ausgebaute Rieslinge bevorzuge). Zwei, drei Tage später, als ich ein weiteres Glas trank, harmonierten Süße und Säure – wie Wein schmeckt, hängt wohl auch immer von der Tagesform ab (der des Weines und der des Trinkers).

Mit Sicherheit werden Melsheimer Rieslinge demnächst in mein Weinregal einziehen. Dabei bin ich besonders gespannt auf den „Vade retro“, der 2011 zum ersten Mal ohne Zugabe von Zuchthefen und Schwefel erzeugt wurde.

Das Buch „Die Avantgarde der deutschen Winzer. Slow Wine und seine Erzeuger im Porträt“ ist lesenswert für Wein-Einsteiger, aber auch für Weinkenner, die sich intensiver mit dem nachhaltigen Weinanbau beschäftigen möchten. In seiner hochwertigen Aufmachung mit vielen Fotos ist es ein schönes Geschenk für Weinfreunde.

Positiv finde ich außerdem, dass man es einfach so zum Schmöckern in die Hand nehmen kann und dass gerade jene, die Wein erst kennenlernen, nicht mit Fachchinesisch erschlagen werden (zudem gibt es ein Glossar). Zu jedem der vorgestellten Winzer gibt es detaillierte Kontaktdaten für die Weinbestellung oder die Reise zur Weinprobe vor Ort. Von mir gibt es eine klare Kaufempfehlung! Direkt-Link zum Kauf des Buches: Hier klicken.





Sonntag, 16. Juni 2013

Szenen einer Ehe: Wein doch!

Sie schleppt Weinflaschen aus dem Keller und bestückt den Kühlschrank, während er am Herd steht und kocht.

Sie: Ich hab' uns 'nen Rotling mitgebracht. Und 'nen Blanc de noir. Auf den bin ich echt gespannt. Und natürlich mein Lenchen.

Er: Aha! Und für wann? Und wer soll das trinken?

Sie: Für Jetzt. Wir.

Er: Aber der Wein kann doch noch liegen!

Sie: Wieso? Der lag doch schon.

Er: Wein kann aber länger liegen!

Sie: Der ist doch schon zwei, drei Jahre alt.

Er: Wir können den aber doch noch ein bisschen aufheben. Für nächstes Jahr.

Sie: Wieso? Nächstes Jahr gibt es doch wieder neuen Wein.

Er resigniert.

Samstag, 15. Juni 2013

Rückblick: Kochen in KW 24

In dieser Woche wurde wieder mehr gekocht, wenngleich wir zum Wochenende hin zur kulinarischen Grundversorgung übergingen.

Montag gab's gegrillte Tortillas, Dienstag Teriyaki-Spieße vom Grill, Mittwoch Spargel-Erbsen-Risotto. Donnerstag und Freitag gab's schlicht Nudeln mit Sauce - ich hatte keine Lust zu kochen und war dem Gatten dankbar, dass er die Küchenregie übernahm. Zum Ausgleich fragte ich nicht nach den Zutaten der Saucen ...

Heute Abend macht sich der Gatte Spargel, der schon geschält im Kühlschrank liegt, während ich fremdessen bin. Nach dem heutigen Küchenprogramm Putzen, Flaschen säubern und sterilisieren, Rhabarbersirup abkochen und umfüllen, Fliederbeerblütensirup ansetzen, Orangeneis herstellen und Finger ordentlich verbrennen habe ich mir das irgendwie auch verdient.

Im Büro gab's mittags zwei Mal Salat, einmal Joghurt mit Rhabarber (sogar in der Sonne, im Park), einmal Fish & Chips aus der Fressmeile und gestern wieder den Verzicht auf die Mittagspause zugunsten eines frühen Feierabends (und dem Sammeln von Fliederbeerblüten). 

Für die nächste Woche sind wir noch ziemlich planlos. Der Gatte kaufte heute Morgen auf Verdacht ein Kilo Hack. Einmal gehe ich fremdessen. Wieder mal ins Quán đό. Was es sonst noch gibt, wird sich zeigen.

