Montag, 28. September 2015

Blog-Event: Pegida aufessen oder Wie deutsch isst du wirklich? [Blogger für Flüchtlinge]

"Kartoffel", ein gerne genommenes Synonym
für Deutsche. Dumm nur, dass der Erdapfel
eigentlich aus Südamerika kommt.
Update: Da die Pegidioten noch immer Kreislauf haben, kochen wir weiter. Das Blog-Event läuft also auch 2016. Zusammenfassungen wird's vierteljährlich geben [04.01.2016]. 

Wie im Beitrag über die "Patriotischen Esser Gegen die Islamisierung Der Alimente" schon beschrieben, finde ich die Idee der Dresdner Pegidioten, sich auf deutsches Essen zu besinnen, um das Abendland zu retten, ausgesprochen inspirierend.

Montags, wenn die Pegidioten und die Legidioten das Abendland retten wollen, habe ich mit einigen anderen aus Dresden, aber auch von weiter weg, viel Spaß auf Twitter.

Letzten Montag erfuhren einige Legidioten viel über persisches Essen, ob sie wollten oder nicht, denn Legida wurde immer in die Tweets mit einbezogen: Eine Gesprächspartnerin, die im Dresdner Raum mit Neuankömmlingen arbeitet, lernte durch sie Loomi kennen und ist nun ganz begeistert von den kulinarischen Möglichkeiten, die sich ihr dadurch eröffnen.

Und genau so entwickelte sich nicht nur unsere deutsche Küche: Irgendjemand hat irgendwo etwas gegessen, fand es lecker und brachte Rezept und Zutaten mit nach Hause. Was uns mit Menschen anscheinend schwer fällt, klappt mit Essen schon seit Jahrhunderten: Integration.

Durch die Twitter-Blödelei über die Patridioten kam die Idee auf, den Hashtag #nopegida wieder in die Twittertrends zu bringen, auch, um den Pegida-Gegnern den Rücken zu stärken. Wie einige andere kann ich es nämlich nicht verstehen, dass die Mehrheit der Dresdner den Pegidioten widerspruchslos die Straßen überlässt. In Hamburg machen wir mit dem Pack kurzen Prozess, wie sie vor zwei Wochen am "Tag der paar Idioten" erleben durften.

Die Küche meines Heimathafens Hamburg entwickelte sich durch die vielfältigen Verbindungen nach Übersee, in die Kolonien, aber auch durch die Menschen, die als Fremde hierher kamen und zu Hanseaten wurden. Sie brachten ihre Speisen mit, egal, ob sephardische Juden oder hugenottische Christen, Engländer, Skandinavier und wem wir sonst noch unsere Tore öffneten, weil wir uns, getreu dem hansischen Kaufmannsgeist, Vorteile davon versprachen.

Gibt es ein deutscheres Essen als Schweinbauch, Schweinswürste, Kassler, Sauerkraut und Kartoffeln? Nun ja, das Foto zeigt elsässisches Choucroute garnie. Lange bevor Sauerkraut erstmals in Deutschland erwähnt wurde, kannten es die Chinesen. 
Die hanseatischen Hausfrauen und Köchinnen lernten schon vor Jahrhunderten, mit Gerichten und Zutaten umzugehen, die in anderen Teilen Deutschlands noch unbekannt waren. In den Vier- und Marschlanden oder im Alten Land wurde vieles aus dem Ausland heimisch, beispielsweise Rhabarber, der aus dem Himalaya über Russland, Frankreich, die Niederlande und schließlich England nach Hamburg kam, oder Matjes aus den Niederlanden.

Und wie sieht's bei Dir in der Region aus? Welche Gerichte gelten bei Dir als "typisch deutsch"? Seit wann gibt es sie in Deiner Region? Woher kommen die Zutaten? Kurz: Wie deutsch essen wir wirklich?

Bereite Gerichte aus Deiner Region zu, spüre den Zutaten und ihrer Herkunft nach, blogge darüber, binde eines der Banner ein und nutze gerne auch den Hashtag #nopegida. Wenn Du keinen eigenen Blog hast, aber trotzdem mitmachen möchtest, kannst Du gerne hier einen Gastbeitrag veröffentlichen.

Das Event läuft, solange Pegida, Legida und die anderen Gidioten ihr Unwesen treiben - im Idealfall also nur kurz. Im Zweifelsfall gilt: Kochen ist unendlich.

