Samstag, 16. März 2024

Wochenplan in KW 11/24: Einkaufen und Kochen in Corona-Zeiten CCIX

"Sie haben die Waren aber ordentlich auf's Laufband gelegt!", staunte die Kundin hinter uns bei Edeka. Ja, der Gatte fertig gerne eine Zeichnung an, bevor er Waren auf's Laufband legt und dozierte prompt über die richtige Reihenfolge der Waren ... Ich arbeite da eher mit dem Chaos-Prinzip, auch beim Einpacken, und war diesmal schneller als die Kassiererin bei Aldi, wo wir vorher waren. Das passiert selten. 

Den Wocheneinkauf erledigten wir in Etappen. Freitag holte ich Brot und Kuchen sowie ein paar weitere Lebensmittel, damit wir über's Wochenende kommen. Das verbringen wir ja zurzeit in der Hamburger Wohnung. Dort kauften wir Sonnabend noch kurz ein. Wir hatten zu wenig Milch, und dem Gatten fehlte Schnobkram. Dabei fiel mir auf, dass bei Rewe die Zehnerpackung Kinderriegel 1,69 Euro kostet, während die Achtzehnerpackung 4,49 Euro kostet. Wenn's um Schnobkram geht, kann selbst ich Kopfrechnen. Bei Edeka war man geschickter: Die Zehnerpackung kostete 2,29 Euro, die Achtzehner 4,49 Euro.

Den Großeinkauf erledigten wir also am Montag. Dafür gaben wir nach langer Zeit mal wieder tatsächlich einen dreistelligen Betrag aus, obwohl wir uns weitgehend an den Einkaufszettel hielten, und zuckten an der Kasse erstmal zusammen. Keine Ahnung, was da so teuer war. Schwarzer Tee und Frischkäse ohne Kräuter sind übrigens aktuell schwierig zu bekommen. Donnerstag ging's nochmal los, denn der Gatte brauchte neue Jeans. Dafür machten wir einen Ausflug zu Waba - für mich Kindheitserinnerungen pur. Außerdem bestellte ich wieder bei Manar Soap, waren wir öfter beim Bäcker, trabte ich zur örtlichen Buchhandlung. Große Freude war der Gewinn eines Gutscheins beim Oster-Preisausschreiben von einem unserer beiden Lieblingsbäcker.

Eine schöne Überraschung: Ein Gutschein für einen der beiden Lieblingsbäcker, die wir in der alt-neuen Heimat haben.

Unser Wochenplan in Theorie und Praxis:

Sonnabend waren wir in der Wohnung und fuhren zum Pizza-Essen - Abschiedsfuttern durch die Elbvororte, sozusagen.

Sonntag gab's Fertigfutter in Form von Tortelloni mit Käsesauce.

Wenn ich mit dem Kochen dran bin, versuche ich, etwas Vegetarisches zuzubereiten, denn ich finde, wir essen zu viel Fleisch. Montag füllte ich Kohlrabi mit Frischkäse und Erbsen. Dazu gab's Kartoffelbrei.

Dienstags ist der Gatte mit dem Kochen dran. Er kochte einen großen Topf Bolognese, so dass wir wieder einen Vorrat haben. Abends gab's Spaghetti Bolognese.

Mittwoch gab's wieder gefüllten Kohlrabi, diesmal mit Reis. Mittwoch ist mein Zwölf-bis-Vierzehn-Stunden-Tag, und so rief ich zu Hause an, als ich im Zug saß, so dass das Essen aufgewärmt war, als ich zu Hause ankam - sehr angenehm. Ich genieße diese Entlastung durch den Gatten, dann lange war er dazu nicht in der Lage.

Donnerstag gab's wieder Spaghetti Bolognese.

Im Tiefkühler war noch ein Essen vom Schlachter. Die Portionen sind ja gelegentlich so groß, dass wir sie uns gut teilen können. Freitag gab's Putenrouladen, gefüllt mit Porree, Tomaten und Frischkäse, dazu Tomaten-Porree-Gemüse und Salzkartoffeln. Mit einem gemischten Salat reichte es locker für uns beide.

Gebacken wurde nicht. Über Too good to go holte ich mir Sandwiches für meinen langen Mittwoch. Inzwischen habe ich die meisten Anbieter aus dem Hamburger Westen gelöscht, denn wenn die Wohnung aufgegeben ist, kommen wir da ja nicht mehr vorbei. Es ist ein merkwürdiges Gefühl. 

Bleibt zuversichtlich, bleibt gesund, passt auf euch und eure Lieben auf. 