Freitag, 14. Juni 2013

Produkttests: Mövenpick Eis und Dr. Oetker Stracciatella Brownie

Der Gatte hat eine andere Toleranz von Fertigfutter als ich, und so finden sich hier im Haushalt immer mal wieder Kaufeis, Fertigkuchen und Backmischungen für ihn. Als liebende Ehefrau bewarb ich mich, als das Testportal Markenjury Produkttester für Mövenpick Eis und Dr. Oetker Stracciatella Brownies suchte, weil ich wusste, den Gatten würde es freuen. Tat es dann auch. 

Hinter dem Portal Markenjury steckt der Verlag Gruner und Jahr. So war der Eistest dann für die Leser von essen & trinken, der Kuchentest für die Leser der Brigitte ausgeschrieben. Erstere kaufe ich mir gelegentlich, zweite lese ich bei Schwiegermutter oder wenn ich in einer anderen Praxis als der meines Lieblingshausarztes warten muss (der Lieblingshausarzt hat den Feinschmecker abonniert - einer der Gründe, warum er zum Lieblingshausarzt wurde).

Der Stracciatella Brownie ist ein 330g schwerer Blechkuchen, den es für 2,49 Euro (UVP) im Handel gibt. Ich kannte schon den Brownie, da Schwiegermutter den mal servierte. Der Stracciatella Brownie hat nun zusätzliche inne hellen Rührkuchen mit Schokotropfen.

Gatten, Schwiegermutter und Kollegen schmeckte der Kuchen sehr gut. Mir gefiel der wunderbar schokoladige Geruch. Ansonsten war mir der Kuchen zu süß (aber mir ist momentan fast alles zu süß ...) und der Geschmack war mir zu flach - beim Wein würde ich vermutlich fehlenden Körper bemängeln. 

Von den Mövenpick Feine EisCreationen konnten wir fünf Sorten testen. Natürlich durfte sich die der Gatte aussuchen - wobei: Ich wollte Crème Brûlée probieren. Ich muss es nicht noch mal haben. Es ist viel zu süß. Der Gatte möchte es so einigermaßen. Er freute sich besonders über Fürst Pückler Art, ist das doch sein Lieblingseis. Allerdings war er enttäuscht, es schmeckte ihm nicht. Er fand es bitter, metallisch im Nachgeschmack. Ich fand Vanille und Erdbeer pappsüß, aber zusammen mit Schokolade ging's. Bourbon Vanille mag der Gatte, der eigentlich immer eine Dose Vanilleeis im Tiefkühler hat. Ich hab's nicht probiert, denn ich finde Vanille eher langweilig. Citronen Sorbet gehört zu den Eissorten, die wir ebenfalls meistens im Tiefkühler haben - zusammen mit Sekt ist es ein schneller erfrischender Drink. Uns beiden schmeckte Chocolate Chips.

Mövenpick gehört zu den Eismarken, die ich normalerweise nicht kaufe, da sie sehr viel Luft enthalten, mit Wasser gestreckt werden, pflanzliche Fette statt Sahne oder Milch verwendet wird, Ei fehlt und künstliches Aroma eingesetzt wird. All das braucht kein gutes Eis. Die Crux ist nur: Dem Gatten schmeckt es. Oder wie er mit treuherzigem Blick sagt: "Ich mag die Zusatzstoffe." Kannse nix an machen. Bleibt mehr vom selbstgemachten Eis für mich.

Mittwoch, 12. Juni 2013

Terrassenabschiedsdrink: Aperol Melonen Slush

Aperol Melonen Slush.
Während anderswo die Terrassensaison langsam beginnt, ist sie bei uns vorerst zu Ende: Wir haben wieder mal einen Wasserschaden.

Nein, kein Hochwasser. Gott sei Dank.

Aber wir wohnen in einer Schwerkraftsonderzone: Seit einer Fassadendämmung biegt der Regen unter dem Balkon über uns im 90 Grad-Winkel ab und regnet ins Wohnzimmer.

Das geht nicht, sagst Du? Das widerspricht allem, was Du in Physik lerntest?