Hinweis:

Am Ende des Blogevents gibt es auf dieser Webseite eine Zusammenfassung. Für die Zusammenfassung werden - soweit vorhanden - Bilder aus den eingereichten Beiträgen zur Illustration verwendet. Mit der Bekanntgabe Deines Beitrags über das Kommentarfeld unten, erklärst du Dich damit einverstanden, dass eines Deiner Bilder in kleinerem Format auf der Zusammenfassungsseite in meinem Blog eingebaut wird.

Zur Teilnahme genügt es, einen kurzen Kommentar mit einem Link auf den Beitrag in Deinem Blog hier zu hinterlassen. - Einsendeschluss ist der 31. Dezember 2015 um 23:59 Uhr. Bei Bedarf geht's dann 2016 weiter.

Blogevent: NOPEGIDA

Blogevent: NOPEGIDA

Hier die Bannercodes zum Mitnehmen:
Hochformat 130×250:


Querformat: 500×112:


Herzlichen Dank an Peter vom Blog "Aus meinem Kochtopf", der die Banner erstellte und diesen Beitrag in seinen Blog übernimmt. Und natürlich unterstützt auch dieser Beitrag die Aktion "Blogger für Flüchtlinge".

Freitag, 25. September 2015

Rezension: "Heimat" von Tim Mälzer

Rezepte von Tim Mälzer stehen beim Gatten hoch im Kurs, versprechen sie doch solide (Hausmanns-)Kost, im Gegensatz zu dem exotischen Krams, den ich gerne koche. Auch "Heimat" aus dem Mosaik-Verlag kommt wie der Titel erwaten lässt bodenständig daher.

Der Mosaik-Verlag schreibt über das Buch: "Heimat Deutschland – Bockwurst und Sauerkraut, Präzision und Lederhose? Tim Mälzers Blick auf seine Heimat ist anders und frei von Klischees. Für ihn ist Heimat überall, wo man sich zu Hause fühlt: im Fußballstadion, bei der Familie, am Meer wie in den Bergen, beim Camping, zu Lande und zu Wasser. Wie frisch und kreativ deutsche Küche sein kann, zeigt der Autor in seinem neuen Kochbuch Heimat. Dafür machte sich Tim Mälzer auf eine kulinarische Reise quer durchs Land. Er kostete seltene Käsesorten, entdeckte eine neue Brotkultur, fuhr mit Fischern aufs Meer und sah zum ersten Mal in seinem Leben Schweine in freier Wildbahn vor Glück rennen. In Heimat berichtet er von seinen Gesprächen mit Produzenten, Landwirten und Handwerkern und staunt dabei immer wieder über den kulinarischen Produktreichtum und die Leidenschaft für diese Vielfalt. Vor allem aber liefert er in seinem Kochbuch über 120 Rezepte: umsichtig modernisierte Gerichte, entstaubte Klassiker und einige ganz neue Kreationen: 'Dies hier ist mein ganz persönlicher Blick auf Deutschland und die deutsche Küche. Ein Buch, das Sie inspirieren soll, selbst loszulegen und zu entdecken, wie Deutschland schmeckt – die Vielfalt beginnt gleich an der nächsten Ecke.'“

"Heimat" ist im Wesentlichen ein Basis- und Grundkochbuch, aber ich denke, auch profilierte Hobbyköche können das eine oder andere für sie neue Gericht entdecken. Für mich gab's jedenfalls einige Entdeckungen, aber ich kann ja auch nicht kochen. Mit seinem veredelten Pappeinband, dem Lesebändchen, den vielen Farbfotos und liebevollen Illustrationen kommt das Buch sehr fürnehm daher, aber schon die Gartenzwerge auf dem Cover durchbrechen das ironisch.

Einführend gibt Mälzer einen kurzen Einblick in seine Arbeit, stellt die an der Produktion des Buches Beteiligten vor, und dann beginnt die kulinarische Reise durch Deutschland. Die Rezepte sind in die Kategorien Suppen, Mittag, Fisch, Fleisch / Wild, Innereien, Salate / Gemüse / Beilagen, Hausgemachtes, Abendbrot und Süßes gegliedert. Wie der Titel nahelegt, sammelt "Heimat" Rezepte für klassische deutsche Gerichte.