Dienstag, 12. März 2024

Fleischwurst-Kartoffelpüree-Auflauf mit Porree

Langsam wird's etwas ruhiger bei uns - mal gucken, wie lange. Die Erfahrungen der letzten vier Jahre haben mich gelehrt, dass es nur eine Ruhe vor dem Sturm gibt, und umso länger es ruhig ist, desto heftiger wird der Sturm. Bis dahin versuchen wir aber, so etwas wie Alltag zu entwickeln, Das bedeutet, dass einen Tag ich koche und einen Tag der Gatte. Da wir normalerweise immer vier Portionen zubereiten, reicht das in der Regel für jeweils zwei Tage. Damit ist dann schon mal die Hälfte der Woche abgedeckt, vor allem auch der Tag, an dem ich 12 Stunden außer Haus bin.

Fleischwurst-Kartoffelpüree-Auflauf mit Porree am Stück.

Bei Püree und Béchamel ersetze ich die Milch gerne durch Hafer- oder Mandelmilch. Während ich bei Kaffee, Tee oder Kaukau geschmackliche Probleme mit Milchersatz habe, klappt es hier problemlos.

Fleischwurst-Kartoffelpüree-Auflauf mit Porree, geschnitten.

Dieser Beitrag geht rüber zum Dings vom Dienstag und zum Creativsalat. Vielen Dank für's Sammeln!  

Fleischwurst-Kartoffelpüree-Auflauf

Zutaten für 4 Portionen:

1,2 kg mehligkochende Kartoffeln
Salz
3 Stangen Porree (Lauch)
1 halber Ring Fleischwurst
40 g Butter plus 2 EL für das Püree
40 g Mehl
300 ml Gemüsebrühe 
350 ml (Hafer-)Milch
2 EL Sahnemeerrettich (aus dem Glas)
Pfeffer
geriebene Muskatnuss

Zubereitung:

Kartoffeln schälen, waschen, würfeln und in kochendem Salzwasser ca. 15 Minuten garen. Inzwischen Porree putzen, waschen und in Ringe schneiden. Pelle von der Fleischwurst abziehen. Wurst in ca. 1/2 cm dicke Scheiben schneiden.

40 g Butter in einer Pfanne erhitzen. Fleischwurstscheiben darin von beiden Seiten anbraten. Aus der Pfanne nehmen. Porree anbraten, mit Mehl bestäuben. Gemüsebrühe und 200 ml (Hafer-)Milch zugießen, aufkochen. Mit Meerrettich, Salz und Pfeffer würzen. Wurstscheiben unterrühren. 

Kartoffeln abgießen. 150 ml (Hafer-)Milch und 1 EL Butter zufügen und zu Püree stampfen. Mit Salz und Muskat würzen. Auflaufform fetten.

Püree streifenförmig einfüllen. Fleischwurstragout in die Zwischenräume füllen. 1 EL Butter schmelzen, über das Püree gießen. Im vorgeheizten Backofen (Umluft: 175 °C) ca. 25 Minuten backen.

Samstag, 9. März 2024

Wochenplan in KW 10/24: Einkaufen und Kochen in Corona-Zeiten CCVIII

Auch, wenn wir an den Wochenenden noch nach Hamburg pendeln müssen, versuchen wir doch, so etwas wie Alltagsroutine zu entwickeln und nach dem Wochenplan zu leben. Das klappte in der Vorwoche gut und auch in dieser. Ich schaffte es auch wieder, mir Overnight Oats mit Obstsalat für's Büro zu machen, zumindest für die beiden geplanten Bürotage. An einem dritten musste ich einspringen, war aber früh genug am Bahnhof, um mir ein belegtes Brötchen im BahnhofsCaFee zu holen. Bei der freundlichen Crew kaufe ich immer gerne und lieber als bei den Ketten in Hamburg.

Den Wocheneinkauf erledigten wir wieder im Nachbardorf, wo wir mehrere Supermärkte bzw. Discounter und einen Drogeriemarkt mehr oder weniger auf einem Fleck haben. Im Laufe der Woche ging's dann mehrfach zum Bäcker, in die Trafik, zur Apotheke, in den Drogeriemarkt, zum Optiker ... Manche Regale waren ziemlich leer, und Pickelpflaster sind aktuell Mangelware, warum auch immer. 

Ich koche weiterhin nach Möglichkeit aus dem Vorrat, will vor allem die Fertigprodukte, die ich während der Bauphase kaufte, aufbrauchen. 