Nun, der Vermieter sieht es anders. Das geht außerdem schon seit 2007 so, interessiert aber den Vermieter nicht weiter, denn gegen diese Form der Schwerkraft kann man halt nichts machen. Außerdem ist die Mietminderung günstiger als die Erneuerung der Fassade.

So lange das Wasser im Wesentlichen draußen blieb, konnte ich damit leben. Ich guckte halt, dass ich ordentlich heize. Unsere Wohnung ist allerdings so gut gedämmt, dass wir auch im Winter ohne Heizung schon 20 Grad im Wohnzimmer haben, so dass die Heizung nicht anspringt. Also machte ich im Winter die beiden Türen nach draußen auf und Durchzug, damit die Heizung überhaupt ansprang. Zum Ausgleich wurden bei Regen die Pflanzen auf der Terrasse automatisch berieselt.

Dann kamen die starken Regenfälle Ende Mai, und plötzlich lief das Wasser die Fenster runter - von innen. Direkt unter das Laminat. Und in die Steckdosenleisten unter der Fensterbank.

Ausgesprochen unschön.

Jetzt ging alles rasend schnell, zumindest nach den Maßstäben unseres Vermieters: Nach nur 14 Tagen soll dann doch mal mit den Arbeiten an der Fassade begonnen und unsere Wohnung trockengelegt werden. Das bedeutet, dass wir bis auf Weiteres unsere Terrasse nicht nutzen können.

Also nahmen wir mit einem leckeren Drink Abschied von der Terrasse.

Aperol Melonen Slush
Aperol Melonen Slush

Zutaten für 4 Gläser:

600 g gut gekühltes Fruchtfleisch einer Wassermelone, entkernt (ich muss gestehen, dass ich die dünnen weißen Kerne drin lasse, aber ich bin ja auch eine faule Hausfrau)
16 cl gut gekühlter Aperol
200 ml gut gekühlte Orangina rouge
zerstoßenes Eis

Zubereitung:

Das Melonenfleisch in große Stücke schneiden.

Alle Zutaten in einen Mixer geben (bei mir erledigt das der Pürierstab) und mischen.

In großen Gläsern servieren.

Das Rezept ist eine Adaption vom Campari-Melonen-Crush aus dem Buch "Mein Grillvergnügen" von Lisa Lemke.



Montag, 10. Juni 2013

In Hamburg um die Welt: Vietnam - Essen im Quán đό am Georgsplatz

Wir reisen in Hamburg kulinarisch um die Welt.
"Ich weiß schon, wo wir uns treffen", teilte Frau K. mir mit, als wir uns verabredeten. "Im Quán đό am Georgsplatz!" - "Prima, das kann ich dann gleich für 'In Hamburg um die Welt' verbloggen!" Frau K. ist zum Glück Kummer gewöhnt und widersprach nicht.

Das Lokal war die Empfehlung eines Freundes, der sich auf einer Reise durch Vietnam hauptsächlich in Straßenküchen ernährte und begeistert erzählte, im Quán đό sei die Küche wie in Vietnam.Für die Authentizität der Küche spricht auch die Vielzahl der Vietnamesen, die hier essen.

Spannend war die Frage, ob wir überhaupt einen Platz bekämen, denn das Lokal ist permanent gut frequentiert und reserviert wird nicht. Während unseres knapp dreistündigen Besuches blieb dann auch nie lange ein Tisch leer, waren auch die Tische draußen stets besetzt.

Gleichzeitig kam ein steter Strom von Abholern, denn das Essen kann man sich auch mitnehmen. Dementsprechend hatten die Kellnerinnen und Keller auch alle Hände voll zu tun und legten manchen Kilometer zurück. Und wir hatten Glück: Frau K. konnte vor mir da sein, ergatterte einen Tisch und verteidigte den mit Zähnen und Klauen.

Die Tische und Hocker draußen wurden übrigens aus Hanoi importiert und bringen so ein bisschen Vietnam nach Hamburg. Auch drinnen sind die (übrigens sehr bequemen) Holzhocker denen der Straßenküchen nachempfunden. Man sitzt dicht beieinander - für intime, vertrauliche Gespräche ist das Quán đό also nur bedingt geeignet.