Mich hat besonders gefreut, dass auch Rezepte für Innereien enthalten sind. Okay, die kriege ich zwar nicht in den Gatten, aber in mich, und ich finde es immer wieder schade, dass Herz, Niere oder Zunge weitgehend von unserem Speiseplan verschwunden sind (Leber hingegen gibt es ja noch gelegentlich).

Sehr gut gefiel mir, dass auch immer wieder die Menschen eine Rolle spielen, die an dem Buch mitarbeiteten. Gelegentlich wurde bemängelt, Tim Mälzer habe das Buch gar nicht selbst geschrieben, sondern Stevan Paul. In Wahrheit ist es noch viel schlimmer: An "Heimat" wirkten neben Stevan Paul (Texte und Rezepte) auch Hendrik Thoma (Texte zum Wein) sowie an den Rezepten Marcel Stut und Marion Heidegger aus der "essen & trinken"-Redaktion mit. Aber Ironie beiseite: Ich finde es sehr sympathisch und authentisch, wie hier mit dem Mythos aufgeräumt wird, das Fernsehköche wahre Tausendsassa und kulinarische Einzelkämpfer sind.

Wie bei jeder Rezension koche ich vorher das eine oder andere Gericht nach, um zu gucken, ob die Rezepte funktionieren. Okay, die Rezepte für "Heimat" wurden unter anderem von Stevan Paul entwickelt, insofern war ich mir sicher, dass sie klappen, aber sicher ist sicher. Von der umfangreichen Nachkochliste wurden als erstes Omelette mit Grüner Sauce und Sauerkrautsuppe zubereitet.

Beide Rezepte klappten problemlos, wenngleich ich ein bisschen mit der für vier Portionen angegebenen Menge haderte: Das Omelette schafften wir problemlos zu zweit, aber von der Sauce blieb so viel übrig, dass ich dem Gatten für die nächste Mittagspause ein paar Eier und Kartoffeln dazu kochte, während von der Sauerkrautsuppe problemlos mindestens sechs Esser satt geworden wären (wenn nicht gar acht).

"Heimat" ist ein Koch- und Reisebuch. Es macht Spaß, darin zu blättern, sich die Fotos anzuschauen, und rasch kamen Indexmarker an die Rezepte, die nachgekocht werden sollen. Das Buch ist ein Plädoyer für gute, regionale Zutaten, für saisonale Küche und den respektvollen Umgang mit Lebensmitteln. Mälzer und sein Team stellen Erzeuger und ihrer Produkte vor, und vielleicht lässt sich der eine oder die andere ja dadurch inspirierend, die Einkaufsgewohnheiten zu überdenken.

Verlagsangaben zum Buch: Tim Mälzer: Heimat / Kochbuch. Mit über 120 Rezepten / Originalausgabe / Gebundenes Buch / 304 Seiten / ca. 300 farbige Abbildungen / Lesebändchen / ISBN: 978-3-442-39274-2 / € 19,99 / Verlag: Mosaik Verlag.

Vielen Dank an den Mosaik-Verlag für das Rezensionsexemplar!

Donnerstag, 24. September 2015

Gebackene Mini-Frittata mit Wurzeln, Sellerie und Pilzen

Im Kühlschrank kam es zu einer spontanen Vermehrung von Wurzeln, Sellerie und Eiern. Das ruft nach einer Frittata oder einem Omelette, wie auch immer Du den Eierkuchen nennen möchtest.

Gebackene Mini-Frittata mit Wurzeln, Sellerie und Pilzen.
Bei diesem Rezept wird der Eierkuchen in einer Muffinform gebacken. Ich nahm Silikon, meine geliebte Pyramidenform* und ein paar Blumenformen*, denn daraus lassen sich die Eierküchlein am Besten lösen.

Da wir auch noch einen Rest gewürfelte Tomaten hatten, machte ich mit ein paar Kräutern eine Sauce,und schwupps hatten wir ein vegetarisches Abendessen. Wenn Du großen Hunger hast, mach' noch Reis oder Kartoffeln oder Salat dazu, aber uns reichte es so. Die kleinen Eierkuchen schmecken übrigens auch prima kalt in der Mittagspause.

Gebackene Mini-Frittata mit Wurzeln, Sellerie und Pilzen.
Ein Zugeständnis musste ich machen: Der Gatte mag keine Shitake-Pilze. Stattdessen nahm ich Champignons. Ansonsten gilt: Wie bei jedem Resterezept ist die Menge der Zutaten variabel. Verkocht wird, was da ist.