Unser Wochenplan in Theorie und Praxis:

Sonnabend waren wir wieder in Hamburg - drei Wochenenden noch, dann ist es geschafft, wird die Wohnung übergeben. Abends ging's ins Steakhouse, gab's Tenderloin für den Gatten und für mich. Das Lokal brummte. Ich hatte einige Tage vorher reserviert und hatte Glück, dass ein Kellner meinte, zwei Personen bekäme man noch irgendwie unter. Ansonsten geht an den Wochenenden über Monate hinweg nichts. 

Tenderloin, englisch für mich und medium für den Gatten, dazu Ofenkartoffel und Knoblauchbrot.

Sonntag holte ich Gulasch aus dem Tiefkühler. Dazu gab's Semmelknödel

Montag machte ich einen Porree-Fleischwurst-Auflauf

Dienstag hatte der Gatte Küchendienst und kochte Weißkohl-Eintopf.

Mittwoch gab's wieder Porree-Fleischwurst-Auflauf

Donnerstag gab's wieder Weißkohl-Eintopf. Zudem fror ich vier Portionen ein. 

Freitag sollte es eigentlich Schlemmerfilet mit Ofen-Kartoffeln geben, aber der Gatte entschied sich, schon morgens nach Hamburg zu fahren. Für ihn gab's Dosenfutter, für mich Rösti mit Kräuterquark.

Gebacken wurde nicht, und über Too good to go holten wir auch nichts.

Bleibt zuversichtlich, bleibt gesund, passt auf euch und eure Lieben auf.

Samstag, 2. März 2024

Wochenplan in KW 09/24: Einkaufen und Kochen in Corona-Zeiten CCVII

Der Gatte entdeckte während meiner Reha wieder die Freude am Kochen, und so nutzte er anfangs kaum die Vorräte, die ich anlegte, damit er es während meiner Abwesenheit leichter hat. In den letzten vier Jahren kochte ja meistens ich, weil es der Gatte krankheitsbedingt nicht mehr konnte. Dass er wieder kochen kann und mag, ist eine sehr erfreuliche Entwicklung. Es strengt ihn allerdings weiterhin sehr an, die einzelnen Arbeitsschritte aufeinanderfolgend zu erledigen. Da merkt man dann einfach seine Erkrankung.

Den Wocheneinkauf erledigten wir im Nachbardorf, wo wir mehrere Supermärkte bzw. Discounter und einen Drogeriemarkt mehr oder weniger auf einem Fleck haben. Im Laufe der Woche ging's nochmals in den Supermarkt und in den Discounter, außerdem in den Drogeriemarkt, in die Trafik, mehrfach zum Bäcker und nach einem halben Jahr Pause endlich mal wieder ins Eiscafé. 

Ich hatte vergessen, wie teuer Butter geworden ist und bekam natürlich keine mehr aus dem Angebot, als es mir auffiel. Teuer wurde auch das Schlemmerfilet von Iglo, das der Gatte so gerne isst. Es kostet inzwischen über 4 Euro. Auch die Iglo-Fischstäbchen sind inzwischen so teuer, dass der Gatte beschloss, die Marke zu wechseln. Ansonsten bekamen wir alles, was wir brauchten, hielten uns ausnahmsweise tatsächlich mal halbwegs an den Einkaufszettel.

Ich schaffte es tatsächlich auch endlich mal wieder, mir Overnight Oats mit Obstsalat für's Büro fertigzumachen. Leider sind die Lunch Pots* noch im Keller verschollen, aber wir haben noch zwei Rebowls mit geteilten Fächern, und die sind auch sehr auslaufsicher (wenn auch nicht so stylish, aber irgendwas ist ja immer). 

Er ist zwar noch improvisiert, aber wir haben wieder einen Wochenplan.

Unser Wochenplan in Theorie und Praxis:

An der Wochenenden sind wir in der Hamburger Wohnung, um einige Einbauten zurückzubauen. Dementsprechend waren wir Sonnabend beim Stamm-Griechen essen - vermutlich zum letzten Mal. Am 28. März gehen für mich fast 40 Jahre Hamburg und 25 Jahre Elbvororte zu Ende - für den Gatten sind es in beiden Fällen 60 Jahre, denn er verbrachte sein bisheriges ganzes Leben hier. Beim Griechen gab's Gyros für den Gatten und Gyros mit Calamari für mich. Die Portionen sind kleiner geworden, und für uns beide zahlen wir knapp 10 Euro mehr. Das Lokal war rappelvoll - wir hatten Glück, ohne Reservierung noch zwei Plätze zu bekommen.

Eines meiner Lieblingsgerichte beim bisherige Stamm-Griechen: Gyros mit Calamaris.