Sommerrollen, kalt serviert und gefüllt mit Garnelen, Schweinefleisch, Ei, Salat und Reisnudeln.

Trotz der Parkplätze in der Platzmitte ist der Georgsplatz für mich einer der schönsten Plätze Hamburgs. Ungefähr hier endete 1842 der Große Brand - die Straße Brandsende erinnert daran und führt direkt auf den Georgsplatz. Bis zum Brand war hier der Stadtrand, die Stadtmauer - Straßennamen wie Glockengießer- und Klosterwall weisen darauf hin. Beim Wiederaufbau öffnete sich die Stadt nach St. Georg hin, wodurch der Georgsplatz entstand.

Neben den üblichen Blubberlutsch-Sorten amerikanischen Ursprungs gibt es auch eine Auswahl selbstgemachter Getränke. Im Bild: Da Chanh - Limetten-Limo. Sehr lecker und erfrischend!

Markantestes (und, wie ich finde, wunderschönes) Gebäude ist die ehemalige Niemitz-Apotheke. Das um 1844 erbaute spätklassizistische Haus beherbergt heute im Erdgeschoss das Quán đό.Der Grundriss ist weitgehend erhalten geblieben. Der Gastraum ist hell und luftig (was für eine starke Geräuschkulisse sorgt). Von der hohen Decke baumeln Lampions.

Hanseatischer Spätklassizismus trifft auf Vietnam.

Die vietnamesische Küche war mir bislang total unbekannt. Ich war also gespannt, was mich erwartet. Die Karte des Quán đό ist übersichtlich, was ich mag, da es in der Regel ein Zeichen für frische Küche ist. Als Hauptgerichte gibt es Variationen von Phở, einer kräftigen, klaren Brühe mit diversen Einlagen und Bánh Quẩy, einem Hefeteiggebäck; Bún, dünne Reismehlnudeln Eisbergsalat, Gurke, Thaibasilikum und eingelegten Karottenstreifen sowie Fischsauce oder Mì xào, gebratene Nudeln.

Bún Nem, Reisnudeln mit frittierten Frühlingsrollen, gefüllt mit Krabben, Garnelen, Hack und Gemüse.
Wir entschieden uns beide für Bún. Reisnudeln hatte ich noch nie gegessen und war gespannt. 

Bún Bò, Reisnudeln mit gebratenem Zitronengras-Rindfleisch und Erdnüssen.
Das Essen war sehr frisch, sehr mild und unglaublich lecker. Sogar die Fischsauce, die als Würze über die Bún gegossen wird, war sehr mild und überhaupt nicht fischig - ich kenne sie nur sehr salzig und fischig.

Bún Nem, durchgewühlt, damit Du die Reisnudeln siehst.
"Öhm, was ist das? Die Fingerschale?" - "Ööh ... Nö, ich glaube, das kommt über das Essen." - In der Tat, das ist die Fischsauce für Bún.

Obwohl die Portionsgrößen ausreichend waren, hätte ich durchaus noch mehr essen können - es war halt lecker.

Das Dessert nahmen wir in flüssiger Form zu uns: Es gab Red Sake Mojito und Mango-Kokos-Shake. Das Shake war fluffig-leicht und warm (und lecker), der Mojito sehr süffig - hätte ich nicht noch fahren müssen, hätte ich glatt noch einen getrunken.

Red Sake Mojito (mit vielen Himbeeren) und Mango-Kokos-Shake. 
Für mich steht fest: Wenn ich in der Innenstadt unterwegs und hungrig bin, ist das Quán đό zukünftig eine feste Anlaufstelle. Hingehen! Unbedingt! Lohnt sich! Wir wünschen "tốt cảm giác ngon miệng - guten Appetit!"

Unsere kulinarische Weltkarte hat noch etliche unerforschte Gebiete. Von Litauen ging es dieses Mal nach Vietnam.