Gebackene Mini-Frittata mit Wurzeln, Sellerie und Pilzen.
Gebackene Mini-Frittata mit Wurzeln, Sellerie und Pilzen

Zutaten für 12 - 18 Mini-Frittatas:

Für die Frittatas:
5 Eier
4 - 5 gelbe Wurzel, (Karotten, Möhren), fein gewürfelt
1 - 2 Stangen Sellerie, fein gewürfelt
1 TL Knoblauchzehe, gepresst
1 TL getrockneter Oregano
1 TL getrocknetes Basilikum
200 g Ziegenkäse, in Stücke gebrochen
4 Champignons, in Scheiben geschnitten
schwarzer Pfeffer
Salz
ggf. Olivenöl

Für die Sauce:

ca. 200 ml Tomatenstücke aus der Dose
4 Champignons, gewürfelt
Grün der Selleriestangen, in feine Streifen geschnitten
Salz
Pfeffer
Zucker

Zubereitung:

In einer großen Schüssel alle Zutaten für die Frittatas verrühren, mit Salz und Pfeffer abschmecken und in Muffinformen gießen (evtl. die Formen vorher mit Olivenöl auspinseln).

Bei 190°C (Umluft) ca. 10 Minuten im Ofen backen, bis das Ei gestockt ist. Etwas abkühlen lassen, stürzen und servieren.

Während die Frittatas im Ofen sind, die Sauce zubereiten. Dafür nach Geschmack die Tomatenstücke erhitzen (die Sauce schmeckt aber auch kalt), mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken, ggf. pürieren. .

Quelle: Fangalicious

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Dienstag, 22. September 2015

Nachgebacken: Apfelkuchen mit Streuseln nach Eveline Wild

Der Gatte wünschte sich einen Streuselkuchen mit Äpfeln zum Geburtstag. Da so ein Geburtstag ja nun doch irgendwie was Besonderes ist, wollte ich keinen profanen Apfelkuchen machen. Ein paar Tage vor den besagten Tag sah ich bei Frau SchokoladenFee diesen Apfel-Streuselkuchen nach einem Rezept der österreichischen Konditorin und Fernsehköchin Eveline Wild.

Apfelkuchen mit Mürbeteig, Biskuitteig, Apfelwein-Apfel-Gelee und Streuseln. 
Der Kuchen besteht aus Mürbe- und Biskuitteig mit einer Apfelwein-Apfel-Gelee-Schicht plus Streuseln - wenn das kein adäquater Geburtstags-Apfelkuchen ist, weiß ich auch nicht!

Apfelkuchen, schon auf der Tortenplatte für den Transport ins Büro, mit Geburtstagskerzen.
Das Originalrezept, so wie es bei Frau SchokoladenFee zu lesen ist, hat einige Tücken. Es soll für ein Backblech reichen, aber der Biskuitteig war so wenig, dass ich ihn vom Backpapier in die Springform beförderte. Das war eine gute Entscheidung.

Die Schichten im Detail.
Gleichzeit waren 45 g Stärke auf 270 g Apfelwein ein wenig viel. Die Masse wurde quasi sofort fest, hatte aber den Vorteil, dass der gesamte Kuchen dadurch recht kompakt und gut transportabel war - schließlich sollte er mit ins Büro, damit die Kollegen des Gatten auch was davon haben.

Apfelkuchen mit Streuseln nach Eveline Wild

Zutaten für eine 26er Springform:

Mürbeteig:
200 g Butter
85 g Puderzucker
1 TL Vanillezucker
1 Prise Salz
1 Ei
300 g Mehl

Biskuitboden:
5 Eier
150 g Zucker
1 Prise Salz
1 TL Vanillezucker
100 g Mehl
50 g Stärke
35 g Öl

Füllung:
270 g Apfelwein (alternativ Apfelsaft)
100 g Zucker
1/2 TL Zimt
45 g Stärke
Mark einer Vanilleschote oder 1/4 TL gemahlene Vanille
900 g geschälte, entkernte und in Stücke geschnittene Äpfel

Außerdem:
1 Zitrone
2 - 3 EL Orangenmarmelade
100 g gehackte Mandeln
ggf. Rosinen
ggf. Puderzucker

Zubereitung:

Die Zitrone heiß abwaschen und abtrocknen. Die Schale abraspeln und beiseite stellen. Die Frucht auspressen, den Saft beiseite stellen.