Sonntag ist Convenience bequem, denn ich weiß nicht, wann wir wieder zu Hause sind. Es gab Tortelloni mit Spinat-Ricotta-Füllung.

Montag holte ich Kohlrouladen aus dem Tiefkühler. Dazu gab's Kartoffelbrei.

Dienstag kochte der Gatte Hähnchengeschnetzeltes mit Spätzle. Es ist einfach schön, dass er wieder kocht! 

Mittwoch gab's wieder Kohlrouladen mit Kartoffelbrei.

Donnerstag gab's wieder Hähnchengeschnetzeltes, diesmal mit Reis.

Freitag gab's Fischstäbchen mit Kartoffelbrei und Salat.

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Samstag, 24. Februar 2024

Wochenplan in KW 03/24 bis KW 08/24: Einkaufen und Kochen in Corona-Zeiten CCI - CCVI

In den letzten fünf Wochen wurde ich fremdverpflegt, weil ich in einer Reha-Klinik war. Das bedeutete, dass ich meine Essgewohnheiten ziemlich umstellen musste und kräftig zunahm. Die ersten zwei Kilo gewann ich schon auf der Fahrt von zu Hause in die Klinik, denn die Klinikwaage zeigte zwei Kilo mehr an (und für Kleidung samt Schuhen wird nichts abgezogen). 

Ein typisches Frühstück.

Mein Essverhalten ist darauf ausgelegt, dass ich mindestens 1.000 Kalorien essen muss wegen meiner Medikation, maximal 2.600 Kalorien essen darf, um mein Gewicht zu halten, und nicht mehr als 2.000 Kalorien essen sollte, um noch weitere 70 Kilo abzunehmen, um den ärztlich gewünschten BMI von 18 zu erreichen. Die 1.000 Kalorien waren kein Problem, die erreichte ich schon fast mit dem Frühstück. Nur die 2.000 Kalorien waren nicht zu schaffen, auch nicht die 2.600 Kalorien. Im Wochendurchschnitt lag ich bei 2.800 Kalorien, und zwar ohne Fressanfälle oder Schlemmerorgien, nur mit dem Minimum. Wenn ich mal beim Abendbrot mit anderen an einem Tisch saß, guckten die entgeistert auf meinen fast leeren Teller, während ich wiederum entgeistert über deren übervolle Teller war. 

Vegetarisches Sonntagsessen: Gebackener Camembert mit Preiselbeeren, Rosmarinkartoffeln und grünen Bohnen sowie ein Berliner als Dessert. 

Morgens frühstückte ich in der Regel Magerquark mit Obstsalat, denn meistens hatte ich direkt nach dem Frühstück die erste von bis zu vier Sporteinheiten pro Tag und oft nur eine halbe Stunde Zeit für das Frühstück. Da mag ich keinen vollen Magen haben, sind Brot oder Brötchen eher schlecht. Außerdem wollte ich so selten wie möglich die fürchterliche Margarine essen, die die Klinik anbot. Butter gab's nicht, aus Kostengründen und weil ungesund. Die Margarine ist gesund, weil zugesetztes Omega 3. Ja, nee, is klaa. Es würde bessere Margarine gegeben, aber die würde mehr kosten und hätte womöglich kein zugesetztes Omega 3. Den fertigen Obstsalat hatte ich irgendwann über, als ich eine Charge erwischte, die total bitter war (an manchen Tagen waren die Obststücke teilweise auch noch gefroren). Ein, zwei Tage schnibbelte ich mir selbst Obst in den Magerquark - zum Glück hatte ich mir ein scharfes Messer besorgt - aber das hielt doch sehr auf, weil ich ja eh selten wirklich Zeit zum Frühstücken hatte. Sonntags gab's Rührei, das ich auf Schwarzbrot legte - willkommene Abwechslung zu Magerquark mit Obstsalat.

Maccaroni-Auflauf mit Tomatensauce und Vanillecreme mit Weihnachtsdeko als Dessert.

Mittags gab's warmes Essen. Ich bin es nicht gewohnt, mittags warm zu essen, so dass es eine große Umstellung für mich war - und es gelang mir nicht wirklich, mich darauf einzustellen. Wir essen abends warm, was mir besser bekommt. Mittags esse ich normalerweise Overnight Oats, Salat oder etwas Joghurt (oder gar nichts, weil Teezeit mit dem Gatten). In der Klinik entschied ich mich meistens für das vegetarische Essen, außer, es gab Fisch. Den bekomme ich zu Hause selten, und wenn ich fremdesse, esse ich gerne Gerichte, die ich zu Hause nicht bekomme. In der Klinik gab's viel Fisch, abends auch gerne in Form von Matjes- oder Heringssalat oder Forellenfilet. Das vegetarische Essen war gut, außer am letzten Tag, als es gekochten Brokkoli mit Blumenkohl und Käse gab, dazu Hollandaise und Kartoffeln. Das war ziemlich einfallslos. Weil ich mir das beim Lesen des Speiseplans aber schon dachte, entschied ich mich für den Fisch. Mittags gab's übrigens immer eine Salatbüfett, so dass ich mich gegen die kohlehydratreichen Beilagen hätte entscheiden können.