Sonntag, 9. Juni 2013

Szenen einer Ehe: Keine Macht den Drogen!

Sie blickt zweifelnd auf die riesigen Tabletten mit einem Antibiotikum, das sie einige Zeit nehmen muss.

Er: Na Schatz, was guckst du so?

Sie: Ich frage mich, ob die nicht versehentlich Zäpfchen als Tabletten etikettierten. Die Dinger kann doch niemand schlucken!

Er: Och, ich muss solche großen Dinger jeden Tag nehmen. Wir können ja tauschen! Vielleicht haben deine 'ne andere Geschmacksnote.

Für die, die den Unterschied zwischen Tablette und Zäpfchen nicht kennen: Bodo Bach erklärt es ganz genau.

Samstag, 8. Juni 2013

Rückblick: Kulinarische Grundversorgung in KW 23

Mit Matthias Gfrörer in der Gutsküche - Dank an
Kitchennerds für die Fotobegleitung!
Montag durfte ich einen wunderbaren Tag mit dem sympathischen Matthias Gfrörer in der Gutsküche in Wulksfeld verbringen. Warum ich das tat? Gemach! Das erfährst Du beizeiten.

Abends gab's Nudelauflauf, gekocht vom Gatten, dem ich unfreiwillig Steine in Form von gefrorenem Hack in den Weg warf. Er nahm das Hack nämlich morgens aus dem Tiefkühler. Ich dachte, das wäre für Donnerstag, er habe den Wochenplan verwechselt, und legte es wieder in den Tiefkühler, als ich ging. Abends musste er dann tricksen, um es aufzutauen ...

Dienstag gab's ebenfalls Nudelauflauf. Im Büro versorgte ich mich mit Salat aus der Fressmeile.

Mittwoch grillten wir ein Huhn. Dazu gab's Rosmarin-Kartoffeln aus dem Ofen. Mittags im Büro gab's wieder Salat.

Donnerstag gab's im Büro mittags Quark. Abends war ich fremdessen. Der Gatte macht sich Hack mit Paprika und Fladenbrot.

Freitag verzichtete ich auf die Mittagspause und machte stattdessen früher Feierabend. Abends gab's Bratwurst vom Grill und Ofenkartoffeln.

Heute Abend verwöhnte mich der Gatte mit Feldsalat, Scampi vom Grill und Erdbeertorte. Es möge uns nie schlechter gehen!

Mittwoch, 5. Juni 2013

Brazilian Macho

Brazilian Macho.
Vom Brasilien-Kochtreffen waren noch ein paar Limetten und Ginger Ale übrig. Einen Rest Cachaça hatten wir noch in der Bar - also alles da für einen sommerlichen Long Drink.

Brazilian Macho

1 Limette, heiß abgewaschen und abgetrocknet
4 - 6 cl Cachaça (ich mach' das immer nach Augenmaß)
Ginger Ale
Eiswürfel

Zubereitung:

Die Limette achteln und in einen Cocktailshaker geben. Mit einem Holzstößel auspressen. Cachaça dazu geben und shaken.

In ein mit Eiswürfeln gefülltes Long Drink-Glas abseihen.

Mit Ginger Ale auffüllen und servieren. 

Montag, 3. Juni 2013

Irgendwie schade: Milram Frühlingsbutter im Produkttest

Milram ist eine Marke, die ich von Kindheit an kenne und der ich quasi blind vertraue. Frühlingsquark setze ich mit Milram gleich, und dass es meinen geliebten Milram-Bananenquark nicht mehr gibt, habe ich auch nach Jahrenden noch nicht verwunden. Selbstgemacht schmeckt er mir nie so gut wie der erinnerte.

Milram bemüht sich außerdem seit einiger Zeit darum, sich über Foodblogger zu positionieren. So entwickelten 24 Bloggerinnen für ein Kochbuch 50 Rezepte, wird das diesjährige Grillcamp untersützt uvm.