Für den Mürbeteig alle Zutaten sowie die Hälfte des Zitronenabriebs verkneten. In Folie einschlagen und etwa eine Stunde kaltstellen.

Währenddessen den Biskuit backen. Dafür Mehl mit Stärke versieben und Eier mit Zucker, der zweiten Hälfte Zitronenschale, Vanilezucker und Salz mindestens 5 Minuten aufschlagen. Die Mehlmischung vorsichtig unterheben. Anschließend das Öl unterheben.

In eine mit Backpapier ausgelegte Springform geben und glattstreichen. Im vorgeheizten Backofen bei ca. 190°C (Umluft) ca. 15 bis 20 Minuten backen. Auskühlen lassen, dann vorsichtig aus der Form und vom Papier heben.

Während der Biskuit im Ofen ist, für die Füllung die Stärke mit 1/4 des Apfelweines verrühren. Den restlichen Apfelwein mit Zucker, Zimt und Zitronensaft erhitzen. Wenn es aufkocht, die angerührte Stärke dazugeben, unter Rühren erneut aufkochen lassen, vom Herd nehmen und die Äpfel gleichmäßig unter die Masse heben. Ggf. Rosinen unterheben. Beiseite stellen.

Den Mürbeteig kurz durchkneten, etwas für die Streusel abnehmen und beiseite stellen. Den übrigen Teig in einer mit Backpapier ausgelegten Springform ausrollen. Im Backofen bei ca. 170°C (Umluft) etwa 10 Minuten hell anbacken, dann die Orangenmarmelade auf den noch warmen Mürbeteigboden streichen und den Biskuitboden darauf setzen.

Die Apfelmasse gleichmäßig auf dem Biskuitboden verteilen, dann den übrigen Mürbeteig zu Streuseln reiben und mit den gehackten Mandeln darüber geben. Den Kuchen nochmals bei 160°C (Umluft) ca. 40 Minuten backen.

Zum Servieren mit Puderzucker bestäuben.

Quelle: SchokoladenFee

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Dienstag, 15. September 2015

Seeteufel-Saltimbocca mit Polenta und gebratenem Salat

Schnelle Feierabendküche, die auch noch was her macht, wenn unter der Woche Besuch beköstigt werden möchte, und die Fisch- und Fleischesser gleichermaßen mögen: Dieses Rezept ist quasi ein Überraschungsei, drei Dinge auf einmal.

Im Original wird es mit Scholle gemacht, aber wir hatten gerade Seeteufel zur Hand. Für den gerade mal wieder fischophoben Gatten gab's Saltimbocca mit Pute. Die Garzeit ist etwas länger, ansonsten ist die Zubereitung gleich.

Seeteufel-Saltimbocca mit Polenta und gebratenem Salat.
Seeteufel-Saltimbocca mit Polenta und gebratenem Salat

Zutaten für 4 Portionen:

250 ml Gemüsesuppe
85 g Polenta
20 g Parmesan
6 EL Butter
2 Salatherzen
8 Seeteufelfilets à ca. 150 g
8 Scheiben Prosciutto
12 Salbeiblätter
3 EL Rapsöl
Salz
Schwarzer Pfeffer

Zubereitung:

Gemüsebrühe aufkochen, Polenta unter Rühren zugeben und bei kleiner Hitze ca. 10 Minuten unter Rühren köcheln lassen. Vom Herd nehmen und abgedeckt ca. 5 Minuten quellen lassen. Parmesan reiben. 2 EL Butter und Parmesan unterrühren, mit Salz würzen und warm halten.

Währenddessen den Salat waschen und halbieren.

Fischfilets kalt abspülen, trocken tupfen und mit je einer Scheibe Schinken und einem Salbeiblatt belegen. Mit Zahnstochern feststecken und mit Salz und Pfeffer würzen.

In einer großen Pfanne 2 EL Öl erhitzen und die Fischstücke auf jeder Seite 3 bis 4 Minuten braten. Restliche Butter (4 EL) zum Fisch geben und leicht braun werden lassen. Restliche Salbeiblätter zugeben und kurz braten. Währenddessen in einer zweiten Pfanne das restliche Öl (1 EL) erhitzen, den Salat darin scharf anbraten, Pfanne abdecken, ca. 1 Minute bei mittlerer Hitze schmoren und mit Salz und Pfeffer würzen.