Ein typisches Abendessen: Schwarzbrot mit Hummus und gemischtem Salat, dazu ausnahmsweise mal Thunfischsalat.

Wenn es der Therapieplan zuließ, meldete ich mich vom Mittagessen ab und aß nur eine Banane. Einmal fuhr ich ins Dorf zum Wochenmarkt, wollte dort essen, aber der Markt besteht tatsächlich nur aus einem Gemüsestand und einem Stand für Hundefutter - ich dachte, ich hätte die Info im Internet falsch verstanden. Nach zwei Wochen meldete ich mich an den Wochenenden grundsätzlich vom Mittagessen ab und entschied spontan, ob ich Frühstück oder Abendessen wahrnahm. Von den beiden Mahlzeiten musste man sich nicht abmelden. An den Wochenenden gelang es mir trotz üppigem Frühstück und Kuchen am Nachmittag, meine Kalorien einzuhalten. 

Waffel mit Kirschgrütze und Sahne im Museumskroog Dat ole Hus.

An guten Tagen gab's abends kalte Reste vom Mittagessen (zum Beispiel Kartoffelauflauf), Nudel- oder Reissalat. Das war eine willkommene Abwechslung zum Schwarzbrot mit Kräuterquark oder Hummus (beides machte die Klinikküche selbst). Einmal holte ich mir ein Fischbrötchen, als ich ohnehin im Dorf war und der Fischhöker gerade vorm Supermarkt stand. In der Klinik wurde zwei Stunden früher zu Abend gegessen als zu Hause, und ein kaltes Abendessen macht mich nicht satt. Dementsprechend habe ich zwei Stunden später wieder Hunger. Die Handvoll Salzbrezeln oder Oliven rechnete ich natürlich in die täglichen Kalorien ein.

Frühstück im Café Oldehus, dem ältesten Café Neumünster. Im dem entzückenden Gebäude befindet sich seit 1851 eine Bäckerei, die mittlerweile von der fünften Generation geführt wird. Der Garten muss im Sommer zauberhaft sein. Ich hatte Glück, einen freien Platz zu bekommen - Reservierung tut not.

Von meinen persönlichen Befindlichkeiten abgesehen, ist die Klinikküche gut. Letztlich ist es ja Massenversorgung von knapp 400 Menschen, und man gab sich Mühe, auf alle Allergien oder Unverträglichkeiten einzugehen. Erstaunt war ich über das reichliche Angebot an Schweinefleisch, das ich so aus Kantinen gar nicht mehr kenne, schon gar nicht, wenn auf gesunde Ernährung geachtet wird. Wer sich halal ernährt, dürfte ähnliche Probleme haben wie Veganer, denn darauf war die Küche nicht wirklich eingestellt, aber ich bin sicher, sie macht alles möglich. Wer irgendwelche Intoleranzen hatte, erhielt natürlich auch entsprechende Verpflegung.  Erstaunlich war, dass die Köche beim Binden der Saucen die gleichen Probleme haben wie ich: Sie sind entweder zu dick oder zu dünn. 

Petit fours aus dem Café Oldehus. Für die Verpackung für den Außer-Haus-Verkauf gibt es noch Verbesserungsbedarf. Ein Karton wäre schön. Zum Glück entschiedet ich für etwas Robustes, nicht für empfindliche Torte. Die hätte ich nie heil nach Hause bekommen.

Aufgrund meines Gewichts musste ich natürlich in die Ernährungsberatung - dass ich die gerade erst hinter mir hatte in Form einer sechsmonatigen Schulung, war egal. Ich lernte so sinnvolle Dinge wie das Grundnahrungsmittel keinen Zucker haben und per se gesund sind und dass man gegen Süßstoffe nicht allergisch sein kann, weil die künstlich hergestellt werden. Dusseligerweise weiß mein Körper das nicht und läuft bei Aspartam Amok. Außerdem brauche man keine Nahrungsergänzungsmittel, wenn man regelmäßig Bananen isst und sich nur von Grundnahrungsmittel ernährt. Zum Glück trage ich in ungelüfteten, vollen Innenräumen noch immer konsequent Maske, so dass niemand sah, was mein Gesicht machte. Zur Ernährungsberatung gehört auch eine Lehrküche. Ich verzichtete auf die Teilnahme, weil die Plätze da sehr begehrt sind und ich froh war, mal fünf Wochen nicht kochen zu müssen. Die, die an der Lehrküche teilnahmen, waren begeistert, und da die Lehrküche auf dem Weg zu Speisesaal lag, ich dort täglich vorbei musste, weiß ich: Es roch immer sehr lecker. 