Kindliches Urvertrauen in eine Marke ließen mich beim Testportal brandnooz "Hier!" schreien, als Tester für die Milram Frühlingsbutter gesucht wurden. Schließlich grillen wir oft, und zum Grillen gehört für uns auch Kräuter- bzw. Gewürzbutter, die ich zugegebenermaßen nur selten selbstmache. Wie ich sie theoretisch mache, weiß ich: Weiche Butter mit Kräutern und / oder Gewürzen vermengen. Fertig! Mehr braucht es nicht.

Die Milram Frühlingsbutter verspricht "100 % Butter, Gewürzmischung und erlesenes Meersalz".

Ganz so wörtlich sollte das nicht genommen werden, denn bei näherem Hinsehen zeigt sich, dass die Frühlingskräuter-Butter aus
Butter, Wasser, Schnittlauch, Petersilie, Meersalz, Zucker, Gewürzen, modifizierte Stärke, Verdickungsmittel Guarkernmehl, Zitronensaftpulver und Gewürzextrakt
besteht, während sich in der Drei-Pfeffer-Butter
Butter, Wasser, Pfeffermischung (Pfeffer grün, schwarz und rosa), Meersalz, Zucker, Gewürze, modifizierte Stärke, Verdickungsmittel Guarkernmehl, Zitronensaftpulver und Gewürzextrakt
finden.

Die Butter wird mit Wasser gestreckt, was spart und Streichfähigkeit gekühlter Butter gewährleistet, aber eben auch den Einsatz von Stärke und Verdickungsmitteln erfordert.

Irgendwie schade. Ich hatte mir mehr erwartet.

Bleibt die Frage: Schmeckt's oder schmeckt's nicht? Hm ... Geht so. Der Geschmack liegt irgendwo zwischen Butter und Margarine, geht in Richtung verwässerte Butter. Bei der Frühlingskräuter-Butter bleibt mir der Kräutergeschmack auf der Strecke, während mir die Drei-Pfeffer-Butter zu pfefferscharf ist. Beiden Sorten gemein ist, dass sie für meinen Geschmack zu salzig sind.

Sonntag, 2. Juni 2013

Szenen einer Ehe: Fasse dich kurz!

Sie: Sachma, was is' Pflaumenkompott?

Er: Matschig!

Okay, ich sollte mir präzisere Fragen angewöhnen. Ich wollte wissen, ob im Pflaumenkompott noch Stückchen sind oder ob es das Pflaumenmus ist, dass der Gatte gerne auf Brot isst ... Ich ess' so was normalerweise nicht, deswegen weiß ich das nicht, aber beim Brasilien-Kochtreffen spielte es eine Rolle.

Samstag, 1. Juni 2013

Rückblick: Wochenplan KW 22

Kulinarisch war in der letzten Woche wenig los, von den Köstlichkeiten des Brasilien-Kochtreffens mal abgesehen. Da ich zum Kochen war, bestimmte der Gatte den Speiseplan alleine.

Sonntag aß ich die Reste der Feijoada, die unerklärlicherweise übrig waren. Es hätte auch für Zwei gereicht, aber der Gatte verweigerte sich. Diese Form des Bohneneintopfs war ihm zu exotisch.

Montag verwöhnte mich der Gatte mit Schweinefilet, Steinpilzen und Nudeln. Dienstag revanchierte ich mich mit Spargel, klassisch mit Schinken und Hollandaise.

Mittwoch und Donnerstag gab's Kohleintopf. Dem Wetter entsprechend haben wir den Speiseplan dem Winter angepasst (der Garten ist auch schon wieder winterfest).

Gestern gab's Frikadellen, die vermutlich auch noch für heute reichen.

In den Mittagspausen versorgte ich mich zwei Mal in der Fressmeile des Einkaufszentrums, in dem ich arbeite. Einmal nutze ich eine Regenpause und aß Erdbeeren mit Joghurt im Park nebenan, und zwei Tage nutzte ich die Chance, dass ich auf eine neue Datenlieferung warten muss, bevor ich weiterarbeiten kann, und machte mittags Feierabend. Dafür stehen dann nächste Woche Überstunden an.

Mal schauen, wie sich die nächste Woche kulinarisch entwickelt.