Polenta auf Tellern anrichten, Salat und Fischfilets daraufsetzen, die Butter mit den Salbeiblättern darübergießen und servieren.

Quelle: Billa 10/2013

Sonntag, 13. September 2015

Szenen einer Ehe: Altländer Apfelkuchen

Der Gatte wünschte sich einen Apfelkuchen. "So'n ganz normalen. Mit ohne Streusel." Das malte mir nur Fragezeichen ins Gesicht. "Meinste so einen mit versunkenen Äpfeln? Wie meine Mutter ihn macht?" - "Nee, einen mit Guss." - "Wassen für'n Guss?" - "Na, Tortenguss!" - "Ich habe noch nie einen Apfelkuchen mit Tortenguss gesehen." - "Himmel, 'nen Altländer Apfelkuchen halt!"

Altländer Apfelkuchen, noch ohne Puderzucker, auf dem Weg zum Kaffeeklatsch.
Okay, mit "Altländer Apfelkuchen" konnte ich was anfangen. Im Prinzip meinte der Gatte so einen Apfelkuchen, wie ihn Mudderns seit Jahrzehnten backt, nur aprikotiert, also nach dem Backen mit warmer Aprikosenmarmeladen überzogen. Bei uns würde es Orangenmarmelade, denn die war gerade zur Hand. Die Äpfel kamen natürlich aus dem Alten Land - wenn's geht, kaufe ich so regional wie möglich.

Das Originalrezept stammt von Juliane, und der Kuchen war so schnell aufgegessen, dass ich kein einzelnes Stück ordentlich fotografieren konnte. Mit anderen Worten: Der Kuchen schmeckte. Und es fiel gar nicht auf, dass ich das Backpulver vergessen hatte ...

Altländer Apfelkuchen vorn schräg unten, noch immer ohne Puderzucker.
Altländer Apfelkuchen

Zutaten für eine 26er Springform:
ca. 750 g säuerliche Äpfel
2 EL Zitronensaft
125 g weiche Butter
100 g Zucker
1 EL Vanillezucker
Salz
2 Eier
175 g Mehl
2 TL Backpulver
2 EL Orangenkonfitüre
2 EL Mandelblättchen oder gehackte Mandeln
Puderzucker

Zubereitung:

Springform mit etwas Butter einfetten und mit Mehl dünn bestäuben. Äpfel schälen, vierteln und das Kerngehäuse entfernen. Geschälte Apfelviertel sofort mit Zitronensaft beträufeln, damit sie nicht braun werden. Apfelviertel an der Wölbung mehrmals längs einschneiden.

Die weiche Butter mit Zucker, Vanillezucker und einer Prise Salz mit den Quirlen des Handrührgeräts in ca. 4 Minuten schaumig rühren. Eier einzeln zugeben und unterrühren. Mehl und Backpulver vermischen und auf die Buttercreme sieben. Mit dem Handrührgerät kurz unterrühren.

Den Teig in die Form füllen und dünn ausstreichen. Es ist wenig Teig, aber das passt schon. Der Teig geht beim Backen prima auf (und noch besser, wenn Du das Backpulver nicht vergisst ...). Die Apfelhälften mit der Wölbung nach oben auf den Teig legen und den Kuchen im heißen Backofen bei 175°C (Umluft) ca. 35 Minuten backen.

Orangenkonfitüre glatt rühren. Den Kuchen kurz aus dem Ofen herausholen, mit der Konfitüre bestreichen. Mandelblättchen bzw. gehackte Mandeln gleichmäßig über dem Kuchen verteilen, dann den Kuchen weitere 10 Minuten fertig backen.

Kuchen aus dem Backofen herausnehmen. Den Rand der Springform lösen, dann den Kuchen vollständig auskühlen lassen. Vor dem Servieren mit Puderzucker bestäuben.

Quelle: Schöner Tag noch

Donnerstag, 10. September 2015

Orangen-Kardamom-Küchlein mit Orangenblütenwasser-Sirup

Für das jüngste #twitterkocht brauchte ich eine Orange. Die hüpfte nicht alleine in den Einkaufswagen, sondern kam in Gesellschaft. Als ich jüngst spontan sonntags aus den Vorräten Kuchen backen musste, landete die Orangen in diesen entzückenden kleinen Küchlein.