In Rendsburg waren alle vorab ausgeguckten Frühstückslokalitäten übervoll, saßen schon Gäste trotz des Schietwetters draußen, so dass ich schließlich in einem Kaufhaus frühstückte. Ich hatte Glück, einen freien Platz zu bekommen, denn sonnabends frühstücken dort viele Stammkunden.

Als der Gatte die für ihn lange und anstrengende Fahrt auf sich nahm und mich drei Tage besuchte, machten wir nachmittags einen Ausflug zum Waffelessen in Dat ole Hus, einem kleinen Heimatmuseum mit Kroog. Abends aßen wir zweimal im Boxberg. Dorthin wäre ich auch gerne nachmittags zum Kuchenessen nach langem Spaziergang gefahren, aber der Dauerregen ließ mich faul werden. Dafür stricke ich inzwischen ein Paar Socken in zwei Tagen ... Einmal holten wir uns im Dorf Döner, und einmal hatten wir Kaffee und Kuchen im Klinik-Café. Der Gatte hätte auch in der Klinik essen können, aber wir wollten zeitlich unabhängig sein. 

Wieder zu Hause, ging's nach dem Wochenplan des Gatten weiter: Zwei Mal gab's Würstchen-Gulasch, einmal Steaks mit Salat und Ofen-Kartoffel.

Bleibt zuversichtlich, bleibt gesund, passt auf euch und eure Lieben auf. 

Sonntag, 14. Januar 2024

Szenen einer Ehe: Verstrickt

Bei ihr steht eine mehrwöchige Reha an. Bei ihrer letzten Reha kam er sechs Wochen lang jedes Wochenende zu Besuch und nahm die Wäsche mit, um sie am kommenden Wochenende frisch gewaschen und gebügelt wieder mitzubringen. Darum wurde sie von vielen Patientinnen beneidet. 

Bei dieser Reha wird dieser Service fehlen, denn er ist zu krank, um jedes Wochenende fast 200 km zu fahren. Vermutlich wird er überhaupt nicht zu Besuch kommen können, außer, er lässt sich doch noch auf das Abenteuer einer Bahnfahrt ein. 

So muss sie also ihre Wäsche selbst waschen. Als bekennende faule Hausfrau versucht sie, den Aufwand auf ein Minimum zu reduzieren.

Sie: "Du, ich wusste ja gar nicht, wie viele Koffer wir haben! Ich überlege, ob ich alle aus dem Lager in die Reha mitnehme. Ich fahre ja mit dem Auto und muss nichts tragen. Da kann ich ja ruhig mit drei, vier Koffern anreisen. Dann muss ich nicht so oft waschen. Und einen Koffer brauche ich ja schon für die Wolle." 

Er: "Klar, nimm so viele Koffer, wie du willst - und einen großen leeren für Wolle. Du hast doch sicher schon längst das einzige Wollgeschäft in der Gegend entdeckt."

Hier ist bis Anfang März Blogpause. Bei Gelegenheit poste ich im Gedöns-Blog den Samstagsplausch.

Samstag, 13. Januar 2024

Wochenplan in KW 02/24: Einkaufen und Kochen in Corona-Zeiten CC

Der vorletzte Wocheneinkauf, bevor ich für mindestens fünf Wochen fremdverpflegt werde, sich der Gatte selbst versorgen muss, gestaltete sich schwierig. Eigentlich wollten wir letzten Freitag in einer langen Mittagspause durch diverse Läden, schafften aber aufgrund der Maladie des Gatten nur den Sonderpostenmarkt, bevor wir sehr schnell nach Hause mussten. 

Sonnabend fuhren wir nach Hamburg in die ehemalige Wohnung. Der Gatte wollte auf dem Rückweg in dem riesigen Globus-Markt einkaufen, der dort ist, wo bis vor zwei Jahren unser Stamm-Supermarkt war. Ich war skeptisch, denn bislang nervte uns der Markt immer sehr, da absolut unübersichtlich und viel zu groß. So war es auch diesmal. Es fing schon beim Gemüse an, dass nicht für uns nicht zu durchschauenden Kriterien sortiert ist. Was bitte darf ich mir unter "Helden der Saison" vorstellen?! Jedenfalls nicht Kohl oder Kürbis. Die einzige Kürbissorte, die wir irgendwann fanden, kam aus Spanien, und der Kohl blieb da, weil wir erst an der Kasse erfuhren, dass wir ihn hätten abwiegen müssen - beim Metzger. Doch, das macht sicher Sinn ... 