Orangen-Kardamom-Küchlein.
Durch den Orangenblütenwasser-Sirup bringen diese Küchlein ordentlich orientalische Sonne in einen trüben Herbst- oder Wintertag (und ich wurde endlich mal die angebrochene Flaschen Orangenblütenwasser, die im Kühlschrank dümpelte, los). Leider hatte ich keine Pistazien, die im Originalrezept dazu gereicht werden. Aber wir hatten Sahne. Ist ja auch nicht verkehrt.

Orangen-Kardamom-Küchlein von oben.
Trotz des Sirup, mit dem die Küchlein getränkt wurden, sind sie nicht so sehr süß wie es orientalisches Gebäck oft ist, sondern lassen sich gut essen.

Frisch mit Orangenblütenwasser-Ssirup getränkte Orangen-Kardamom-Küchlein.
Orangen-Kardamom-Küchlein mit Orangenblütenwasser-Sirup

Zutaten für ca. 18 kleine Kuchen:

Für die Küchlein:
2 - 3 Orangen
200 g fein gemahlene Polenta (Maisgrieß)
100 g Butter
50 g weißer Zucker
4 Eier
3 Esslöffel Orangenlikör
1/4 Teelöffel gemahlener Kardamom
300 g Mehl
1 TL Backpulver

Für den Sirup:
200 g weißer Zucker
100 g Wasser
100 g Orangenblütenwasser*

Zubereitung:

Orangen heiß abwaschen und abtrocknen. Die Schale abreiben und beiseite stellen. Den Saft auspressen und auffangen. Es sollten insgesamt 200 ml sein.

Orangensaft zum Kochen bringen und die Polenta einrühren. Beiseite stellen.

Butter mit Zucker schaumig rühren, dann die Eier eins nach dem anderen einrühren. Jetzt die Polenta einrühren, damm Orangenschale, Orangenlikör und Kardamom. Rühren, bis alles gut vermischt ist.

Mehl und Backpulver unterheben. Den Teig in Mini-Gugelhupf-Formen geben und 15 bis 20 Minuten bei 170°C (Umluft) backen.

Währenddessen für den Sirup alle Zutaten zum Kochen bringen und für 5-6 Minuten einkochen lassen.

Küchlein aus dem Ofen nehmen, in der Form lassen und mit einem Schaschlikspieß ein paar Löcher hineinmachen. Den Sirup über die warmen Küchlein gießen und abkühlen lassen.

Nach Geschmack mit Sahne und gehackten Pistazien servieren.

Quelle: Almond Corner
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Dienstag, 8. September 2015

Gewürzte Edamame und Knuspernüsse nach Holger Stromberg

Ich liebe Edamame, diese unreif geernteten Sojabohnen, die in Japan zum Bier oder als Snack geknabbert werden. Bislang knabberte ich sie gesalzen, so, wie ich sie verzehrfertig im Asialaden bekomme. Bei einem unserer Besuche bei Miss Yang stellte sie uns aber zur Begrüßung ein Schälchen mit gewürzten Edamame und Knuspernüssen hin, und auch die gewürzte Variante schmeckte mir (Knuspernüsse mag ich eh).

Gewürzte Edamame.
Ich wollte schon nach einem Rezept suchen, als ich "Das Kochbuch der Nationalmannschaft"* von Holger Stromberg zum Geburtstag geschenkt bekam und sah, das darin auch ein Rezept für besagte Edamame und Nüsse ist.

In einem Punkt veränderte ich das Rezept: Ich nahm nicht die ungeschälten Bohnen, die man zuzelt oder palt, um an den Kern zu kommen, sondern geschälte, denn Schwiegermutter kam zum Essen, und die zuzelt nicht gerne.

Edamame von oben.
Bei der Zubereitung der Knuspernüsse solltest Du genügend Zeit einplanen, denn es dauert bummelig eine halbe Stunde, bis der Zucker zum Karamellisieren geschmolzen ist, und wenn die Nüsse karamellisiert sind, brauchen sie auch einige Zeit, bis der Zucker ausgehärtet ist. Wenn Du beim Schmelzen des Zuckers hudelst, verbrennt er und alles wird bitter.

Gewürzte Edamame und Knuspernüsse nach Holger Stromberg 

Gewürzte Edamame

Zutaten für 4 Portionen:
200 g Edamame, ungeschält und verzehrfertig (oder geschälte Edamame)
1 EL Olivenöl
1/2 TL Chilipulver
1/2 TL Meersalz
1/2 TL Cumin, gemahlen
1/4 TL Paprikapulver (rosenscharf)
1/4 TL schwarzer Pfeffer
ein paar Basilikumblätter

Zubereitung:

Die Edamame auftauen und abtropfen lassen. Geschälte Edamame sind in der Regel nicht verzehrfertig und müssen nach dem Auftauen erst blanchiert werden, bevor sie weiterverarbeitet werden können.