Käse ist anscheinend kein Milchprodukt, denn der Käse ist drölfzich Meter von den Milchprodukten entfernt zu finden, am anderen Ende des Marktes. Gewürze fanden wir nur mit Hilfe eines Mitarbeiters, und im Vergleich zur Menge der Fixprodukte ist die Gewürzauswahl winzig. Winzig sind auch die Verpackungsgrößen - wir hätten gerne Paprikapulver im Kilo gekauft, zumindest aber 450 g, was beides nicht möglich war (im ehemaligen Stamm-Supermarkt aber problemlos ging). So gingen wir dann genervt, nachdem wir knapp ein Drittel vom Einkaufszettel hatten und wussten, wir kommen über's Wochenende. Auf dem Rückweg zur Autobahn hielten wir nochmal beim Discounter. Theoretisch hätten wir auch noch den Rest der Einkäufe in Buchholz erledigen können, aber zum einen war das Karlchen voll, weil ich es noch nicht zum Gebrauchtwarenkaufhaus schaffte, zum anderen waren in Buchholz ab Ortsbeginn die Straßen spiegelglatt, so dass ich froh war, wieder zu Hause zu sein. 

Die Preise bei Globus sorgten auch für Schnappatmung. "Das ist teurer als bei Famila!", japste der Gatte entsetzt. Milchprodukte kosten 30 bis 40 Cent mehr als bei Edeka oder eben Famila, und für den Preis für 80 g Kümmel kann ich woanders fast ein Pfund kaufen. Davon ab, fiel mir auf, dass Butter 35 Cent teurer wurde. Da muss ich nach der Reha wieder auf Angebote achten und einfrieren.

Im Laufe der Woche ging's für einen Großeinkauf in den Drogeriemarkt - wir haben jetzt eine Putzfrau, und da wir jetzt auf vier Etagen wohnen, soll es zumindest auf drei Putzmittel, Wischmopp und Staubsauger geben, da war noch nicht alles da - zum Bäcker, in die Trafik, zur Post, ins Kaufhaus, in die Apotheke und zum Wollladen. Eigentlich hatte ich genug Wollvorrat und Projekte für die Reha, aber die Möbelpacker räumten kurzerhand meine Werkstatt um, um alles unterzubekommen, und so ist der Wollvorrat erst wieder zugänglich, wenn die Werkstatt aus- und neu wieder eingeräumt ist.

Die Küchenplanung beschäftigt uns weiterhin. Ich habe mich inzwischen von einem Backofen in Augenhöhe verabschiedet, denn der kostet zu viel Arbeits- und Stellfläche. Ich weiß so schon nicht, wohin mit Kaffeemaschine, Wassersprudler, Teekocher, Brotkasten, Messerblock, Ständern für Kochlöffel, Toaster etc. Lustig war, dass ich mit der Entscheidung für einen Backofen in Augenhöhe dem Gatten etwas Gutes tun wollte, damit er es einfacher hat, während er mir etwas Gutes tun wollte, weil ich den Backofen öfter brauche. "Ich brauche das nicht. Ich mache mir da doch höchstens mal 'ne Pizza warm", meinte er, als er meine Bedenken hörte. Beide möchten wir einen Backofen mit Dampffunktion. Mal gucken, ob sich das machen lässt.

Richtige Routinen konnte ich in den knapp drei Wochen, die ich zwischen Umzug und Reha hatte, nicht entwickeln. Wie in der Vorwoche versuchte ich, an den beiden Tagen, an denen ich pendle, nicht oder etwas Einfaches zu kochen, denn ich weiß nicht, wie lange ich mit der Bahn unterwegs bin oder ob der Gatte fit genug ist, um zu kochen. Für den Fall, dass wir beide zu platt sind, um zu kochen, haben wir immer noch einen soliden Vorrat an Fertigfutter. 

Ein süßer Abschiedsgruß meiner Kolleginnen.

Unser Wochenplan in Theorie und Praxis:

Sonnabend gab's Paprika-Hack-Pfanne.

Sonntag schmurgelte Schichtkohl auf dem Herd. 

Montag gab's Pasta mit Salsiccia. Ich räumte zudem den Vorratskeller aus, denn am kommenden Tag sollte dort ein neuer Zählerschrank installiert werden. Nachdem das erledigt ist, können wir endlich die Einrichtung des Vorratsschranks planen.

Dienstag gab's wieder Schichtkohl, und Mittwoch Pasta mit Salsiccia.

Mir waren die letzten Tage zu fleischlastig, und so gab's Donnerstag winterliches Ofengemüse (Kürbis, Wurzeln, Rosenkohl, Champignons und Kartoffeln) mit Schafskäse.

Freitag kochte ich karamellisierte Krautfleckerl.

Gebacken wurde nicht, und über Too good to go holten wir auch nichts. Ich wollte mir zwar Dienstag etwas für zwei Büro-Mittagessen holen, aber die Abholzeiten kollidierten mit Büro-Terminen. Dafür schaffte ich es endlich mal, mir vor der Fahrt nach Hamburg ein belegtes Brötchen bei den freundlichen Damen vom BahnhofsCafée zu holen. Das mit der Selbstverpflegung klappt nämlich noch nicht, leider. Aber Mittwoch hatte ich immerhin schon mal meinen Thermobecher wieder und konnte Kaffee mit ins Büro nehmen.

Bleibt zuversichtlich, bleibt gesund, passt auf euch und eure Lieben auf. 

Samstag, 6. Januar 2024

Wochenplan in KW 01/24: Einkaufen und Kochen in Corona-Zeiten CXCIX

Mit dem Einkaufen vor Silvester hatten wir Glück: Der Gatte fühlte sich fit genug, um mitzukommen, und so kauften wir Freitag am frühen Nachmittag nach meinem Feierabend ein. Sonst wäre ich wieder Sonnabend früh um sieben Uhr losgefahren. Wir erwischten genau das Zeitfenster, in dem es bei Discounter und Supermarkt leer war. Als wir vom Parkplatz fuhren, kamen uns viele Auto entgegen, deren Fahrer einkaufen wollten.

Im Laufe der Woche ging's in die Trafik, zum Bäcker, in den Baumarkt, besorgte der Gatte Vergessenes wie Milch und Champignons. 

Unser Wochenplan in Theorie und Praxis:

Sonnabend gab's Kohlrabi mit Fleischklößchen, diesmal mit Reis statt Kartoffeln und mit viel frischem Thymian, weil der gerade da war. 

Sonntag gab's Fertigfutter in Form von Königinnenpasteten mit Ragout fin

Montag waren wir bei Schwiegermutter und Tante zum Mittagessen eingeladen. Schwiegermutter ließ es sich nehmen, ein paar Kleinigkeiten zuzubereiten, obwohl ich ihr anbot, etwas mitzubringen. Bis zum Umzug waren Schwiegermutter und Tante bei uns zum Neujahrsessen, jetzt ändert sich die Tradition. Das liegt aber hauptsächlich daran, dass wir noch nicht eingerichtet sind. Sonst hätte ich die beiden zu uns geholt, hätten wir bei uns gegessen. Abends gab's Nudeln mit Frischkäse-Erbsen-Schinken-Sauce.

Schwiegermutter bereitete Neujahr die Blätterteigtaschen vor, die der Gatte so gerne mag. Dazu gab's Cracker und, ganz im Stiele der Siebziger, Kochschinkenröllchen.

Dienstag war ich aufgrund von Zugproblemen länger unterwegs als geplant und freute mich, dass der Gatte mich mit warmer Bohnensuppe erwartete, als ich durchgefroren nach Hause kam. Geplant war Kohlrabi mit Fleischklößchen, die auch im Kühlschrank standen, die der Gatte aber nicht sah. Ich habe mich sehr gefreut, dass er selbst daran dachte, etwas zu essen zu machen. Vor seiner Erkrankung war das normal. Seit vier Jahren ist es das nicht mehr.

Mittwoch sollte es Paprika-Hack-Pfanne geben, aber da war ja noch Kohlrabi mit Fleischklößchen

Die für Donnerstag geplante Bohnensuppe gab's schon Dienstag, wobei im Tiefkühler noch ausreichend Bohnensuppe gewesen wäre und der Gatte nichts dagegen gehabt hätte, sie nochmal zu essen. Es gab Fertigfutter in Form von Tortelloni mit Salbeibutter.

Freitag gab's Paprika-Hack-Pfanne, auf Wunsch des Gatten ergänzt um Champignons. 

Gebacken wurde nicht. Über Too good to go wurde auch nichts geholt.

Bleibt zuversichtlich, bleibt gesund, passt auf euch und eure Lieben auf.