Das Basilikum in feine Streifen schneiden. Alle Gewürze und das Basilikum in einer Schüssel mit dem Olivenöl zu einer Gewürzmischung vermengen. Edamame mit der Gewürzmischung gut vermischen, in eine ofenfeste Form geben und bei 175 Grad 10 bis 15 Minuten im Backofen backen.

Auskühlen lassen und servieren.

Knuspernüsse.
Knuspernüsse

Zutaten für 4 Portionen:
120 g Mandeln (möglichst mit Schale) oder andere Nüsse nach Geschmack (Erdnüsse schmecken uns auch sehr gut)
2 Thymianstängel
2 Zitronengrasstängel
1 Knoblauchzehe
4 Ingwerscheiben
240 ml Wasser
160 g Zucker, braun

Zubereitung:

Die Thymianblätter abzupfen, die Knoblauchzehe andrücken, das Zitronengras mit dem Messerrücken aufschlagen und halbieren, den Ingwer schälen und sehr fein würfeln.

Alle Zutaten mit dem Wasser in eine beschichtete Pfanne geben und bei mittlerer Hitze heiß werden lassen. Temperatur reduzieren und alles köcheln lassen, bis das Wasser verdampft und der Zucker kristallisiert ist (dauert ca. 30 Minuten).

Dann die Nüsse zum Auskühlen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen und verstreichen. Zitronengras und Knoblauch mit einer Zange oder Pinzette entfernen, dann die Nüsse abkühlen lassen, auseinander brechen und servieren.

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Donnerstag, 3. September 2015

Ich back's mir: Schneller Pflaumenkuchen mit Zimtstreuseln

Dem Gatten gelüstete es nach Pflaumenkuchen mit Streuseln. Er liebt Streusel. Wie so oft beim Sonntagskuchen lief mir die Zeit weg für einen Hefeteig. Außerdem mag ich Hefeteige eh nicht so wahnsinnig gerne. Da kam mir dieses Rezept von Sasibella gerade recht.

Das Besondere: Sie macht Boden und Streusel aus dem gleichen Teig. So hast Du nur einmal Teiggemansche, und der Kuchen steht ratzfatz auf dem Tisch. Ich habe das Rezept minimal verändert, weil ich keine Lust hatte, 25 g Butter übrig zu haben und 1 kg Pflaumen hatte.

Das Einfetten der Form spare ich mir, seitdem ich Backpapier für Springformen* entdeckte. Es hat den Vorteil, dass die Beschichtung, die bei meiner alten Springform nicht mehr so toll ist, gleich mit abgedeckt wird. Aber auf lange Sicht führt wohl nichts an dem Kauf einer neuen Springform vorbei.

Mit diesem Kuchen nehme ich am Blog-Event "Ich backs mir" von Tastesheriff teil, wo es diesen Monat um Streuselkuchen geht.

Unter der Sahne ist der Kuchen: Pflaumenkuchen mit Zimtstreuseln.
Pflaumenkuchen mit Zimtstreuseln

Zutaten für eine 26er Springform:
250 g Butter, zimmerwarm
1 kg Pflaumen
500 g Mehl (ggf. etwas mehr, je nach dem, wie sich der Teig anfühlt)
175 g Zucker
1 TL Vanillezucker
1/2 TL Zimt
1 Messerspitze Backpulver
1 Prise Salz
1 Ei
Fett für die Form

Zubereitung:

Pflaumen waschen, halbieren und entsteinen.

Weiche Butter, Ei, Mehl, Zucker, Vanillezucker, Zimt, Backpulver und Salz erst mit den Knethaken des Handrührgerätes, dann mit den Händen zu Streusel verkneten.

Springform fetten. Ca. 2/3 der Streusel in die Form geben, zu einem flachen Boden drücken. Pflaumen auf dem Boden verteilen, restliche Streusel darauf geben.

Im Backofen (E-Herd: 200 °C / Umluft: 175 °C / Gas: Stufe 3) auf der unteren Schiene 40-50 Minuten backen.

Quelle: Sasibella
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